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Ungarn: Gemeinsame Synode Reformierter und Evangelisch-Lutherischer Kirche

26. Oktober 2017
Mit einem gemeinsamen Synodentreffen und Gottesdienst haben die Reformierte Kirche in Ungarn und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn das Reformationsjubiläum gefeiert. Das Hauptziel der Synode sei das Gedenken an die zentrale Botschaft der Reformation, erklärte István Szabó, der leitende Bischof der Reformierten Kirche. Es gebe „viele Fragen und viele Angelegenheiten, die wir zusammen diskutieren müssen“.

Der erste Teil des Gottesdienstes fand in einer lutherischen Kirche in Városliget in Budapest statt, der Nachmittagsteil in einer reformierten Kirche, ebenfalls in Városliget. Zum Abschluss des Synodentreffens verabschiedeten die beiden Kirchen eine gemeinsame Botschaft. Die Reformation habe „in Europa einen Prozess begonnen, der noch andauert. Wir brauchen diese Erneuerung heute, in einer Welt, die von Ungerechtigkeit gequält und von Kriegen betroffen ist. Am 500. Jahrestag der Reformation verpflichten wir uns neu zu brüderlicher Einheit, zum Heilen jahrhundertealter Wunden, zum Dienst der Kirche zum Wohl aller Nationen und Gemeinschaften“, heißt es in dem Dokument.

Unter den Teilnehmern war auch Bischof Sándor Zán Fábián von der Reformierten Kirche in Transkarpatien in der Ukraine. Er strich die wichtige Rolle heraus, die das Lesen und Sprechen in der Muttersprache für die Ungarn zur Zeit der Reformation und auch heute noch spielte. Dies gelte besonders für diejenigen, die außerhalb Ungarns, beispielsweise in der Ukraine lebten, erklärte der Bischof. Es sei „extrem wichtig“ die „Gemeinsamkeit und Einheit“ auszudrücken, die Unterschiede zwischen den beiden Gemeinschaften „trennen uns nicht, sondern ermutigen uns zu gesundem gegenseitigen Zuhören und Inklusion“.

Bereits Anfang Oktober hatte eine Gedenkveranstaltung, organisiert vom Gedenkkomitee für die Reformation, im Parlamentsgebäude stattgefunden. Daran teilgenommen hatten Politiker, Wissenschaftler, Künstler und Prominente, sie diskutierten die früheren und aktuellen Werte der Reformation und ihre Auswirkungen auf Ungarn. Dabei betonte Dezső Adorján, Bischof der ungarisch-sprachigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien, die Wichtigkeit des Gedenkens. Obwohl wir im Zeitalter von Information und Kommunikation lebten, sei eine Gefahr unserer Zeit die „Massenvergesslichkeit“ und „akute Amnesie“. Daher sei das Erinnern wichtig, aber nur, wenn es bedeutungsvoll sei, die Reformation dürfe nicht zu einem „leeren Konzept“ werden. (NÖK)