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Bosnien-Herzegowina: Kardinal Puljić unterstützt Bischof Komarica

22. März 2018
Der Erzbischof von Sarajevo, Vinko Kardinal Puljić, hat Bischof Franjo Komarica von Banja Luka entschieden in Schutz genommen, nachdem dieser von Milorad Dodik, dem Präsidenten der Republika Srpska, kritisiert worden war. Die Republika Sprska ist die von Serben dominierte der zwei Entitäten, aus denen sich der Gesamtstaat Bosnien-Herzegowina heute zusammensetzt. Er sei vom öffentlichen Angriff Dodiks unangenehm überrascht und fühle sich verpflichtet, sich „auf die Seite zuallererst der Wahrheit, die Bischof Komarica spricht, aber auch seiner Person“ zu stellen.

Dodiks Ärger hatte sich an der Klage Komaricas über die geringe Zahl der in seinem Bistum verbliebenen Katholiken entzündet. Anlässlich des Besuchs der Österreichischen Bischofskonferenz hatte Komarica vor Journalisten gesagt, dass im Bosnienkrieg zahlreiche Katholiken umgebracht und vertrieben worden seien, und viele der Vertriebenen bis heute nicht zurückgekehrt seien. Fast alle Kirchen, Pfarrhäuser und andere kirchliche Einrichtungen seien zerstört und nur wenige wieder aufgebaut worden. Die Verantwortung dafür schrieb er der „Bürokratie Milorad Dodiks“ zu, die keine Bewilligungen erteile oder sich für nicht zuständig erklärte.

Dodik wollte Komaricas „oft ungenaue, tendenziöse und manchmal schadenfrohe Ausführungen“ nicht kommentieren, empfahl dem Bischof aber, sich nicht auf Kosten der Republika Srpska und seiner Person zu profilieren. Die Aussagen des Bischofs „dienen nicht der Verbesserung der Lebensqualität weder der Katholiken noch anderer Bürger“, kritisierte Dodik, sie würden nur „unnötige Unruhe“ in die Republika Srpska bringen. Deren Behörden arbeiteten im Gegensatz dazu an der Verbesserung der Lebensqualität der Bürger, ungeachtet ihrer nationalen und religiösen Zugehörigkeit.

Puljić unterstützte Komaricas Aussagen und forderte Dodik auf, statistische Angaben zur Zahl der Katholiken in der Republika Srpska zu liefern sowie zu ihrer Vertretung an Arbeitsplätzen in staatlichen, Bildungs-, Kultur- und anderen Institutionen, die aus dem Budget der Entität finanziert werden. Mit diesen und weiteren Angaben zur Unterstützung rückkehrwilliger Katholiken und ihrer politischen Vertretung solle er die Richtigkeit von Bischof Komaricas Vorwürfen widerlegen. (NÖK; mit Material von Kathpress)