Aufruf zum Schutz der Kulturgüter in Berg Karabach

24. März 2021

Ein Fachgespräch organisiert vom Orthodoxiereferat des Konfessionskundlichen Instituts

Im Herbst 2020 wurde die Welt wieder einmal auf einen Konflikt aufmerksam gemacht, dessen Wurzeln in der Geschichte weit über 100 Jahre zurück liegen. Außer der prekären Situation von Menschen, die die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Aserbeijan und Armenien um die selbsternannte Republik Karabach (Artsakh) hervorgerufen haben, wird nun auf die Gefahr hingewiesen, dass christliche Kulturdenkmäler von unschätzbarem Wert in der Region nun der Zerstörung, Umwidmung oder dem Verfall preisgegeben werden.

Um diesem Anliegen der armenischen Christen, die mit evangelischen Gläubigen in der Ökumene verbunden sind, mehr Gehör zu geben, organisierte das Orthodoxiereferat des Konfessionskundlichen Instituts am 4. März 2021 ein wissenschaftliches Fachgespräch mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Disziplinen und mit unterschiedlichem konfessionellem Hintergrund.

Prof. Dr. Alexander Trunk, Direktor des Instituts für Osteuropäisches Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gab einen einführenden Impuls über die völkerrechtlichen Fragen in diesem Konflikt. Aus Moskau war der Direktor der Abteilung für Geschichte und mittelalterliche Architektur am Institut für Theorie und Geschichte der Architektur und Stadtplanung, der Architekt und Kunsthistoriker Dr. Armen Kazaryan zugeschaltet, der über das armenische kulturelle Erbe in Berg Karabach informierte. Aus Eriwan selbst gab der Dozent für Religionswissenschaft an der Amerikanischen Universität in Eriwan und gleichzeitig Beauftragter für Flüchtlingsarbeit der armenisch-apostolischen Diözese Vayots Dzor, Dr. Harutyun Harutyunyan einen Einblick in die Rolle der armenisch-apostolischen Kirche in dieser Situation. Und zum Abschluss referierte die ehemalige wissenschaftliche Angestellte am Osteuropa-Institut der FU Berlin und Armenienspezialistin Dr. Tessa Hofmann eine Vorstellung vom Denkmalschutz in Berg-Karabach.

Ergebnis des Gesprächs ist ein „Aufruf zum Schutz der Kulturgüter in Karabach“ der verschiedenen Institutionen zugeleitet werden wird.

pdfAufruf zum Schutz der Kulturgüter in Karabach als PDF

Bild: Die Kathedrale von Schuscha, die bei einem aserbaidschanischen Angriff beschädigt wurde. (© Ondřej Žváček, CC BY-SA 3.0)