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RGOW 12/2017: Sibirien und Ferner Osten

Unermessliche Weiten, klimatische Extreme sowie große naturräumliche und ethnische Vielfalt – Sibirien und der russische Ferne Osten lassen sich geradezu als ein eigener Subkontinent beschreiben. Doch trotz des Ressourcenreichtums ist er Peripherie geblieben, der Lebensstandard liegt deutlich tiefer als im restlichen Russland. Daher hat Präsident Vladimir Putin die Entwicklung der Region zur nationalen Priorität für das 21. Jahrhundert erklärt.

Die Abgeschiedenheit machte Sibirien zu einem idealen Rückzugsort –  so entzogen sich dort die Altgläubigen der Verfolgung. Weitere Einblicke in die religiöse Vielfalt der Region erhalten wir anhand des Revivals schamanischer Praktiken und einer evangelischen Freikirche in Burjatien. Für die Erschließung bzw. Kolonisierung des Gebiets spielte die Mission der Russischen Orthodoxen Kirche eine wichtige Rolle. Die verkehrstechnische Durchdringung des Raums ist eng mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn verbunden, die düstere Seite der Erschließung ist die Funktion Sibiriens als Ort der Verbannung und der Zwangsarbeit.

Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu


INHALT

SIBIRIEN UND FERNER OSTEN
Jörg Stadelbauer
Vielfältiger Natur- und Kulturraum: Sibirien und Russisch-Fernost

Anke Giesen
Geschichtspolitik in Russland: Umgang mit GULag und Repressionen

Frithjof Benjamin Schenk
Die Transsibirische Eisenbahn als Brücke zwischen Europa und Asien

Artjom Loskutov
Die „Monstration“ – absurd oder politisch?

Natalija Vekschina
Russisch-orthodoxe Mission in Sibirien und im Fernen Osten

Marjorie Mandelstam Balzer
Wiederbelebung schamanischen Wissens in Sibirien

Danila Rygovskij
Altgläubige Traditionen in Sibirien und im Fernen Osten

Anna Meier
Aus einer evangelischen Gemeinde in Burjatien

BUCHBESPRECHUNGEN
Carsten Goehrke
Lebenswelten Sibiriens

Archimandrit Tichon Schevkunov
Unheilige Heilige

Ulrike Huhn
Glaube und Eigensinn

Ulrich Schmid (Hg.)
De Profundis