Skip to main content

Ukraine: Griechisch-Katholische Kirche sieht Konstantinopel als Mutterkirche an

10. Oktober 2019

Bei einem Treffen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios hat Großerzbischof Svjatoslav (Schevtschuk), das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), die enge Verbundenheit seiner Kirche zu Konstantinopel hervorgehoben. Die UGKK betrachte das Ökumenische Patriarchat als Mutterkirche und deshalb seien die Kommunikation und der Dialog mit Bartholomaios sehr wichtig für sie.

Svjatoslav sieht auch keine Hindernisse für eine Diskussion mit den Orthodoxen in der Ukraine, gerade auch in Bezug auf die gemeinsamen Wurzeln. Für eine Annäherung müssten Gemeinsamkeiten gefunden werden, und „wir sind durch eine gemeinsame Mutter vereint“. In diesem Sinn zitierte er auch die Aussage von Papst Johannes XXIII., dass Katholiken und Orthodoxe mehr verbinde als trenne.

Seit die im Dezember 2018 neu gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) im Januar 2019 vom Ökumenischen Patriarchat die Autokephalie erhalten habe, sei sie zum wichtigsten Gesprächspartner der UGKK im ökumenischen Dialog in der Ukraine geworden. Um allgemein dem „ökumenischen Dialog neuen Schwung zu verleihen“, schlug Schevtschuk die Einrichtung eines gemeinsamen Komitees der Orthodoxen Kirche und der Griechisch-Katholischen Kirchen vor. Bartholomaios seinerseits würdigte die UGKK, weil sie einen Kanal für die ökumenische Kommunikation in der Ukraine geöffnet habe.

Im Gespräch habe er auch die aktuelle Rolle der Griechisch-Katholischen Kirchen innerhalb der katholischen Kirche skizziert, erklärte Schevtschuk in einem Interview. Mit ihrer byzantinischen Tradition könnten sie dem Vatikan Möglichkeiten aufzeigen, den geistlichen Dienst auf andere Weise umzusetzen. Innerhalb des katholisch-orthodoxen Dialogs wünscht sich der Großerzbischof mehr Eigenständigkeit für die Griechisch-Katholischen Kirchen. Sie seien zwar Teil der offiziellen katholisch-orthodoxen Dialogkommission, würden dort aber von den orthodoxen Kirchen als Teil der katholischen Gruppe wahrgenommen. Daher sprach er sich dafür aus, dass wir „unsere eigene, separate Stimme, unseren eigenen, separaten Stil in diesem Dialog“ haben.

Das Treffen zwischen Großerzbischof Svjatoslav und Patriarch Bartholomaios fand am 16. September im Vatikan, im Gästehaus Santa Marta, statt. Es war erst das zweite Treffen der beiden Kirchenoberhäupter. (NÖK)