Georgien: Katholikos setzt Patriarchatsverweser ein

06. Dezember 2017
Das Oberhaupt der Georgischen Orthodoxen Kirche, Katholikos-Patriarch Ilia II., hat Metropolit Schio (Mudschirij) von Senaki zum „Locum tenens“ (Patriarchatsverweser) ernannt. Der Entscheid vom 23. November kam überraschend und heizt die Spekulationen über die Nachfolge des 84-jährigen Ilia an, auf den im Februar beinahe ein Giftanschlag verübt wurde.

Nach der Verfassung der Georgischen Orthodoxen Kirche leitet der Patriarchatsverweser das Patriarchat beim Ableben eines Patriarchen, im Fall seiner Abdankung oder wenn ihn „besondere Umstände an der Erfüllung seiner Pflichten hindern“. Laut einem Bericht des georgischen Fernsehens sagte Ilia zu seinem Schritt, der Landespatron St. Georg habe „gewollt, dass wir einen Locum tenens haben, und das ist Metropolit Schio. Ich gratuliere dem Bischof zu diesem hohen Rang. Ich hoffe, dass er die auf ihn gesetzten Hoffnungen rechtfertigt. Gott segne euch.“

Metropolit Schio Mudschirij wurde 1969 in Tiblisi geboren. Nach der Höheren Schule studierte er am staatlichen Konservatorium in der georgischen Hauptstadt. 1991 trat er in das Schio-Mgwime-Kloster nahe der Stadt Mzcheta ein, das als eines der religiösen Zentren des Landes gilt. 1995 wurde er zum Diakon geweiht, 1996 zum Priester. Ab 1997 war er als Kirchenrektor in Tiblisi tätig. 1998 schloss er sein Theologiestudium in Batumi ab und vertiefte es anschließend an der Moskauer Theologischen Akademie. 2003 wurde er Bischof von Senaki und 2010 zum Metropolit erhoben. Seit 2009 ist er als Bischof auch für die georgisch-orthodoxen Pfarrgemeinden in Australien zuständig. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)