Österreich: Orthodox-katholischer Arbeitskreis verabschiedet Dokument

01. November 2018

Der Gemeinsame orthodox-katholische Arbeitskreis St. Irenäus hat sich in Graz zu seiner 15. Jahrestagung getroffen und ein Dokument verabschiedet, das er in den letzten Jahren erarbeitet hat. Es trägt den Titel „Im Dienst der Gemeinschaft. Das Verhältnis von Primat und Synodalität neu denken“ und ist die erste gemeinsame Studie, die der Arbeitskreis veröffentlicht. Das Dokument werde hoffentlich einen Beitrag zum theologischen Dialog zwischen der katholischen und orthodoxen Kirche leisten, erklärt der Irenäus-Arbeitskreis in seinem Kommuniqué.

Die Theologen des Arbeitskreises trafen sich vom 17. bis 21. Oktober 2018 in Graz, geleitet wurde das Treffen von den katholischen und orthodoxen Ko-Präsidenten – Bischof Gerhard Feige von Magdeburg und dem rumänischen Metropoliten Serafim (Joantă) von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa. Bei der öffentlichen Präsentation des Dokuments am 18. Oktober hielten Bischof Andrej (Ćilerdžić), der Leiter der serbisch-orthodoxen Diözese von Österreich und der Schweiz, und Bischof Gerhard Feige Vorträge. Um das Dokument in wissenschaftlichen Kreisen und unter den Kirchen bekannt zu machen, sollen Broschüren der englischen, deutschen und französischen Fassung gedruckt werden und baldmöglichst Übersetzungen in andere Sprachen erstellt werden, heißt es im Kommuniqué weiter.

Die Teilnehmer sprachen zudem „ausführlich über die aktuelle Krise in der Orthodoxie wegen des Konflikts zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Moskau hinsichtlich der Ukraine“. Nach intensiven Diskussionen über mögliche Richtungen für die zukünftige Arbeit beschlossen die Mitglieder des Arbeitskreises, „sich auf Fragen der Einheit und des Schismas zu konzentrieren“. Dazu wollen sie „Fallstudien durchführen und verschiedene Einheitsmodelle sowie die relevante Terminologie erforschen“.

13 orthodoxe und 13 katholische Theologen aus mehreren europäischen Ländern, dem Nahen Osten und Nord- und Südamerika gehören dem Gemeinsamen orthodox-katholischen Arbeitskreis St. Irenäus an. Dieser wurde 2004 in Paderborn gegründet und trifft sich seither jährlich. Das nächste Treffen findet im Oktober 2019 in Trebinje in Bosnien-Herzegowina statt. (NÖK)

Kommuniqué des orthodox-katholischen Arbeitskreises St. Irenäus
Kommuniqué st irenäusAuf Einladung der Rumänischen Orthodoxen Kirche hat sich der Gemeinsame orthodox-katholische Arbeitskreis St. Irenäus vom 4. bis 8. Oktober 2017 zu seiner 14. Jahrestagung im Kloster Caraiman (Rumänien) getroffen.