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Polen: Starkes Echo für "Pilgrim"-Klimagipfel der Jugend Europas

13. Dezember 2018

Armut, Müll, Plastik und soziale Konflikte waren Themen des "Pilgrim-Klimagipfels der Jugend Europas" in Katowice vom 23. bis 25. November, wie das ökumenische "Internationale Bildungsnetzwerk Pilgrim" berichtete. Motto der Veranstaltung war "Damit die Erde wieder zum Atmen kommt". Rund 200 Jugendliche aus 26 "Pilgrim"-Institutionen aus sieben Ländern (Österreich, Polen, Rumänien, Ungarn, Slowakei, Tschechien und Ukraine) meldeten sich eine Woche vor dem UN-Klimagipfel COP24 zu Wort, um ein dynamisches Zeichen für das Bewusstsein der Schöpfung zu setzen. "Grundanliegen dieses Gipfels war, zu zeigen, dass in allen Belangen der Bildung zur Nachhaltigkeit die Dimension der Spiritualität, aus welcher Religion auch immer, ein wesentlicher Faktor ist. Erst die Grundfrage nach dem Woher, Wohin, Wozu würde die Beziehung zur Schöpfung intensivieren und das Verhalten verändern", wie Johann Hisch, der Gründer und Direktor von "Pilgrim", nach seiner Rückkehr aus Katowice in seinem Statement erklärte. Bei den Informations- und Diskussionsrunden kamen die Jugendlichen ausführlich zu Wort, indem sie ihre Sorgen und möglichen Antworten darlegen konnten.

Zu Beginn der Konferenz unterzeichneten die Vertreter der 26 Institutionen das aus den Erfahrungen der 15-jährigen Arbeit in über 240 "Pilgrim"-Schulen und Institutionen in Europa erstellte Nachhaltigkeits-Manifest. Als erste Aktion überreichten die Jugendlichen an Wiktor Skworc, Erzbischof von Katowice, das Manifest, der es dem polnischen Episkopat vorlegen werde und vollinhaltlich unterstützen würde. In seinem Grußwort erzählte der Erzbischof, dass er als junger Mann in einem Kohlebergwerk gearbeitet habe. Da es in der kommunistischen Zeit war, wurde damals sehr viel Raubbau betrieben. Er wolle sich stellvertretend für alle schuldig bekennen für diese Umweltzerstörung. Gleichzeitig sei er höchst erfreut über das Engagement und das Umweltbewusstsein der jungen Generation Europas, so Skworc. Dies mache ihn hoffnungsvoll und froh für die Entwicklung Europas und des Klimas der Welt.

In der Öffentlichkeit wurde der Pilgerweg durch Katowice zum COP 24 Pavillon gut wahrgenommen. Dort empfing Marcin Krupa, der Präsident der Stadt Katowice, die Teilnehmer und erklärte das ökologische Bemühen der Stadt angesichts des bevorstehenden UN-Klimagipfels. Er brachte seine Freude zum Ausdruck, dass dieser Klimagipfel der Jugend Europas auch ein Teil des UN-Klimagipfels sei. Auch ihm überreichten die Jugendlichen das "Pilgrim"-Manifest. Dieses den Verantwortlichen von COP 24 zu präsentieren, versprach der Präsident, damit diese eine verbindliche Festlegung auf Klimaziele samt deren Umsetzung erarbeiten, damit Leben auf dieser Erde weiterhin möglich bleibt.

Anschließend präsentierten alle "Pilgrim"-Schulen in der Bilingualen Schule Marie Curie-Sklodowska ihre Projekte. Dabei schilderten sie jeweils konkrete Umweltsituationen, wie Armut, Müll, Plastik, Verkehr und soziale Problemfelder. Als Antwort definierten sie ihre konkreten Projektvorhaben für das kommende Jahr in Form von Früchten für den Aktivitätsbaum, der während des UN-Klimagipfels präsent sein wird.

Auf Universitätsebene beteiligten sich an der Podiumsdiskussion zehn Institutionen, um aus der pädagogischen Perspektive die Thematik der Nachhaltigkeit und Spiritualität zu vertiefen. Die Einbindung der Spiritualität in die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung wurde als das zentrale Kriterium für den Umweltklimagipfel und für die weitere pädagogische und konstruktive Arbeit erarbeitet. Als emotionaler Höhepunkt galt für die Teilnehmer ein Gottesdienst in der Barbara-Kapelle der stillgelegten Kohlengrube Guido in Zabrze 170 Meter unter Tag.

Zum Kattowitzer "Pilgrim"-Klimagipfel der Jugend Europas hatten das Schulamt und die Theologische Fakultät der Schlesischen Universität in Katowice, die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems sowie das Internationale Bildungsnetzwerk "Pilgrim" eingeladen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)