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Slowakei: Kirche erinnert mit Gedenkjahr an "Kaschauer Märtyrer"

05. September 2018

Die Erzdiözese Košice feiert in den kommenden Monaten ein Gedenkjahr für die vor 400 Jahren ermordeten sogenannten "Kaschauer Märtyrer". Ab Dezember werden Reliquien der drei Heiligen begleitet von besonderen Seelsorgeaktivitäten durch sämtliche Pfarren der ostslowakischen Diözese wandern, kündigte Erzbischof Bernard Bober an. Das große Jubiläum endet am 7. September 2019 mit einem Gottesdienst im Kaschauer Elisabethdom.

Als "Kaschauer Märtyrer" werden Marek Križin (Markus Stefan Krisinus, 1588/89-1619) und die beiden Jesuiten Štefan Pongrác (Pongratsch, 1583-1619) und Melichar Grodecki (Melchior Grodetsch, 1584-1619) bezeichnet. Sie wurden am 7. September 1619 in Košice während des Aufstands des siebenbürgischen Fürsten Bethlen Gábor (1580-1629) gegen die habsburgische Herrschaft gefoltert und ermordet, nachdem sie sich u.a. weigerten zum Calvinismus zu konvertieren. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sprach sie im Juli 1995 bei seinem Besuch in Košice heilig.

Erzbischof Bober rief das Gedenkjahr am 2. September 2018 bei einem Dankgottesdienst für die tags zuvor im Elisabethdom von Košice erfolgte Seligsprechung von Anna Kolesárová (1928-44) aus. Die drei "Kaschauer Märtyrer" seien "Opfer der Kämpfe zwischen Protestanten und Katholiken zur Zeit der Kriege mit dem Osmanischen Reich" gewesen, erinnerte Bober in seiner Predigt an die Ereignisse vor 400 Jahren.

Die Erzdiözese Košice sei eine "Diözese der Märtyrer" und von diesen habe "seit der Zeit nach der Reformation das Beispiel der 'Kaschauer Märtyrer' im kollektiven Gedächtnis den größten Widerhall gefunden", sagte Bober. Über Košice und über der umliegenden Region habe sich "wörtlich der Himmel geöffnet" und Christus habe "mit seiner Gnade die Menschen im mutigen Heldentum eines lebendigen katholischen Glaubens bestärkt".

Die Kette der Glaubenszeugen aus der Region sei auch im 20. Jahrhundert nicht abgerissen, verwies der Kaschauer Erzbischof auf die Seligsprechungen von Sára Salkházis (1899-1944) und zuletzt Anna Kolesárovs. Letztere bestätige auch, dass Heiligkeit "nicht nur etwas für Priester und gottgeweihte Frauen", sondern auch für Laien sei. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)