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Ungarn: Katholische Gesellschaftstage in Székesfehérvár

20. September 2018

Vom 7. bis 9. September haben in Ungarn die Katholischen Gesellschaftstage (Katolikus Társadalmi Napok, KATTÁRS) stattgefunden. Deren Ziel ist es, die Türen der katholischen Kirche zur Welt zu öffnen. KATTÁRS hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den deutschen Kirchentagen und zieht viele Menschen an, die keinen oder nur einen lockeren Kontakt zur katholischen Kirche haben.

Die Katholischen Gesellschaftstage finden jährlich statt, abwechselnd in Budapest und auf dem Land. In diesem Jahr war die historische Stadt Székesfehérvár Gastgeber, Organisator war das Bistum Székesfehérvár. Die grundlegende Idee des Festival ähnlichen Ereignisses ist es, den Menschen die Soziallehre der Kirche näher zu bringen und aufzuzeigen, wie der christliche Glaube auch besorgniserregende und beunruhigende Fragen im Leben beantworten kann. Die Organisatoren nutzten die Gelegenheit zum Zeugnis auf verschiedene Weise: durch Podien, Foren, Konzerte, Kunstausstellungen, Sportereignisse, Gesellschaftsspiele und Theateraufführungen. Im Mittelpunkt standen die Auswirkungen des christlichen Glaubens auf die europäische Kultur und das alltägliche Leben der Menschen. Das Bistum Székesfehérvár stellte sein karitatives Wirken vor wie spezielle Häuser für misshandelte Frauen und Kinder mit Beeinträchtigungen. Wichtige Themen bei den Vorträgen und Workshops waren auch Ökologie, Umweltschutz und Bildung. Auf verschiedenen Bühnen gaben zudem gefeierte ungarische Musiker Konzerte.

Das Anliegen von KATTÁRS ist keineswegs neu. Der Kerngedanke, das Evangelium zu den Menschen außerhalb der Kirchenmauern zu bringen, geht vielmehr auf den Beginn des letzten Jahrhunderts zurück. So fanden in Ungarn erstmals 1932 sog. soziale Wochen statt, die 1938 von der Katholischen Aktion initiiert wurden. Nach der politischen Wende fand 2007 erstmals eine sog. Straßenmission (Városmisszió) statt, um die frohe Botschaft auf die Straße zu bringen. Nach deren Erfolg entschied sich die Ungarische Bischofskonferenz für eine Fortsetzung; seit 2013 findet KATTÁRS regelmäßig statt.

Gegenüber dem katholischen Radio erklärte Bischof Antal Spányi von Székesfehérvár, dass die Christen den Menschen von der Hoffnung erzählen wollten, und dass diese Hoffnung in den Schätzen der Kirche zu finden sei. KATTÁRS ermutige die Gläubigen, ihre persönliche Mission zu entdecken. Mit Bezug auf Papst Johannes Paul II. erklärte Bischof Spányi: Wir wollen „die Menschen dort finden, wo sie sind“, um ihnen das Evangelium in Wort und Tat zu bringen. Die Abschlussmesse fand auf dem Hauptplatz von Székesfehérvár statt und wurde vom Erzbischof von Esztergom-Budapest, Péter Kardinal Erdő, geleitet.

Katalin Bartucz