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Ungarn: Kirche geht auf Mission im eigenen Land

23. Januar 2019

Die katholische Kirche in Ungarn will in der Vorbereitung auf den für 2020 in Budapest geplanten Eucharistischen Weltkongress (IEC) nicht nur unter Katholiken das Verständnis für die Eucharistie vertiefen, sondern auch Nichtgläubige ansprechen. Das hat der Generalsekretär des Vorbereitungsbüros für das Welttreffen, Kornél Fábry, im Interview für das Portal Magyar Kurir betont. Die ungarische Hauptstadt werde 2020 zum zweiten Mal nach 1938 Gastgeber des kirchlichen Großereignisses sein, erinnerte Fábry. "Damals gehörte Glaube und Frömmigkeit zum Alltag der Menschen und wir konnten von einer Volkskirche sprechen. Heute ist das längst nicht mehr so." Der Weltkongress biete die Möglichkeit, die Menschen mit der christlichen Botschaft zu erreichen: "Ziel ist, das Evangelium weiterzugeben."

Zur geistigen Erneuerung setzen die Kirchenverantwortlichen auf zahlreiche unterschiedliche Initiativen. Unter anderem startet im Februar eine zwölfteilige Videoblog-Serie über die Heilige Messe. Die sechs bis acht Minuten langen Clips, die auch gut für den Religionsunterricht verwendet werden könnten, wie Fábry bemerkte, sollen Wesen und Ablauf des katholischen Gottesdienstes leicht verständlich erklären.

Für kommenden Mai werden in Ungarn Delegationen aus 90 Ländern erwartet. "Wir begehen mit ihnen Schauplätze des Weltkongresses und legen das endgültige Programm vor", berichtete der IEC-Generalsekretär. Bis dahin soll auch das von einer Theologischen Kommission erarbeitete Grundsatzdokument des Welttreffens, das es bisher nur auf Englisch, Italienisch und Spanisch gibt, in weiteren Sprachen vorliegen.

Die von der katholischen Kirche organisierten Eucharistischen Weltkongresse sollen das Verständnis und die Verehrung des Sakraments der Heiligen Eucharistie in der Orts- und Weltkirche fördern und vertiefen. Sie werden seit 1881 an wechselnden Orten in zuletzt vierjährigem Abstand durchgeführt, zuletzt 2016 im philippinischen Cebu.

Das nächste Großtreffen in Budapest von 13. September bis 20. September 2020 müsse sich einer "säkularisierten Moderne" und einer Globalisierung stellen, die "die Besonderheiten einer reichen und vielfältigen Geschichte auszulöschen droht", sagte Papst Franziskus vor wenigen Wochen bei einer Begegnung mit Mitgliedern des Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse im Vatikan. Als Handlungsfelder für Katholiken nannte Franziskus vor allem Familien in Schwierigkeiten, junge Menschen und Erwachsene ohne Arbeit, vereinsamte Alte und Kranke sowie Migranten. Der Eucharistische Kongress müsse aus der Haltung Jesu auf eine innerkirchliche Erneuerung hinwirken, aber auch andere Menschen zum Einsatz für Nächstenliebe, Solidarität, Frieden, Familie und Umweltschutz animieren. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)