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Ukraine: Schevtschuk plädiert für ukrainisch-polnischen Dialog

22. März 2018
Das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Großerzbischof Svjatoslav Schevtschuk, hat sich für einen vertieften ukrainisch-polnischen Dialog ausgesprochen. Das Verhältnis zwischen Polen und Ukrainern leide an gegenseitiger Unkenntnis, deshalb seien „Austausch und Dialog essentiell“. Dies sagte Schevtschuk anlässlich der Präsentation seines neuesten Buches am 15. März 2018 in Warschau. Die Publikation mit dem Titel „Der Dialog heilt Wunden. Über Gott, die Kirche und die Welt“ ist Anfang 2018 im Verlag „Znak“ in Krakau erschienen.

Das Buch basiert auf einem ausführlichen Interview mit Schevtschuk, das Krzysztof Thomasik, Redakteur der polnischen Katholischen Presseagentur KAI, vom 21. bis 23. Juli 2017 mit dem Großerzbischof in der Nähe von Krakau geführt hatte. Darin gibt Schevtschuk zu seiner Kirche sowie seinem persönlichen Lebensweg Auskunft und eröffnete seine eigene Vision von Gott, der Kirche und der Welt. Ausführlich äußert er sich auch zu den Gefahren des extremen Nationalismus und zu den Chancen, die ein Dialog eröffnen könne. Zudem spricht er über die guten, aber manchmal schmerzhaften Beziehungen zu Polen, Russland und der Orthodoxie und darüber, was die vollständige Kooperation der östlichen und westlichen Katholiken behindere.

Schevtschuk erinnert im Buch auch an Papst Johannes Paul II., der einen bedeutenden Beitrag zur Wiedergeburt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche geleistet habe. Zudem habe er sich für die polnisch-ukrainische Versöhnung eingesetzt, die auch dem Großerzbischof besonders am Herzen liegt. 2017 erklärte Schevtschuk Johannes Paul II. deshalb zum Schutzpatron der „heiligen Sache der polnisch-ukrainischen Versöhnung“.

Schevtschuk besuchte Polen auf Einladung der dortigen Bischofskonferenz vom 14. bis 18. März 2018. Dabei traf er auch Erzbischof Stanisław Gądecki von Poznań, den Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, und besprach mit ihm die Seelsorge für die zahlreichen griechisch-katholischen, ukrainischen Arbeitsmigranten in Polen. Zudem loteten sie Wege der Zusammenarbeit und Versöhnung zwischen Polen und Ukrainern aus. (NÖK)