Ungarn: Serbischer Patriarch ehrt Viktor Orbán mit höchster Auszeichnung

08. September 2022

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán ist am 5. September vom serbisch-orthodoxen Patriarchen Porfirije ausgezeichnet worden. Orbán empfing an seinem Regierungssitz in Budapest das Oberhaupt der serbischen Kirche und bekam von diesem den Orden des Heiligen Sava ersten Grades überreicht, berichteten die ungarische Nachrichtenagentur MTI wie auch das serbische Patriarchat in Belgrad. Ausgezeichnet wurde Orbán für seine Bemühungen um den Schutz des Christentums in Ungarn und ganz Europa, für die Förderung christlicher Werte wie auch für seinen persönlichen Beitrag zur Freundschaft zwischen dem ungarischen und dem serbischen Volk, hieß es seitens des serbischen Patriarchen.

Porfirije nannte Orbán bei diesem Anlass einen „einzigartigen Staatsmann, der für die Seele Europas kämpft und dessen Worte von anderen Nationen, einschließlich der Serben, gehört werden“. Gegenwärtig sei Europa mit einem neuen, „global auferlegten und aggressiven Wertesystem“ konfrontiert, welches die bestehende Ordnung von Individuen und Gemeinschaften zum Einsturz bringen und neue Paradigma durchsetzen wolle. Angesichts dessen stehe Orbán „für das von Gott gestiftete, christliche Wertesystem“, welches in Ungarn wie auch in Serbien weiter hochgehalten werde.

Orbán betonte in seiner Dankesrede, er sei stolz über die Auszeichnung der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK). „Wir sind friedliche Menschen, wir wollen Frieden, aber in Wirklichkeit ist ein Krieg um die Seele Europas im Gange, und ohne die Einheit der Christen, einschließlich der Orthodoxie, können wir diese Schlacht nicht gewinnen“, so der Ministerpräsident.

Der heilige Sava (1174–1236) gilt als Begründer der unabhängigen SOK. Der heute als Nationalheiliger Serbiens verehrte Sava war Sohn des Fürsten Stefan Nemanja, der 1171 einen unabhängigen serbischen Staat errichtete. Sava lebte zunächst als Mönch auf dem Berg Athos bis er in seine Heimat zurückkehrte, um eine vom bisherigen Erzbistum Ohrid unabhängige Kirche aufzubauen. 1219 wurde er vom Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zum ersten Erzbischof der nunmehr autokephalen SOK geweiht. Er gilt deshalb als Organisator und eigentlicher Begründer der SOK, auch wenn die ersten Anfänge des christlichen Glaubens byzantinischer Prägung in dieser Region bereits für das 9. Jahrhundert nachweisbar sind.

Der nach dem Heiligen benannte Sava-Verdienstorden wird an kirchliche und weltliche Persönlichkeiten mit herausragenden Verdiensten verliehen und gilt als höchste Auszeichnung der SOK. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)