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Kosovo: Serbischer Patirarch Porfirije ruft zur Versöhnung auf

21. Oktober 2022

Der Belgrader Patriarch Porfirije hat sich einmal mehr mit einem Aufruf zum Frieden und zur Versöhnung an die Welt gewandt. Am 14. Oktober fand im serbisch-orthodoxen Patriarchatssitz von Peć (Kosovo) die feierliche Inthronisation des Patriarchen statt. In seiner vom Belgrader Patriarchat veröffentlichten Predigt betonte Porfirije gleich eingangs, dass das Programm seines Patriarchats bzw. der serbisch-orthodoxen Kirche nur eines sei: „Friede und nochmals Friede.“ Niemand solle der Kirche etwas anderes unterstellen.

Der Patriarch warnte vor der globalen Gefahr eines Krieges, ohne konkret auf die Ukraine oder andere Konflikte einzugehen. Und er rief zu „Versöhnung, Vergebung und Frieden mit dem Nächsten, mit unseren Nachbarn“ auf. Das gelte im Besonderen auch für Serben und Kosovo-Albaner. Es müsse alles unternommen werden, damit alle in der Region in Frieden leben können, forderte der Patriarch. Er richte seinen Appell an Serben und Albaner gleichermaßen. Auch unterschiedliche Religionszugehörigkeiten dürften kein Grund für Konflikte sein. Gläubige Menschen, ganz gleich, welcher Religion sie angehören, müssten sich immer für den Frieden einsetzen.

Porfirije (Perić) war am 18. Februar 2021 von den serbisch-orthodoxen Bischöfen zum neuen Patriarchen gewählt worden. Die feierliche Inthronisation des neuen Patriarchen fand am 19. Februar in der Belgrader Erzengelkathedrale statt. Traditionell wird die Inthronisation dann aber nochmals in Peć, dem im Westkosovo gelegenen alten Patriarchensitz, abgehalten. Wegen der Pandemie, aber auch wegen nicht enden wollender politischer Spannungen, hatte es sehr lange gedauert, bis die Feier nun durchgeführt werden konnte. Zur Inthronisation waren die serbisch-orthodoxen Bischöfe aus aller Welt angereist.

Die Inthronisation in Peć hat für die serbisch-orthodoxe Kirche große symbolische Bedeutung. Kosovo-Metohija ist ihr Herzstück bzw. Kernland. Eine Aufgabe des Gebietes kommt für die Kirche nicht infrage. Die mehrheitlich albanisch besiedelte frühere serbische Provinz Kosovo war nach dem Krieg von 1998/99 und Jahren der UNO-Verwaltung 2008 unabhängig geworden. Serbien erkennt den Kosovo als Staat nicht an – wie übrigens auch der Heilige Stuhl. Die serbisch-orthodoxe Kirche lehnt eine direkte oder indirekte Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo durch Serbien kategorisch ab. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)