Slowenien: Kirche begrüßt neues Gesetz für freien Sonntag

01. Oktober 2020

Die katholische Kirche in Slowenien begrüßt das neue Ladenöffnungsgesetz, gemäß dem die meisten Geschäfte künftig an Sonn- und Feiertagen geschlossen sein werden. Mit ihrem Votum vom 29. September erfüllten die Parlamentsabgeordneten den bereits 2003 von der Bevölkerung in einer Volksabstimmung geäußerten Willen zum Schutz des freien Sonntags, erklärte der Sprecher der Bischofskonferenz, Tadej Jakopić, laut dem katholischen Onlineportal Družina. Bei dem Referendum vor 17 Jahren hatte sich die Mehrheit der slowenischen Bürger für ein Sonntagsöffnungsverbot ausgesprochen, das in der Folge aber nicht umgesetzt wurde. Zusammen mit anderen christlichen Kirchen hatte die katholische Kirche Abgeordnete und Parteien aufgefordert, den Sonntag als freien Tag für Erholung und Familienleben zu schützen.

Für den im Parlament mit deutlicher Mehrheit beschlossenen Sonntagsschutz gibt es nach Meldungen der Nachrichtenagenturen STA und APA Ausnahmen für Geschäfte in Tankstellen, Bus- und Bahnhöfen, Flughäfen und in Spitälern. Auch Läden, in denen sonntags nur die Besitzer die Kunden bedienen, dürfen offen halten, die Geschäftsfläche darf dabei aber 200 Quadratmeter nicht überschreiten. In kleinen Geschäften dürfen neben deren Besitzern auch Studierende und Pensionierte bei der Bedienung aushelfen – nicht aber die Angestellten, die am Sonntag freihaben müssen.

Ins Rollen brachte die nunmehrige Gesetzesänderung der jüngste Corona-Lockdown, in dem ein vorläufiges Sonntagsöffnungsverbot gegolten hatte. Die slowenische Einzelhandelsgewerkschaft forderte daraufhin, die permanente Schließung der Geschäfte an Sonntagen. Beschlossen wurde die Novelle mit Stimmen der oppositionellen Linken und eines Großteils der Abgeordneten aus den Reihen der Koalition von SDS, SMC, NSi und DeSUS. Die Regierung unter Ministerpräsident Janez Janša lehnt das Sonntagsöffnungsverbot ab und warnt wie die Handelskammer TZS vor schweren Folgen für Wirtschaft und Beschäftigte. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)