RGOW 4-5/2022: Erbschaften. 30 Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist nicht der „erste Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“. Krieg mit unzähligen Toten, Massakern und Millionen von Flüchtlingen gab es bereits in den 1990er Jahren in Europa im Zuge des Zerfalls von Jugoslawien. Der blutigste Teil war zweifellos der Bosnienkrieg, der im April 1992 begann und bis November 1995 dauerte.

Trotz des gewaltsamen Zerfalls existiert auch 30 Jahre später ein gemeinsamer postjugoslawischer Kulturraum. Insbesondere in Kunst und Kultur lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Das Beispiel des NGO-Netzwerkes REKOM zeigt die Bemühungen um eine transnationale Aufarbeitung der Jugoslawienkriege auf, bei der die individuellen Geschichten der Leidtragenden im Zentrum stehen.

Zudem beleuchten wir die politischen Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Wahlen in Serbien und Ungarn und die Zusammenarbeit der Russischen Orthodoxen Kirche mit Staat und Armee.

Abstracts aller Texte, zwei Beiträge im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu

 

INHALT

UNGARN
Péter Techet
Wahlen in Ungarn: ein anderes Ende der Geschichte

RUSSLAND
Regula Zwahlen
Krieg, Frieden und die Russische Kirche

SÜDOSTEUROPA
Stefan Kube
Ein Weckruf. Die Kriege in Bosnien-Herzegowina und der Ukraine

Vedran Obućina
Verbindend oder trennend? Religion in Bosnien-Herzegowina

Irena Ristić
Wahlen in Serbien: Ein klarer Sieg, der leicht trügt

Jacqueline Nießer
Der Krieg als gemeinsames Erbe – Transnationale Vergangenheitsaufarbeitung nach dem Zerfall Jugoslawiens

Ana Petrov
(Jugo-)Nostalgie: Emotion, Ideologie und Produktion

Uroš Čvoro
Transformationsästhetik: Kunst nach Jugoslawien