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Polen: Tadeusz Wojda ist neuer Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz

21. März 2024

Die Polnische Bischofskonferenz hat am 14. März Erzbischof Tadeusz Wojda (*29.1.1957), seit 2021 Erzbischof von Danzig (poln. Gdańsk), zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Bei der Pressekonferenz betonte Wojda die Prinzipien der Authentizität und der Kollegialität beim Erarbeiten gemeinsamer Beschlüsse, die einstimmig und verständlich kommuniziert werden sollen. Zudem betont er den missionarischen Auftrag der Kirche: „Die Kirche reformiert sich immer, sie sucht immer neue Wege, um das Wort Gottes zu vermitteln, die Kirche versucht immer, die Menschen zu erreichen und die Inhalte, die am wichtigsten sind, mit der richtigen Sprache zu vermitteln, die verständlich, aufbauend, verbindend ist, und vor allem etwas Gutes und Konstruktives in unsere Gemeinschaft einbringt.“

Zu Wojdas seelsorgerlichen Prioritäten gehören laut einem Bericht der polnischen katholischen Presseagentur KAI eine vertiefte Identität kirchlicher Laien, eine ständige Fortbildung der Priester, die Stärkung von Ehe und Familie und das Erreichen derjenigen Menschen, die weit von der Kirchen entfernt sind. Dies habe er bereits als Erzbischof von Białystok (2017–2021) umgesetzt, wo er Laien zum Dienst in der Eucharistie ausbildete und die Mess‘AJE-Gesellschaft Polen für eine biblische Katechese für Erwachsene gründete (Mess’AJE – Messe, Alliance, Jésus, Église). Zum „Synodalen Weg“ der katholischen Kirchen in den deutschsprachigen Ländern äußerte Wojda sich kritisch als „Verweltlichung des Klerus“. Die Ökumene hält er für eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche, in Białystok initiierte Wojda regelmäßige ökumenische Treffen mit Bischöfen der Polnischen Orthodoxen Kirche vor Ort.

Nachdem im Sommer 2019 Mitglieder rechter und katholischer Gruppierungen den „Marsch für Gleichstellung“ in Białystok“ gewalttätig attackiert hatten, verurteilte Wojda die Gewalt. Im Vorfeld hatte er jedoch in den Gemeinden einen Brief verlesen lassen, in dem er den Gleichstellungs-Marsch als „unserer Gesellschaft fremd“ bezeichnet und zu einem Gebet in der Kathedrale und zu einem außerhalb der Kathedrale stattfindenden „Familienpicknick“ als Protest gegen den LGBT-Marsch aufgerufen hatte.

Wojda gehört dem Orden der Pallotiner (SAC) an. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie am Höheren Geistlichen Seminar der SAC und der Fundamentaltheologie an der Akademie für katholische Theologie in Warschau schloss er 1989 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein Doktorat in Missionwissenschaften ab. 1990 begann er seine Tätigkeit für die päpstliche Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom. Am 12. April 2017 wurde Wojda von Papst Franziskus zum Erzbischof von Białystok ernannt und am 10. Juni 2017 zum Bischof geweiht. Am 2. März 2021 wurde Erzbischof Wojda von Papst Franziskus zum Erzbischof von Danzig ernannt. In der Polnischen Bischofskonferenz war Wojda Mitglied der Kommission für Mission, das Motto seines bischöflichen Dienstes lautet: „Allen Völkern muss zuerst das Evangelium verkündet werden“ (Mk 13,10).

Dem vom Vorsitz der Bischofskonferenz abtretenden Erzbischof Stanisław Gądecki wurde für seinen zehnjährigen inspirierenden Dienst zum Wohle der Kirche gedankt, den er „mit seiner Standhaftigkeit, Weisheit und Würde“ in einer Welt getan habe, die durch die Abwertung christlicher Werte herausgefordert werde. Hervorgehoben wurde seine Fähigkeit, Brücken zwischen verschiedenen Gemeinschaften zu bauen und den Dialog zu fördern. Gedankt wurde auch dem abtretenden stv. Vorsitzenden der Bischofskonferenz, dem Krakauer Erzbischof Marek Jędraszewski, in das Amt des Stellvertreters wurde Erzbischof Józef Kupny (*23.2.1956), Metropolit von Wrocław, gewählt.

Regula Zwahlen