Slowakei: Nach Monaten wieder öffentliche Gottesdienste

22. April 2021

In der Slowakei können seit dem 19. April unter strengen Corona-Auflagen erstmals seit Jahresbeginn wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert werden. Damit ist das zum Jahreswechsel wegen hoher Corona-Infektionszahlen staatlich verhängte Totalverbot aufgehoben. Die Gläubigen müssen aber beim Betreten der Kirchen einen negativen Covid-19-Test vorweisen, sich die Hände desinfizieren und eine FFP2-Schutzmaske tragen. Außerdem müssen für jeden Gottesdienstbesucher im Kirchenraum mindestens 15 Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen. Die Kommunion wird weiterhin in der Hand empfangen, Mundkommunion bleibt vorerst untersagt. Die neue Gottesdienst-Regelung ist Teil der Lockerungen als Folge der zuletzt gesunkenen Zahl der Covid-19-Patienten in den Spitälern.

Erzbischof Stanislav Zvolenský von Bratislava begrüßte im Namen der Slowakischen Bischofskonferenz den Schritt der Regierung in Bratislava und rief die Gläubigen auf, „in angemessener Weise in die Kirchen zurückzukehren“. Ausdrücklich dankte der Vorsitzende der Bischofskonferenz den Gläubigen „für ihre große Geduld in den Monaten, da sie ohne persönliche Teilnahme an Gottesdiensten ausgeharrt“ hätten.

Zvolenský hob außerdem den Einsatz von hunderten Priestern und Ordensleuten, die in Krankenhäuser halfen, sowie von tausenden Ärzten und Gesundheitsbediensteten in der Pandemie hervor. Viele von ihnen seien Katholiken „und können jetzt für ihren Dienst wieder aus der Eucharistie und der Teilnahme an der Heiligen Messe Kraft schöpfen“, sagte der Erzbischof von Bratislava.

In der Slowakei waren Kirchen und andere Gotteshäuser seit dem 31. Dezember 2020 auf staatliche Anordnung hin geschlossen. Erst seit dem 1. April dürfen Kirchen zumindest zum individuellen Gebet wieder offen sein. Die Kritik aus der Kirche an den Maßnahmen war in den vergangenen Wochen stetig gewachsen. Laut slowakischen Medienberichten mussten Gläubigen teils unter Polizeieinsatz am Betreten von Kirchen gehindert werden. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)