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Polen: Kirchliche Bioethiker warnen vor "Pille danach"

08. Februar 2024

In Polen wird derzeit im Zuge der Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs durch die neue Regierung auch die Freigabe der sogenannten „Pille danach“ diskutiert – begleitet von Ablehnung der Kirchenvertreter. Die Darstellung, dass es sich dabei um eine „Notfallverhütung“ handle, sei aufgrund der auch abtreibenden Wirkung der Präparate „falsch“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Bioethik-Expertenteams der Bischofskonferenz des Landes. Umso mehr sei vor einer rezeptfreien Verabreichung an Minderjährige zu warnen.

Die neue Regierung unter Donald Tusk hatte angekündigt, Frauen ab 15 Jahren den Zugang zur „Pille danach“ ohne Rezept und für jüngere mit Rezept zu ermöglichen. Die derzeit auch EU-weit rezeptfrei erhältlichen Hormontabletten hätten zwar eine gewisse empfängnisverhütende Wirkung, indem sie den Eisprung verzögerten; vor allem würden sie jedoch die Einnistung des Embryos in die Gebärmutter verhindern, sofern es zu einem Eisprung und zu einer Befruchtung komme, so die Experten. Ethisch sei dies eine „Fehlhandlung“, da somit ein existierender Mensch zerstört werde.

Besondere Bedenken äußern die kirchlichen Fachleute hinsichtlich des Einsatzes der Präparate für Minderjährige, deren Hormonsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Keines der verfügbaren Präparate sei hinsichtlich ihrer Wirkung auf Frauen unter 16 Jahren ausreichend untersucht.

Auch ein grundlegendes Problem sei mit der Verwendung von „Pillen danach“ verbunden, heißt es in der Erklärung weiter. Sie trage dazu bei, „Schwangerschaft als ein Problem zu betrachten, das mit allen verfügbaren Mitteln, einschließlich Abtreibung, angegangen werden muss“. Dadurch nehme der Respekt vor menschlichem Leben ab, während die Akzeptanz medizinischer Verfahren zu dessen Zerstörung zunehme. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)