Slowakei: Neues Denkmal erinnert an Dissidentenpriester Srholec
In der slowakischen Hauptstadt Bratislava erinnert ein neues Denkmal an den vor bald drei Jahren verstorbenen Priester, Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten Pater Anton Srholec (1929-2016). Aufgestellt wurde die rund zweieinhalb Meter hohe und vom Bildhauer Peter Mészároš geschaffene steinerne Plastik in der Nähe von Srholec' früherem Wohnort in der Vorstadt Ružinov. Das Denkmal befindet sich in einer Parkanlage, die häufig von Obdachlosen aufgesucht wird, um die sich Srholec jahrzehntelang gekümmert hatte. Finanziert wurde der Gedenkort vom Verein "Altweibersommer", der auch eine Benennung des Parks nach Srholec anstrebt, wie slowakische Medien berichten.
Das Denkmal zeigt das in einem riesigen Engelsflügel verwobene Porträt von Srholec. Die Handlungen des Dissidentenpriesters hätten ihn "immer an eine höhere Macht erinnert", an "einen Engel, der die Erde berührt und damit auf Erden Hilfe leistet", erklärte der Bildhauer Mészároš . Der Künstler hat auch die bronzene Srholec-Büste und das "Tor der Freiheit" in Devín (Theben) an der Mündung der March in die Donau geschaffen. Srholec hatte 1951 zusammen mit anderen Salesianern einen Fluchtversuch über die March unternommen und musste dafür zehn Jahre im Uranbergwerk Jáchymov Fronarbeit leisten.
Anton Srholec war Dissident in Zeiten des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei. Den Fluchtversuch hatte er unternommen, weil man ihm kein Theologiestudium erlaubte. 1960 kam er nach zehnjähriger Haft frei, arbeitete in Fabriken und erhielt 1969 die Erlaubnis zur Ausreise nach Italien. In Turin studierte er Theologie, schon 1970 wurde er in Rom von Papst Paul VI. zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wirkte Srholec u.a. in der Pfarr- und Jugendseelsorge und setzte sich für politische Häftlinge ein. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)