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Ungarn: Erzabtei Pannonhalma feiert 800 Jahre Abteikirche

16. November 2023

Mit einem Festgottesdienst am Martinifest ist in der Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma in Ungarn ein Gedenkjahr zum 800-jährigen Bestehen der Abteikirche des Klosters eröffnet worden. Das Gedenkjahr soll im Zeichen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, von Gemeinschaft, Kultur und Dialog stehen, wie die Benediktiner ankündigten. Dem Gottesdienst stand der Apostolische Nuntius in Ungarn, Erzbischof Michael Wallace Banach, vor. Mit ihm feierte die gesamte Gemeinschaft von Pannonhalma mit Abt Cirill Hortobagyi an der Spitze; neben den Mönchen auch die Schüler und Lehrer des angeschlossenen Gymnasiums. Auch der griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich und Exarch von Ungarn, Arsenios (Kardamakis), feierte den Gottesdienst mit. Dazu kamen zahlreiche weitere Vertreter aus Kirche, Politik und Diplomatie.

In seiner Predigt sprach Erzbischof Banach über das Lebenszeugnis des Hl. Martin und seine Botschaft des "Friedens, des Mitgefühls und des Mutes", die heute genauso gültig sei wie zu Lebzeiten des Heiligen. Martin habe den Frieden Christi verkündet, nicht jenen vermeintlichen Frieden, den die Politik schaffe. Martin wusste, dass Leiden, Krankheit, Unrecht und Kriege Teil des Lebens sind, er sei bereit gewesen, das Kreuz und das Leiden auf sich zu nehmen und den Weg weiterzugehen. Der Heilige Martin sei zudem ein Heiliger des Mitgefühls gewesen, der wusste, dass Mitgefühl bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme, einschließlich der Überwindung von Korruption und wirtschaftlichen Machenschaften in allen Schichten der Gesellschaft unverzichtbar sei. Es gehe darum, die Welt "fürsorglicher" zu gestalten. Martin habe zudem gewusst, dass Mut erforderlich sei, um für die eigenen Überzeugungen einzutreten. "Der mutige Mensch kann der Realität ins Auge sehen und hat die Willenskraft, sich trotz Schmerzen, Unannehmlichkeiten und Risiken nicht von den durch seine Überzeugung diktierten Handlungen abhalten zu lassen", so der Nuntius wörtlich.

Das Gedenkjahr wurde im Anschluss an den Gottesdienst von der ungarischen Präsidentin Katalin Novák eröffnet. Sie betonte: "Ungarn braucht Pannonhalma". Sie würdigte die mehr als tausend Jahre alte Abtei, die 800 Jahre alte Basilika und die über 200 Jahre alte Schule. Pannonhalma sei eine Schutzbastei des christlichen Europas. Die Klostergemeinschaft habe trotz aller historischen Widrigkeiten ihren Glauben, ihre Traditionen und ihre Mission bewahrt. Sie habe sich stets erneuern können, sich und ihre Umgebung erweitert und weiterentwickelt, so die Präsidentin. So sei etwa die Bildungstradition der Benediktiner auch heute noch eine "Inspiration für das gesamte ungarische Schulsystem", ein Ort, an dem "Wissen und Glaube, Wettbewerbsfähigkeit und moralische Erziehung in gegenseitiger Einheit" stehen, so Novak.

Das Gedenkjahr dauert bis 11. November 2024. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen wollen die Benediktiner von Pannonhalma ihr einzigartiges kulturelles und geistiges Erbe erneut aufarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen; mit Konzerten. Ausstellungen, Gottesdiensten oder auch wissenschaftlichen Konferenzen. Eine Ausstellung ist Abt Uros gewidmet, der von 1207 bis 1243 die Geschicke der Abtei leitete und unter dessen Zeit als Abt 1224 die neue Basilika eingeweiht wurde. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)