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Slowakei: Dieses Jahr 42 Priesterweihen

15. Juni 2023

In der Slowakei werden dieses Jahr 42 Männer zu katholischen Priestern und 24 zu Diakonen geweiht. Das geht aus einer Übersicht in der aktuellen Ausgabe der landesweiten Kirchenzeitung Katolícke noviny hervor. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es damit eine Zunahme von 15 Priesterweihen und 5 Diakonweihen. Es ist jedoch zu beachten, dass auch noch Weihen aus den Jahren der Pandemie nachgeholt werden. Zwischen 1995 und 2005 verzeichnete die katholische Kirche in der Slowakei jährlich etwa 100 Priesterweihen.

Verglichen mit der Zahl an Gläubigen, gibt es in der deutlich kleineren griechisch-katholischen Kirche des Landes nach wie vor wesentlich mehr Priesterweihen als in der römisch-katholischen Kirche. Es gibt zwölf griechisch-katholische Weihen im Vergleich zu 30 römisch-katholischen.

In der Ostslowakei sind aber beide Konfessionen stark vertreten: Den zwei griechisch-katholischen Eparchien Prešov und Košice mit sieben bzw. vier Priesterweihen stehen die römisch-katholischen Diözesen Spiš (Zips) und Košice mit ebenfalls sieben bzw. vier gegenüber. Die Diözese Spiš weist dabei nicht nur die meisten Priesterweihen, sondern mit acht auch den höchsten Diakonennachwuchs auf. Die Kandidaten dürften durchwegs slowakische Staatsbürger sein, wobei zumindest zwei Priester und ein Diakon der ungarischen und vermutlich mehrere Neupriester der ruthenischen Volksgruppe angehören.

Das Durchschnittsalter aller Priesteramtskandidaten beträgt 30 Jahre, wobei auch hier die Besonderheiten den beiden katholischen Riten im Osten des Landes gemeinsam sind: Die Jungpriester der beiden Diözesen Spiš und Košice sind durchschnittlich 28 Jahre, jene der Eparchien Prešov und Košice 27 Jahre alt. Eine geringere Rolle spielen in der Slowakei die Ordensgemeinschaften, die mit sechs Neupriestern rechnen: Zwei gehören den Salesianern Don Boscos an, je einer den Unbeschuhten Karmelitern, den Steyler Missionaren (Gesellschaft vom Göttlichen Wort), den Paulinern und den Redemptoristen.

Noch können in den Diözesen der katholischen Kirche in der Slowakei alle Pfarren besetzt werden, doch werden in der Westslowakischen Kirchenprovinz aufgrund der schwindenden Seminareintritte Überlegungen angestellt, die Priesterseminare der Diözesen zusammenzulegen. Banská Bystrica hat auf sein eigenes Seminar bereits verzichtet und schickt seine Kandidaten nach Nitra, wo auch die Aspiranten aus der jungen Diözese Žilina studieren. Da wegen der umfassenden Renovierung des Priesterseminars in Bratislava ab Herbst 2023 auch die Kandidaten aus Bratislava und Trnava nach Nitra ausgelagert werden, stellt sich die Frage, wo die Ausbildung in Zukunft erfolgen soll. Der Vatikan drängt auf eine dauerhafte Zusammenlegung, umstritten ist aber der Ort: Zur Wahl stehen mit der Hauptstadt Bratislava das Tor zum Westen oder das altehrwürdige Nitra als Hort der Tradition. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)