Russland: Moskauer Patriarchat kritisiert Bartholomaios‘ Namenstagspredigt
28. Juni 2018
In der ukrainischen Kirchenfrage gehen die Wellen nach wie vor hoch. So hat die Predigt des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios anlässlich seines Namenstags am 11. Juni 2018 im Moskauer Patriarchat energische Kritik hervorgerufen. Dabei hatte der Patriarch von Konstantinopel von seiner „Pflicht“ gesprochen, die Völker der Ukraine und Makedoniens in die kanonische Gemeinschaft der Kirche zurückzuführen.
Ein bestehendes Schisma sei kein Argument, ein „ganzes Volk von der kirchlichen Wahrheit und Kanonität zu trennen“ und sich so aus der Verantwortung zu ziehen. Im Gegenteil, es sei ein Anreiz, friedensstiftende und vereinende Lösungen zu finden. Wenn die „Mutterkirche“ einen Weg zur „Rettung unserer Brüder aus der Ukraine und Skopje“ suche, erfülle sie damit ihre „apostolische Pflicht“. Was das Ökumenische Patriarchat zu bieten habe, diene der ganzen Welt, und werde „allen Völkern ohne Ausnahme“ angeboten, so Bartholomaios.
Die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) störte sich besonders an der Aussage, dass das „ganze Millionenvolk der Ukraine“ außerhalb der Kanonität stehe und deshalb eine „Einmischung von außen“ brauche. Es sei „merkwürdig“, so etwas „von einer Kirchenkanzel herunter zu hören“, wo doch die (kanonische) Ukrainische Orthodoxe Kirche-Moskauer Patriarchat (UOK–MP) Tausende von Gemeinden, Millionen von Gläubigen und über 200 Klöster umfasse, erklärte Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Kirchlichen Außenamts des Moskauer Patriarchats, gegenüber Interfax-Religion. Schließlich habe Bartholomaios selbst 2016 Metropolit Onufrij (Berezovskij) von der UOK–MP an der Synaxis der orthodoxen Lokalkirchen bei der Begrüßung den „einzigen kanonischen Hierarchen der orthodoxen Kirche in der Ukraine“ genannt.
In der Schaffung einer unabhängigen Lokalkirche in der Ukraine sieht Ilarion zudem eine Gefahr für die ganze Orthodoxie. Es sei eine „gemeinsame Pflicht, jede Anstrengung zu unternehmen, um die Zerstörung dieser [orthodoxen] Einheit sowie die Versuche zu verhindern, das Schisma so zu heilen, dass es zu einem neuen, tieferen und ernsteren Schisma kommt, das den Körper der globalen Orthodoxen Kirche in Stücke schneiden wird.“ Der Metropolit wies außerdem darauf hin, dass es eine orthodoxe Vereinbarung gebe, die die Gewährung der Autokephalie regelt. Das Dokument mit dem Titel Autokephalie und die Mittel zu ihrer Verkündigung sei vor 25 Jahren in Chambésy von allen orthodoxen Lokalkirchen, einschließlich der ROK und dem Patriarchat von Konstantinopel, unterzeichnet worden. Diesen Konsens aller orthodoxen Kirchen in Frage zu stellen, bedeute, die Ergebnisse der Kooperation der letzten 25 Jahre zunichte zu machen.
Das ukrainische Streben nach Autokephalie für die Ukrainische Orthodoxe Kirche hat rege diplomatische Aktivitäten ausgelöst. So hat sich der russische Patriarch Kirill, der bei der Namenstagsliturgie ein Glückwunschschreiben an Bartholomaios verlesen ließ, kurz darauf in Moskau mit dem griechischen Außenminister Nikos Kotzias getroffen und dabei die enge Verbundenheit der beiden Länder, vor allem durch Religion und Spiritualität, betont. Patriarch Johannes X. von Antiochia sprach sich gegenüber einem russischen Duma-Abgeordneten gegen die Autokephalie in der Ukraine aus, er unterstütze die Einheit der ROK. Den georgischen Patriarchen Ilia hatten zuerst der Rada-Vorsitzende Andriy Parubiy und dann zwei Metropoliten des Ökumenischen Patriarchats besucht, um über das Thema Ukraine zu sprechen. (NÖK; mit Material von KNA)
Ein bestehendes Schisma sei kein Argument, ein „ganzes Volk von der kirchlichen Wahrheit und Kanonität zu trennen“ und sich so aus der Verantwortung zu ziehen. Im Gegenteil, es sei ein Anreiz, friedensstiftende und vereinende Lösungen zu finden. Wenn die „Mutterkirche“ einen Weg zur „Rettung unserer Brüder aus der Ukraine und Skopje“ suche, erfülle sie damit ihre „apostolische Pflicht“. Was das Ökumenische Patriarchat zu bieten habe, diene der ganzen Welt, und werde „allen Völkern ohne Ausnahme“ angeboten, so Bartholomaios.
Die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) störte sich besonders an der Aussage, dass das „ganze Millionenvolk der Ukraine“ außerhalb der Kanonität stehe und deshalb eine „Einmischung von außen“ brauche. Es sei „merkwürdig“, so etwas „von einer Kirchenkanzel herunter zu hören“, wo doch die (kanonische) Ukrainische Orthodoxe Kirche-Moskauer Patriarchat (UOK–MP) Tausende von Gemeinden, Millionen von Gläubigen und über 200 Klöster umfasse, erklärte Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Kirchlichen Außenamts des Moskauer Patriarchats, gegenüber Interfax-Religion. Schließlich habe Bartholomaios selbst 2016 Metropolit Onufrij (Berezovskij) von der UOK–MP an der Synaxis der orthodoxen Lokalkirchen bei der Begrüßung den „einzigen kanonischen Hierarchen der orthodoxen Kirche in der Ukraine“ genannt.
In der Schaffung einer unabhängigen Lokalkirche in der Ukraine sieht Ilarion zudem eine Gefahr für die ganze Orthodoxie. Es sei eine „gemeinsame Pflicht, jede Anstrengung zu unternehmen, um die Zerstörung dieser [orthodoxen] Einheit sowie die Versuche zu verhindern, das Schisma so zu heilen, dass es zu einem neuen, tieferen und ernsteren Schisma kommt, das den Körper der globalen Orthodoxen Kirche in Stücke schneiden wird.“ Der Metropolit wies außerdem darauf hin, dass es eine orthodoxe Vereinbarung gebe, die die Gewährung der Autokephalie regelt. Das Dokument mit dem Titel Autokephalie und die Mittel zu ihrer Verkündigung sei vor 25 Jahren in Chambésy von allen orthodoxen Lokalkirchen, einschließlich der ROK und dem Patriarchat von Konstantinopel, unterzeichnet worden. Diesen Konsens aller orthodoxen Kirchen in Frage zu stellen, bedeute, die Ergebnisse der Kooperation der letzten 25 Jahre zunichte zu machen.
Das ukrainische Streben nach Autokephalie für die Ukrainische Orthodoxe Kirche hat rege diplomatische Aktivitäten ausgelöst. So hat sich der russische Patriarch Kirill, der bei der Namenstagsliturgie ein Glückwunschschreiben an Bartholomaios verlesen ließ, kurz darauf in Moskau mit dem griechischen Außenminister Nikos Kotzias getroffen und dabei die enge Verbundenheit der beiden Länder, vor allem durch Religion und Spiritualität, betont. Patriarch Johannes X. von Antiochia sprach sich gegenüber einem russischen Duma-Abgeordneten gegen die Autokephalie in der Ukraine aus, er unterstütze die Einheit der ROK. Den georgischen Patriarchen Ilia hatten zuerst der Rada-Vorsitzende Andriy Parubiy und dann zwei Metropoliten des Ökumenischen Patriarchats besucht, um über das Thema Ukraine zu sprechen. (NÖK; mit Material von KNA)