Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine strahlt auch in den postsowjetischen Raum aus, denn der Südkaukasus und Zentralasien sind durch vielfältige wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Verflechtungen mit Russland verbunden. Zudem sind die Länder der Region seit dem 24. Februar und insbesondere seit der Teilmobilmachung in Russland im September 2022 das Ziel vieler russischer Emigrant:innen geworden, wobei Georgien und Kasachstan die Spitzenplätze belegen.
Im Windschatten des Kriegs gegen die Ukraine schwelt zudem ein anderer Konflikt weiter: Berg-Karabach kommt seit der letzten großen Eskalation im September 2020 zwischen Armenien und Aserbaidschan nicht zur Ruhe. Trotz Gesprächen zwischen Armenien und Aserbaidschan kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit Toten, außerdem blockiert Aserbaidschan seit Dezember 2022 den Latschin-Korridor, was die schon zuvor besorgniserregende humanitäre Lage in Berg-Karabach noch verschlimmert hat.
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Die Gründe, warum Menschen ihr Heimatland verlassen, um in einem anderen Land zu arbeiten, könnten unterschiedlicher nicht sein. Die einen wollen ins Ausland, weil sie Karrierechancen sehen. Andere müssen fort, weil die Bedingungen in der Heimat sie zum Verlassen zwingen. Wieder andere wollen zwar ihr Land nicht verlassen, können sich aber das Bleiben nicht leisten.
Gerade das immer noch vorhandene Wohlstandsgefälle in Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer verstärkten Arbeitsmigration geführt, vor allem in Richtung Westen. Der Krieg in der Ukraine hat diese Bewegung weiter verstärkt, weil die Angst um das Überleben Millionen von Ukrainern ins Ausland getrieben hat, wo sie sich ein neues Leben aufbauen müssen.
In dieser Ausgabe wollen wir die verschiedenen Facetten der Arbeitsmigration in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, ihre Ursachen und Folgen beispielhaft aufzeigen.
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In dieser Ausgabe machen wir uns auf Spurensuche zu Russlands Weg in den Krieg. Es gibt verschiedene, jedoch einander ergänzende Erklärungsansätze, die sich mit dem russischen Regierungssystem als Elitenkartell oder Mafia-Staat, der revisionistischen Außenpolitik und dem Großmachtstreben auseinandersetzen.
Der Glanz der goldenen Kuppeln der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau vermag nicht über die Kriegsrhetorik von Patriarch Kirill hinwegzutäuschen: Der Rolle der Russischen Orthodoxen Kirche in der Zeit vor und im gegenwärtigen Krieg sind drei Beiträge gewidmet: zur Kollaboration der Kirchenleitung mit der Staatsmacht, zur kirchlichen Geschichtspolitik und über die Optionen von andersdenkenden, den Krieg verurteilenden Gläubigen und Geistlichen. Dass die russische Gesellschaft immer wieder auch freiheitsliebende und widerständische Kräfte hervorgebracht hat, zeigen zwei Beiträge zur Ideengeschichte und zum aktuellen feministischen Widerstand in Russland.
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Dokumentation beschädigter und zerstörter religiöser Gebäude in der Ukraine
gegliedert nach:
Art des Gebäudes
Religionszugehörigkeit
Grad der Beschädigung
Region
Datum
Bericht vom 24. Februar 2022 bis 24. Februar 2023
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Dominikanische Zeitschrift für Glauben und Gesellschaft
Mit Beiträgen von Jacek Kołtan, Adam Krzemiński, Andrzej Kaluza, Bartłomiej Warowny, Dominika Kozłowska und Piotr Napiwodzki
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als ökumenisch-dogmatische Brücke zwischen Orthodoxie und Luthertum
von Vasilică Mugurel Păvălucă
Das Östliche Christentum, Band 66
Würzburg: Echter, 2023.
446 Seiten.
ISBN 978-3-429-05817-3
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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die europäische Friedens- und Sicherheitsordnung in ihren Grundfesten erschüttert und auch die friedensethischen Positionierungen der Kirchen ins Wanken gebracht. Gestritten wird innerkirchlich über das Verständnis des Leitbegriffs „Gerechter Friede“, über die ethisch gebotene Art der Unterstützung der Ukraine sowie um die potenziellen Folgen dieses Handelns.
Als Friedensprojekt par excellence versteht sich die ökumenische Bewegung. Deren institutionelle Verkörperung, der Ökumenische Rat der Kirchen, wurde 1948 auch als Antwort auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gegründet. Die theologische Rechtfertigung des russischen Angriffskrieges durch das Moskauer Patriarchat hat daher auch die Ökumene in die Krise gestürzt. Wie konnte es dazu kommen? Eigene Fehleinschätzungen zu benennen und neue Wege des ökumenischen Dialogs zu suchen, schulden die Kirchen nicht zuletzt dem tagtäglichen Zeugnis der Ukrainerinnen und Ukrainer.
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Die Digitalisierung durchzieht alle Lebensbereiche und führt zu umfassenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei erleben sie zahlreiche Menschen als faszinierend und beängstigend zugleich. Viele Dinge im Alltag werden durch die digitalen Möglichkeiten künftig einfacher, wenn es um behördliche Dienste oder um die Gestaltung des Arbeitsplatzes geht. Auf der anderen Seite droht uns die Kontrolle über die persönlichen Daten verloren zu gehen. Neben der Gefahr, zum gläsernen Menschen zu werden, wächst die Sorge vor digitaler Überwachung, vor „Fake-News“, digitaler Desinformation sowie vor Shit-Storms und Cyber-Angriffen.
Wie erleben die Menschen in Mittel, Ost und Südosteuropa die digitale Transformation? Mit unserem Heft wollen wir hierzu einen Einblick gewähren.
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Gesellschaft und Kultur in der Ukraine
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine beleuchten wir, wie sich die ukrainische Gesellschaft durch den Krieg verändert hat, woher sie die Kraft des Widerstands nimmt und welche Rolle dabei der Kunst zukommt. Der Krieg und die riesigen Fluchtbewegungen verändern die gesellschaftliche Zusammensetzung merklich und tragen zu einem Wandel der Geschlechterrollen bei. Zudem haben die Kampfhandlungen massive Folgen für die Umwelt. Auch in der Religionspolitik der Regierung kam es zu einer Wende. Im kulturellen Leben hinterlässt der Krieg ebenfalls Spuren, so in der bildenden Kunst, der Musik, der Wandmalerei und der (sakralen) Architektur. Dabei findet insgesamt eine Emanzipations- und Abgrenzungsbewegung gegenüber der russischen Kultur statt, zugleich ist das Interesse an ukrainischer Kultur international deutlich gewachsen.
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Territoriality of the Georgian Orthodox Church is Indigo’s project led by Dr. Tornike Metreveli (PhD in Sociology). The project was created in 2021 with financial support from the University of St. Gallen. This database describes churches and monasteries in the country’s territory, lists the immovable property owned by the Orthodox Christian Church of Georgia, and thematically categorizes the epistles of the Catholicos-Patriarch of Georgia. Given the limited access to information, the data do not cover the occupied territories of Abkhazia and South Ossetia.
Territoriality of the Georgian Orthodox Church
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Der Band 71 (2022) der Zeitschrift Ostkirchliche Studien ist erschienen.
Er enthält Artikel, einen Nachruf und Buchbesprechungen.
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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in mehrfacher Hinsicht das bisherige sicherheitspolitische, energiepolitische und ökonomische Koordinatensystem in Europa erschüttert. In dieser Ausgabe gehen wir den Schockwellen nach, die der russische Angriffskrieg in Europa ausgelöst hat. Die militärische Eskalation des Kremls und die gezielte Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur zielen darauf, das Land im Winter einzufrieren und die Bevölkerung zu demoralisieren.
Mit der Teilmobilmachung in Russland ist der Krieg nun auch in jeder russischen Familie angekommen und hat eine beispiellose Fluchtbewegung vor allem junger Männer ausgelöst. Unmittelbar von Russlands Revisionismus bedroht sieht sich auch die Republik Moldau. Litauen drängt innerhalb der EU und NATO auf ein schärferes Vorgehen gegen Russland. Vor eigenen Herausforderungen steht Serbien, dessen bisheriger Mittelkurs zwischen Russland und der EU sich schwer aufrecht erhalten lässt. Auch Georgien macht durch eine widersprüchliche Politik von sich reden.
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Mit dieser Ausgabe begeben wir uns auf eine Reise durch Mittel-, Ost- und Südosteuropa und blicken zu Türmen hinauf und von Türmen hinab. Die „himmelstürmenden Menschenwerke“ zeigen im Laufe der Geschichte ganz verschiedene Bauweisen und unterschiedliche Funktionen. Dies ist auch bei denen der Fall, die wir für diese Ausgabe ausgewählt haben. Sie stammen aus verschiedenen Jahrhunderten und nicht selten lässt sich über sie ein Stück der großen Geschichte ihrer Regionen und Länder entdecken. Wir stellen bekannte wie auch weniger bekannte Türme vor.
Vertraut ist Menschen in Deutschland der Berliner Fernsehturm, der im Osten der geteilten Stadt erbaut wurde. Die Wachtürme der innerdeutschen Grenze erinnern an den Eisernen Vorhang. Heute haben sie, wenn sie überhaupt erhalten geblieben sind, ihren Schrecken verloren. Der „Sender Gleiwitz“ ruft uns den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Erinnerung. Der Holzturm hat diesen Krieg ebenso überstanden wie die kommunistische Zeit und tut in Polen noch heute seine Dienste.
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Häufig wird in Darstellungen der östlichen Orthodoxie und ihrer Praktiken eine gewisse Entrücktheit betont: eine Orientierung auf das Reich „nicht von dieser Welt“, eine Wahrnehmung des Kirchenraums und der Liturgie als „Himmel auf Erden“, die Ikone als Fenster zur Ewigkeit. Gleichzeitig führt die Ikonenverehrung auch die umgekehrte Dimension vor Augen: den Blick Jesu, der Gottesmutter und aller Heiligen auf uns und die menschlich-irdische Realität. Im Hier und Jetzt ist die Orthodoxe Kirche mit Krieg, gesellschaftlichen und innerkirchlichen Herausforderungen sowie mit Spannungen im Umgang mit Tradition und Moderne konfrontiert. Das wirkt sich unmittelbar auf die kirchliche Praxis aus, was die aktuellen Beiträge über das Ethos der Ikone in Kriegszeiten, die Idolisierung geistlicher Väter, die Kalenderfrage und neue Ansätze einer orthodoxen Theologie der Frau wie auch der Sexualität zeigen.
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Appeals of the Belarusian Civil Society in the Context of the Political Crisis 2020
Gruppe Christliche Vision (Hg.)
gratis PDF-Download
gedruckte Version über Skaryna Press
ISBN 978-1-915601-07-0
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The topic of this issue is War and Church. Firstly, Regina Elsner queries the reasons why religion plays such an important role in the Russo-Ukrainian War of 2022 and why Orthodoxy cannot be expected to play a peacemaking role therein; secondly, Alexander Ponomariov focuses on two Ukrainian autocephalies: the newly established Orthodox Church of Ukraine, and the de-facto one proclaimed by the Ukrainian Orthodox Church of the Moscow Patriarchate, and predicts that the Ukrainian dioceses under Russian control are likely to move under the jurisdiction of the Russian Orthodox Church, with huge repercussions for Orthodox theopolitics.
Russian Analytical Digest No. 286
17. Oktober 2022
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Das 2011 verabschiedete Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, nach dem Unterzeichnungsort Istanbul-Konvention genannt, ist das umfassendste Dokument seiner Art. Gegen seine Ratifizierung regt sich jedoch in verschiedenen, vor allem osteuropäischen Ländern, Widerstand. Dieser kommt oft aus konservativen Teilen der Bevölkerung und insbesondere von Kirchen und Religionsgemeinschaften. Dabei werden hauptsächlich der im Dokument verwendete Gender-Begriff sowie Maßnahmen zur Förderung von Gleichberechtigung kritisiert, die präventiv gegen Gewalt an Frauen wirken sollen. Im aktuellen Heft zeichnen wir die Debatten um die Istanbul-Konvention, aber auch damit verbundene, breitere Diskussionen über Gewalt, Gender- und LGBTQI+-Themen in mehreren osteuropäischen Ländern nach.
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Ausgewählte Ansätze evangelischer und katholischer Ostkirchenkundler
Martin Illert, Andriy Mykhaleyko (Hg.)
Eastern Church Identities, Band 13
Ferdinand Schöningh 2022, 187 S.
ISBN (Hardcover) 978-3-506-79525-0.
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The Conflict in Ukraine as Expression of a Fault Line in World Orthodoxy
Thomas Bremer, Alfons Brüning, Nadieszda Kizenko (eds.)
Erfurter Studien zur Kulturgeschichte des orthodoxen Christentums, Band 21
Peter Lang 2022, 428 S.
ISBN (Hardcover) 9783631886991.
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Ukrainian Religious Actors and Organizations after Russia's Invasion
The Struggle for Peace
Tetiana Kalenychenko, Denys Brylov
September 2022
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Research, analytics, recommendations
September 2022
als PDF
in Englisch oder Ukrainisch
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Exemplarische Konfliktfelder zwischen Kirche und Staat
(4.-9. Jahrhundert)
Adrian Schütte
Das Östliche Christentum, Band 65
Würzburg: Echter Verlag, 2022. 380 S.
ISBN 978-3-429-05640-7.
39,00 Euro
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Der Band 70 (2021) der Zeitschrift Ostkirchliche Studien ist erschienen.
Er enthält Artikel, Tagungsunterlagen und Buchbesprechungen.
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Die Zeitschrift RGOW und das herausgebende Institut G2W feiern in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag! Im Juli 1972 wurde das Institut gegründet, und Anfang 1973 erschien die erste Ausgabe von „Glaube in der 2. Welt. Materialdienst“, so der erste Titel der Zeitschrift. Ihre Zielsetzung war es, über das kirchliche und religiöse Leben in den sozialistischen Ländern zu informieren und auf Verletzungen der Religionsfreiheit aufmerksam zu machen.
Bis heute hat die Zeitschrift viele Entwicklungen durchlaufen. Geblieben ist, dass RGOW weiterhin monatlich Zeitdiagnosen zu aktuellen Ereignissen im östlichen Europa liefert. Die Zeitschrift entstand zu Zeiten des Kalten Kriegs, heute führt Russland einen heißen Krieg gegen die Ukraine. Vor diesem Hintergrund nimmt RGOW in dieser Jubiläumsausgabe vor allem Russland, die Ukraine sowie die beiden Nachbarländer Belarus und Polen in den Blick.
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Das Ende der Nachkriegsordnung
Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 markiert einen tiefen Einschnitt in die europäische Geschichte. Auch wenn es für eine abschließende Deutung viel zu früh ist, kann man schon jetzt festhalten, dass damit auch große Herausforderungen für die Europäische Union verbunden sind.
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Der russische Krieg gegen die Ukraine macht keine Sommerpause. Russland verübt wieder vermehrt Luftangriffe auf ostukrainische Städte wie Charkiv, die Ukraine ruft ihre Bevölkerung im Süden zur Flucht auf, weil ukrainische Militäroffensiven zur Rückeroberung der besetzten Gebiete geplant sind. In den russisch besetzten Gebieten ist die Bevölkerung mit einer prekären Versorgungslage sowie Gewalt und Terror seitens der Besatzungsmacht konfrontiert. Gleichzeitig gibt es trotz des andauernden Krieges bereits nationale und internationale Bemühungen zur Strafverfolgung der von Russland begangenen Kriegsverbrechen.
Der seit acht Jahren andauernde Krieg verändert den öffentlichen Raum ("Dekommunisierung"), die Sprach- wie auch die religiöse Landschaft der Ukraine. Der Krieg wirkt sich auch auf andere postsowjetische Länder wie Estland, Armenien und Kasachstan aus.
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Die Frage nach dem "Wohin?", den Zielen und Wegen der Ökumene ist so alt wie die ökumenische Bewegung selbst. Gegenwärtig ist viel von einer "Krise der Ökumene" die Rede, doch zumindest in Europa haben sich konfessionelle Differenzen deutlich abgeschwächt. Allerdings sind neue Spaltungen, auch innerhalb der einzelnen Kirchen, insbesondere bei sozialethischen Fragen, unübersehber.
Die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe wird Themen wie die Verlagerung des Christentums in den globalen Süden, inter- und intrakonfessionelle Polarisierungen und Fragen der Klimagerechtigkeit behandeln. Zudem sorgt der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits im Vorfeld der Vollversammlung für Unruhe. Die Russische Orthodoxe Kirche, die den Krieg rechtfertigt, will mit einer Delegation an der Vollversammlung teilnehmen, während Kritiker:innen deutliche Zeichen gegenüber der Kirchenleitung der ROK sowie eine angemessene Vertretung der ukrainischen Kirchen in Karlsruhe fordern.
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Glaube und Zweifel
Was gibt dem Leben von Menschen Sinn? Diese Frage steht im Mittelpunkt des aktuellen Heftes der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven – eine Frage, auf die es viele Antworten gibt, nicht nur religiöse. Die Planungen zu diesem Heft wurden wie vieles andere in den letzten Monaten von den aktuellen Ereignissen in der Ukraine überholt. Glaube und sein Pendant Zweifel, Sinn und Sinnlosigkeit treffen Menschen in der Situation des Krieges noch viel stärker als in scheinbar „normalen“ Zeiten, was in den Texten mehr oder weniger deutlich wird. Endgültige Antworten will und kann das Heft nicht bieten, vielleicht aber doch Gedankenanstöße.
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Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist nicht der „erste Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“. Krieg mit unzähligen Toten, Massakern und Millionen von Flüchtlingen gab es bereits in den 1990er Jahren in Europa im Zuge des Zerfalls von Jugoslawien. Trotz des gewaltsamen Zerfalls existiert auch 30 Jahre später ein gemeinsamer postjugoslawischer Kulturraum. Insbesondere in Kunst und Kultur lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Das Beispiel des NGO-Netzwerkes REKOM zeigt die Bemühungen um eine transnationale Aufarbeitung der Jugoslawienkriege auf, bei der die individuellen Geschichten der Leidtragenden im Zentrum stehen.
Zudem beleuchten wir die politischen Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Wahlen in Serbien und Ungarn und die Zusammenarbeit der Russischen Orthodoxen Kirche mit Staat und Armee.
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Kriegspropaganda, Kirchenkonflikt und globale Konsequenzen
von Regina Elsner
Monitor Religion und Politik
Konrad Adenauer Stiftung
April 2022
Das Argument Putins und der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK), dass in der Ukraine orthodoxe Gläubige geschützt werden müssen, ist nicht nur Teil der russischen Kriegspropaganda und instrumentalisiert die ukrainischen Gläubigen, es hat auch weitergehende Folgen im internationalen Einsatz für Religionsfreiheit.
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Seit über einem Monat herrscht Krieg in Europa. Unter Bruch aller völkerrechtlichen Abkommen hat Vladimir Putin am 24. Februar einen Überfall auf die ganze Ukraine befohlen. Der russische Angriffskrieg hat die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst.
Für viele im Westen kam der russische Großangriff überraschend, doch Petro Burkovskyi und Olexiy Haran erinnern daran, dass es in der jüngeren Vergangenheit nicht an Warnzeichen gefehlt hat und sich die Ukraine bereits seit 2014 im Krieg befindet. Der Krieg in der Ukraine hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Nachbarländer wie die Republik Moldau. In Russland hat auch die Russische Orthodoxe Kirche zur Militarisierung der russischen Gesellschaft beigetragen. In der Ukraine haben alle Kirchen und Religionsgemeinschaften den russischen Angriffskrieg scharf verurteilt und bemühen sich, die notleidende Bevölkerung zu unterstützen.
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Die Polen-Analysen Nr. 291 vom 5. April beschäftigen sich mit der katholischen Kirche im Land, unter anderem der Erklärung der Bischöfe zu Geflüchteten in Polen.
Polen-Analysen Nr. 291
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In Zentralasien werden die Karten neu gemischt. Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, die Unruhen in Kasachstan sowie der Regimewechsel in Kirgistan - in der Region kündigen sich innen- wie außenpolitische Neuaufstellungen an, denn auch dort versucht Russland neben China seinen Einfluss wieder zu vergrößern. Die Anfang des Jahres ausgebrochenen Massenproteste im größten zentralasiatischen Land Kasachstan haben eine Region wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt, die zumeist im Windschatten internationaler Aufmerksamkeit liegt. Die Hintergründe sind zwar noch nicht geklärt, doch zeigen die Proteste, dass die Frustration der Bevölkerung über die autoritären Regime in der Region und die grassierende Korruption wächst.
Mit dem Rückzug der USA haben sich auch die geopolitischen Gewichte in der Region verschoben: Russland und China versuchen ihren Einfluss zu vergrößern – die offene Frage ist, ob die beiden Großmächte kooperieren oder neue Konfliktlagen entstehen.
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Serbien hat – das muss man leider gleich zu Beginn festhalten – in Deutschland einen schlechten Ruf. Anders als etwa Kroatien und Slowenien, die viele Deutsche als Reiseziele kennen, wird mit der größte Nachfolgestaat Jugoslawiens bis heute vor allem mit den Kriegen der 1990er Jahre in Verbindung gebracht; wer noch weiter in die Geschichte zurück geht, stößt unweigerlich auf das Attentat von Sarajevo 1914 und den Beginn des Ersten Weltkriegs, was wiederum Serbien angelastet wird. Auch wenn viele Fakten stimmen, sollte man sich dennoch vor einseitigen Klischees hüten. Es ist sicher angebracht, genauer hinzusehen, und das möchte das vorliegende Heft „Serbien: Ein Land in der Sackgasse?“ versuchen.
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Zeitweilig geschlossene Grenzen, eingeschränkte Reisemöglichkeiten und eine Rezession in den Industrienationen – die Covid-19-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die internationale Migration. Während dauerhafte Niederlassungen und die temporäre Arbeitsmigration zurückgingen, sind Gesundheits- und Pflegekräfte sowie Saisonarbeiter vor allem in der Landwirtschaft weiterhin stark nachgefragt. Die Migrationslandschaft in Europa ist in Bewegung, die Migrationsrichtungen sind vielgestaltiger geworden: Zwar dominiert zahlenmäßig weiterhin die Arbeitsmigration von Ost nach West, doch lässt sich auch eine Remigration in die ost- und südosteuropäischen Herkunftsländer beobachten – zuletzt befeuert durch den Brexit und die Pandemie. Dies nehmen wir zum Anlass, um in dieser Ausgabe nach den sich wandelnden Migrationsdynamiken sowie nach den Gründen und Formen der Arbeitsmigration in Europa zu fragen.
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Ausgabe anlässlich des 150. Geburtstags von Sergii Bulgakov
Mit Beiträgen von
Andrej Strocaŭ, Aristotle Papanikolaou, Rowan Williams, Andrew Louth, Kateřina Kočandrle Bauer, Norman Russell, Brandon Gallaher, Antoine Arjakovsky, Regula M. Zwahlen, Robert M. Arida, Teresa Obolevitch, Inga Leonova, Bryce E. Rich
In englischer Sprache
$ 38.-
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Informationen und Materialien zur Orthodoxie im Baltikum
Chronologie, Biografien, Karten, Fotos, Archivdokumente, Links
Leitung:
Dr James M. White (University of Tartu/Ural Federal University)
Professor Irina Paert (University of Tartu)
balticorthodoxy.com
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30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion blicken wir zurück auf die "wilden" 1990er Jahre in Russland. In allen Lebensbereichen kam es damals zu Aufbrüchen ins Ungewisse: Politisch zerfiel das Sowjetimperium in 15 Nachfolgestaaten, wirtschaftlich kam es mit dem Übergang zur Marktwirtschaft zu enormen sozialen Verwerfungen, während sich gesellschaftlich völlig neue Freiräume für Kunst und Kultur eröffneten. Die Beiträge thematisieren die Offenheit des historischen Augenblicks, die sowjetischen Hinterlassenschaften sowie die damals erfolgten Weichenstellungen für die postsowjetische Zukunft. Zudem berichten wir über das staatliche Vorgehen gegen die älteste und bedeutendste Menschenrechtsorganisation Russlands Memorial, die sich seit 30 Jahren mit der Aufarbeitung der sowjetischen Repression beschäftigt.
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Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie
von Jürgen Henkel
1. Jahrgang 2021, Heft
Schiller Verlag
€ 14.-
Zeitschrift bestellen
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Seen – wohl kaum jemand hat keine Erlebnisse zu erzählen, wenn es um diese größeren oder kleineren Gewässer geht. Vom mittelgroßen Teich bis zu riesigen Wasserflächen, Seen gehören zu den prägenden Erscheinungen der Erdoberfläche. In Geschichte und Kultur vieler Völker spielen sie eine große Rolle, in die Kunst haben sie Eingang gefunden. Sie spielen vielfach eine Rolle im Wirtschaftsleben, sei es wegen ihrer Fischbestände oder wegen ihrer touristischen Nutzung. Sie sind aber auch höchst sensible ökologische Größen und in ihrer Existenz gefährdet – auch bei ihnen macht sich der Klimawandel bemerkbar. All das macht sie als Schwerpunktthema für OWEP interessant.
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Giuseppe Giordan, Siniša Zrinščak (eds.)
Global Eastern Orthodoxy
Politics, Religion and Human Rights
New York 2020
Rezension:
Anna-Lena Blaukowitsch
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Bulgarien befindet sich seit dem Sommer 2020 in einer politischen Dauerkrise, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft wird. Der ehemalige Ministerpräsident Bojko Borisov versuchte dabei, die Bulgarische Orthodoxe Kirche für seinen Wahlkampf einzuspannen. In Montenegro setzt Präsident Milo Đukanović zum eigenen Machterhalt zunehmend auf einen Konfrontationskurs gegenüber der Serbischen Orthodoxen Kirche. Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen renommierten Regisseur haben 2021 auch in Serbien eine #MeToo-Bewegung ausgelöst. Weitere Beiträge zu Religion und Politik in Südosteuropa behandeln den Islam bei den Albanern in Nodmakedonien, die Rolle der orthodoxen Kirche im griechischen Unabhängigkeitskrieg 1821 sowie den Bau der ersten offiziellen Moschee in Athen.
Zudem berichten wir über die aktuelle Lage der Christen und Kirchen in Belarus.
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Repression und Stagnation in Russland
Vladimir Putins Regime demonstriert und verspricht Stabilität durch einen autoritären Konservatismus. Doch die Berichte über die zahlreichen Wahlmanipulationen, die der Regierungspartei Einiges Russland bei den Dumawahlen Mitte September einmal mehr eine komfortable Mehrheit beschert haben, lassen eher auf Nervosität schließen. Wirtschaftlich äußert sich die Stabilität jedoch vielmehr als Stagnation, da der Kreml das nicht nachhaltige System zugunsten des Reichtums der Führungsschicht nicht zu reformieren beabsichtigt. Verändert haben sich hingegen Teile der russischen Diaspora, die sich vermehrt politisch interessieren und die Opposition unterstützen.
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Actors and Instruments of Polarization
Polarization is a key characteristic of Georgian politics. Following the parliamentary election in October 2020, Georgia entered a deep political crisis; a blockade between the ruling Georgia Dream (GD) party and the opposition parties under the leadership of the United National Movement (UNM). This election marked a new height in the political polarization of the country. The violent events around Tbilisi Pride on 05 July 2021 simply mark the next stage in an increasing radicalization and polarization of Georgian politics and society. Key actors and instruments of this polarization are right wing groups, media and the Georgian Orthodox Church. This edition of the Caucasus Analytical Digest focuses on these three key actors, which continue to fuel polarization in Georgian politics and society.
Caucasus Analytical Digest No. 123 (September 2021)
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Nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Regime sind der Religionsunterricht und die theologischen Fakultäten in den ost- und südosteuropäischen Ländern vielfach wieder in das öffentliche Bildungssystem integriert worden. In Serbien und Russland beispielsweise wurde dies von einer intensiven öffentlichen Debatte begleitet. Anders stellt sich die Situation in den westeuropäischen Ländern und den USA dar. In Deutschland ist orthodoxer Religionsunterricht mittlerweile in fünf deutschen Bundesländern Standard, doch hat er mit zahlreichen organisatorischen Herausforderungen zu kämpfen.
Anlässlich des 30. Jahrestags der Unabhängigkeit richten wir unseren Blick zudem auf die Ukraine.
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Trotz der schnellen Entwicklung von Impfstoffen fordert die Covid-19-Pandemie in vielen Ländern weiterhin Opfer, auch sind die langfristigen Folgen nicht absehbar – das betrifft nicht nur die Menschen, sondern alle wirtschaftlichen und politischen Strukturen weltweit. So wird der Kampf gegen das Virus deutlich instrumentalisiert, etwa wenn Populisten die Pandemie nutzen, um autoritäre Systeme auszubauen. Wenn die Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven der Pandemie und ihren Auswirkungen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ein Themenheft widmet, dann handelt es sich um Streiflichter, deren Aussage ohne Weiteres auf andere Teile Europas oder der Welt übertragen werden kann.
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Der Band 69 (2020) der Zeitschrift Ostkirchliche Studien ist erschienen.
Er enthält Artikel, Tagungsunterlagen und Buchbesprechungen.
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Begegnungs-, Transfer- und Konfliktzonen
Polesien, Transkarpatien, Sandžak oder Dobrudscha – wissen Sie, wofür diese Bezeichnungen stehen, oder sind es böhmische Dörfer für Sie? Grenzregionen wie diese im östlichen Europa stehen selten im Fokus des internationalen Interesses, weswegen wir in dieser Sommer-Doppelnummer den Blick auf elf eher unbekannte Regionen von Karelien im Norden bis Thrakien im Süden richten. Manche dieser Begegnungs-, Transfer- und Konfliktzonen lagen nicht immer an der Peripherie und als grenzüberschreitende Gebiete führen sie uns vor Augen, dass Raumbegriffe dem zeitlichen Wandel unterliegen und mitnichten fixe geographische Größen sind. Das gilt auch für staatenübergreifende, supranationale Raumeinteilungen wie Ost-, Ostmittel- oder Südosteuropa, die von vielgestaltigen Beziehungen und Interaktionen geprägt wurden und werden.
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Schwerpunkt Russland
Beiträge von
Caroline von Gall und Laura Jäckel (zur neuen Verfassung), Franziska Rich (zum Agentengesetz), David Nauer (zur Medienfreiheit), Jeronim Perović (zum Dialog mit Russland), Regula Zwahlen (zur Russischen Orthodoxen Kirche)
SHV Rundbrief Juni 2021
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Erinnerung, Versöhnung, Hoffnung: Stimmen aus Osteuropa und Deutschland
Am 22. Juni jährt sich zum 80. Mal der deutsche Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Renovabis hat Menschen aus den Gebieten zu Wort kommen lassen, die damals zur Sowjetunion gehörten oder von ihr besetzt waren. Welche Bedeutung hat der Gedenktag, welche Chancen sehen sie für Versöhnung?
Dossier auf der Renovabis-Website
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Soziale Ungleichheit ist auch in Europa ein Thema. Die ungleiche Verteilung von Gütern und der ungleiche Zugang zu ihnen beschäftigen Forschung, Gesellschaft und Politik. Noch immer ist das Gefälle zwischen den alten EU-Ländern und den neuen EU- Mitgliedern im Osten Europas groß. Aber auch innerhalb der jeweiligen Staaten lässt sich soziale Ungleichheit beobachten. Dabei kommt soziale Ungleichheit nicht nur durch die Verteilung von Vermögen oder Einkommen zum Ausdruck, sondern auch im Zugang zu anderen Gütern oder Dienstleistungen wie dem Gesundheitswesen oder Bildung. In dieser Ausgabe richten wir den Blick auf Litauen, Polen, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien.
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Der Klimawandel ist in aller Munde, wer wird das leugnen? Umstritten ist allenfalls, ob es sich dabei um ein natürliches oder ein von Menschen gemachtes Phänomen handelt. Die Zahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema ist unübersehbar, und auch aktuell wird über das Thema trotz der Corona-Pandemie und deren Folgen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft kontrovers diskutiert.
Wenn sich die Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven diesem weiten Themenfeld annähert, kann sie natürlich nur ausgewählte Aspekte streifen. Wichtig ist der Umgang der Kirche mit Fragen von Klimawandel und Umweltschutz, der auf den ersten Blick gar nicht so selbstverständlich ist, wie man angesichts von Bildern annehmen könnte, die etwa Papst Franziskus und die Klima-Aktivistin Greta Thunberg gemeinsam zeigen. Die Umweltbewegung galt für viele Kirchenvertreter lange pauschal als „links“ und „säkular“. Umgekehrt wurde der Kirche und dem Christentum insgesamt lange der (nicht ganz unberechtigte) Vorwurf gemacht, sie stünden auf Seiten der „Bremser“ in Sachen Umweltpolitik.
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Seit Beginn der Wahlkampagne zur Präsidentschaftswahl in Belarus im vergangenen August 2020 sind zehntausende Belarusinnen und Belarusen Opfer von Gewalt und Repression geworden, weil sie an friedlichen Demonstrationen gegen die Wahlfälschungen teilgenommen haben. Präsident Lukaschenka setzt für seinen Machterhalt auf seinen Sicherheitsapparat.
In dieser Ausgabe bieten wir vertiefte Einblicke in Geschichte und Kultur des Landes an der „Grenzzone der Imperien“. Die komplexe Religionsgeschichte erklärt, weshalb Religion bei der Herausbildung einer kollektiven belarusischen Identität keine starke Rolle spielt (vgl. RGOW 12/2020). Zu dieser Identität trug eher die Geschichte der Belarusischen Sowjetrepublik im 20. Jahrhundert bei. Heute bedrohen die Repressionen das kreative belarusische Kunst-, Musik- und Literaturschaffen.
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Research on the Peacebuilding Potential of Religious Communities in Ukraine
PAX Report
6. April 2021
Autoren:
Denys Brylov, Tetiana Kalenychenko, Andrii Kryshta
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Mapping the discourse in Ukraine
Regina Elsner
März 20221
In 2011, Ukraine signed the Council of Europe Convention on Preventing and Combating Violence Against Women and Domestic Violence, known as the Istanbul Convention. Since then, struggles have continued unabated over the ratification of the convention and its implementation into Ukrainian law and society. One of the main obstacles comprises religious communities and conservative groups, which strongly oppose the use of the term ‘gender’ in the text of the convention.
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Rano Turaeva
herausgegeben vom Internationalen Katholischen Missionswerk missio e. V. und von Renovabis e.V.
Länderberichte Religionsfreiheit 51
Aachen 2021
Der vorliegende Bericht analysiert die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge in Tadschikistan. Dabei möchten Renovabis und missio insbesondere auf die starken Einschränkungen der Religionsfreiheit in dem zentralasiatischen Land aufmerksam machen.
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Die Coronavirus-Pandemie hat auch massive Auswirkungen auf das kirchliche Leben. Alle Kirchen durchlaufen Lernprozesse hinsichtlich digitaler Gottesdienstformate und ihres öffentlichen Auftretens. In dieser Ausgabe blicken wir auf den Umgang der Kirchen mit der neuartigen Pandemiesituation. Die Entdeckung und Nutzung digitaler Medien sind sicherlich das sichtbarste Zeichen für einen kirchlichen Innovationsprozess während der Pandemie. Eine zentrale Frage für alle Kirchen ist, wie sich in der Pandemie Eucharistie feiern lässt. Vor besonders großen Herausforderungen steht die Orthodoxe Kirche, die in ihren rituellen Praktiken sehr physisch ausgerichtet ist. In der Corona-Krise verstärken sich zudem die Debatten um das Verhältnis von Kirche und säkularem Staat.
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Seit August 2020 ist Belarus, ein kleines Land im Osten Europas, zumindest in den Medien ständig präsent. Der umstrittene Ausgang der Präsidentschaftswahlen, die der langjährige Amtsinhaber Alexander Lukaschenko offiziell mit 80 Prozent Zustimmung für sich entschied, führten zu Demonstrationen, die das Regime mit massiver Gewalt unterdrücken ließ. Viele Oppositionelle mussten ins Ausland gegen, das Land kommt bis heute nicht zur Ruhe. Was wissen die Menschen hierzulande sonst über dieses Land, das eher unter dem Namen „Weißrussland“ bekannt ist? Manche werden sich an die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 erinnern, die das Land besonders hart getroffen hat – aber Belarus hat eine viel längere, großenteils tragische Geschichte, in der sich Völker und Kulturen gemischt und gegenseitig befruchtet haben. Diese viel zu wenig bekannten Facetten versucht das Heft in Ansätzen vorzustellen.
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Armenien und Aserbaidschan nach dem zweiten Karabach-Krieg
Am 27. September 2020 ist der zweite Karabach-Krieg ausgebrochen. Mit massiver militärischer Unterstützung der Türkei startete Aserbaidschan eine Offensive und eroberte Teile von Berg-Karabach sowie umliegende aserbaidschanische Gebiete, die seit dem ersten Karabach-Krieg (1992–1994) unter armenischer Kontrolle gestanden hatten. Nach 44 Tagen musste Armenien in ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen einwilligen. Diese dramatischen Ereignisse und die daraus resultierende veränderte politische Situation in der Region sind Anlass, in dieser Ausgabe Armenien und Aserbaidschan näher in den Blick zu nehmen. Nach den gravierenden Umwälzungen und einem friedlichen Machtwechsel in Armenien von 2018 und trotz der eher statisch wirkenden autoritären Herrschaft in Aserbaidschan stehen beide Staaten vor schwierigen sozialen und geopolitischen Herausforderungen.
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Sebastian Rimestad, Vasilios N. Makrides (eds)
Coping with Change
Orthodox Christian Dynamics between Tradition, Innovation, and Realpolitik
Erfurter Studien zur Kulturgeschichte des orthodoxen Christentums Bd. 18
Berlin: Peter Lang Verlag 2020, 266 S.
ISBN 978-3-631-71026-5. € 69.95; CHF 77.00.
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Theodota Nantsou & Nikolaos Asproulis (eds.)
WWF Greece & Volos Academy Publications
Athens & Volos, 2021
The volume contains a selection of texts which represent different contexts from the Balkan area, describe different problems and needs, but also express the common vision of the local Orthodox Churches which hear the grains of the creation of God and have been entitled to cope with the pain of the people in any place.
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Tsypylma Darieva
Januar 2021
This report investigates the relationship between state and faith in Georgia and demonstrates how religious plurality has unfolded in the country, with particular attention on the hegemonic position of the Georgian Orthodox Church. Increasing religious pluralisation and the presence of religious difference have resulted in public debates on the disadvantaged position of religious minorities. In urban spaces, religious contestation has become visible.
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Hypothek für Nordmazedonien?
Otmar Oehring
Konrad Adenauer Stiftung
Analysen & Argumente Nr 426/Februar 2021
Der Konflikt zwischen der Serbisch Orthodoxen Kirche (SOK) und der Mazedonisch Orthodoxen Kirche (MOK) besteht seit mehr als 50 Jahren. Er ist in den späten 1960er Jahren ausgebrochen und gehört damit zum Erbe, das die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien und als deren Teil die Sozialistische Republik Mazedonien hinterlassen haben. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel will vermitteln. Was sind die Handlungsoptionen?
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Extreme Wetterverhältnisse, mangelnde Klimaschutzmaßnahmen und menschengemachte Umweltschäden sind laut dem jüngsten Weltrisikobericht des Weltwirtschaftsforums die größten Gefahren für die Erde. Dem Pariser Klimaabkommen ist 2019 auch Russland beigetreten, wo sich im Sommer 2020 eine der größten Ölkatastrophen in der Arktis ereignete. Während die Sowjetunion bei der Klimaforschung seit den 1960er Jahren eine Vorreiterrolle spielte, sind die negativen ökologischen Folgen der sowjetischen Landwirtschaftspolitik sowohl in Russland und Zentralasien weiterhin spürbar und "grüne Technologien" fristen trotz großem Potential ein Nischendasein. Demgegenüber wächst das ökologische Bewusstsein der russischen Zivilgesellschaft, wobei Umweltorganisationen durch staatliche Einschränkungen gebremst werden, aber dennoch immer wieder Erfolge vorweisen können.
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Das neue Sozialethos-Dokument des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und seine Bedeutung für die Welt von heute
Stefanos Athanasiou
Konrad Adenauer Stiftung
Analysen & Argumente Nr. 421/Dezember 2020
Eine Kommission des Ökumenischen Patriarchats hat am 27. März 2020 ein neues Sozialethos-Dokument mit dem Titel "Für das Leben der Welt. Auf dem Weg zu einem Sozialethos der orthodoxen Kirche" veröffentlicht und somit ein Dokument für das ethische Handeln in der Gesellschaft vorgelegt. Es ist keine Soziallehre, sondern versteht sich als Sozialethos, also als eine Stütze auf dem Weg hin zu einem sozial-ethischen Handeln in der Gesellschaft.
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Die Website "Kirche und politische Krise in Belarus" sammelt Meldungen, Kommentare und Dokumente zu den aktuellen Entwicklungen in Belarus im Zusammenhang mit den politischen Protesten und den Religionsgemeinschaften.
Kirche und politische Krise in Belarus
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Seit mittlerweile vier Monaten protestieren Hunderttausende Menschen in ganz Belarus mit friedlichen Mitteln, kreativen Formen und dezentral organisiert – zunächst gegen die manipulierten Wahlen, dann gegen die Festnahmen und die exzessive Gewalt der Sicherheitskräfte. Diesem einmaligen Akt der Selbstermächtigung versucht das Regime mit Gewalt Herr zu werden.
Die Protestbewegung in Belarus strahlt auch nach Russland aus: Offensichtlich fürchtet die politische Führung ein Überspringen des revolutionären Funkens und versucht, jegliches ähnliches Szenario bereits im Keim zu ersticken. Vor diesem Hintergrund nehmen wir in dieser Ausgabe die politische und gesellschaftliche Situation in Belarus und Russland sowie die Reaktionen der Religionsgemeinschaften auf die Proteste bzw. den verordneten Stillstand in den Blick.
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Zentralasien liegt den Menschen Mitteleuropas ziemlich fern. Man hat vielleicht eine Vorstellung von grandiosen Hochgebirgsregionen und weiten Steppen, wohl auch davon, dass Orte wie Buchara und Samarkand mit Bauten „aus Tausendundeiner Nacht“ dort liegen – all das stimmt, aber es reicht bei weitem nicht aus, um Geografie, Kultur und Geschichte eines Großraums, der sich über die fünf Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan erstreckt, auch nur annähernd zu umschreiben. Seit Jahrhunderten gibt es vielfältige Beziehungen zwischen Zentralasien und Europa; erinnert sei nur an die legendäre Seidenstraße oder an etwas so Alltägliches wie die Tulpe, deren Wildformen im Frühjahr die kasachische Steppe erblühen lassen. Das aktuelle OWEP-Heft „Zentralasien“ bietet zahlreiche Anstöße, sich mit diesem wichtigen, jedoch viel zu wenig bekannten Teil Asiens zu befassen.
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Angesichts der globalen sozialen Auswirkungen der Pandemie ist das im März publizierte sozialethische Dokument „Für das Leben der Welt. Auf dem Weg zu einem Sozialethos der Orthodoxen Kirche“ des Ökumenischen Patriarchats von frappierender Aktualität. Das zu Recht Aufsehen erregende Dokument geht auf aktuelle soziale Probleme ein und will Christinnen und Christen dazu ermutigen, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben und an der Lösungssuche für die sozialen und ökologischen Herausforderungen der modernen Welt zu beteiligen. Dabei will "Für das Leben der Welt" keine Gesamtdarstellung der orthodoxen Soziallehre sein, sondern als Vorlage für einen ernsthaften Dialog mit allen anderen Kirchen, Religionen und der modernen Gesellschaft dienen. Angesprochen werden u. a. Fragen der Sexualethik, das Verhältnis der Orthodoxen Kirche zu den Menschenrechten, der ökumenische und interreligiöse Dialog sowie der kirchliche Umgang mit Wissenschaft und Technik.
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Das Abkommen von Dayton hat 1995 den Krieg in Bosnien-Herzegowina mit rund 100'000 Toten und zahllosen Vertriebenen beendet. Zugleich lieferte es die Verfassung für den neuen Staat. Nach 25 Jahren kommen die meisten Analysen allerdings zum Schluss, Dayton habe ein dysfunktionales System geschaffen. Kritisiert wird vor allem, dass die neue Verfassung die ethnische Trennung des Kriegs fortgeschrieben und eine extrem komplexe staatliche Struktur geschaffen habe, die Bosnien-Herzegowina den Ruf eingebracht hat, „unregierbar“ zu sein. Es gibt jedoch auch positive Erscheinungen in der bosnischen Gesellschaft, die auf eine Überwindung der Polarisierung hoffen lassen.
Außerdem richtet die Ausgabe den Fokus auf Serbien und Montenegro, wo im Sommer Parlamentswahlen stattgefunden haben, wie auch auf die Folgen der Präsidentschaftswahl in Polen.
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Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal. Die Erinnerung an den Holocaust und das Ende des Zweiten Weltkriegs stand allerdings in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht im Zentrum des Interesses. Stattdessen lässt sich eine Reaktivierung von Verschwörungstheorien und antisemitischen Stereotypen beobachten. Angesichts dieser Entwicklungen widmen wir die aktuelle Ausgabe dem Holocaust-Gedenken und dem nach wie vor latenten Antisemitismus in Europa. Nach dem Blick auf Deutschland richten wir den Fokus auf Ost- und Ostmitteleuropa, das zentraler Schauplatz der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik gewesen war und sowohl besorgniserregende Entwicklungen als auch beeindruckende zivilgesellschaftliche Initiativen aufweist.
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This week the Berkley Forum asks: What are the challenges and possibilities of faith engagement in the Belarus protests? How might Orthodox ethics, particularly around human rights and state authority, contribute to the current conflict? Are other examples of religious activism in protest movements from the post-Soviet world instructive for Belarus? If so, how? In what ways does the close relationship between Russia and the Belarusian Orthodox Church shape Orthodox engagement on political issues in the country? How might the ongoing conflict shape the future of Orthodoxy in the country, as well as its broader religious landscape?
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The latest issue of The Ecumenical Review, the quarterly journal of the World Council of Churches (WCC), focuses on the Holy and Great Council of the Orthodox Church, held in Crete in June 2016, the result of more than a century of efforts to gather the Orthodox churches to reach a common mind on the main challenges they face.
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Wenn der Begriff „Nationalhelden“ fällt, tun sich bei vielen Menschen Bilder auf: Monumentale Statuen, häufig auch Reiterstandbilder, meist an besonders hervorgehobenen Orten werden sichtbar. Nationalhelden gehören zur Allgemeinbildung, zugleich vermischen sich Fakten und Legenden, und je länger die historischen Ereignisse in der Geschichte zurückliegen, desto mehr bemächtigt sich der Mythos der heroischen Figur. Was macht einen Helden, besonders einen Nationalhelden eigentlich aus? Heroische Taten, wie sie etwa ein Alexander der Große vollbracht hat, sind wohl das Hauptmotiv – aber muss es immer etwas Martialisches sein? Ein heroisches Leben wird auch vielen christlichen Märtyrern zugeschrieben, die eher durch das Schwert umkamen, als dass sie es genutzt hätten. So wurden im Laufe der Jahrhunderte herausragende Persönlichkeiten zu Nationalhelden, oft erst lange nach ihrem gewaltsamen Tod.
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Die Sommer-Doppelnummer ist maritimen Knotenpunkten und Kulturzentren im östlichen Europa gewidmet. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Hafenstädte an drei Meeren: Ostsee, Adria und Schwarzes Meer. Die Beiträge vereinen Zeitreisen in die Vergangenheit dieser Städte, die in ihrer Funktion als Handelszentren Impulsgeber für gesellschaftliche Innovationen waren und sind. Als Orte des Austausches sind sie auch von einer besonderen Multikulturalität geprägt. Zudem dienen manche Städte am Meer als Tourismuszentren der Erholung und dem Vergnügen, sie können aber auch als religiöse Zentren fungieren sowie zu Brennpunkten gesellschaftlicher Entwicklungen und Tendenzen der Urbanisierung werden.
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Die globale Coronavirus-Epidemie hat die Religions-gemeinschaften vielerorts zu Digitalisierungsschritten bewegt. Gottesdienste wurden vermehrt live im Internet übertragen und andere Online-Angebote für die Gemeindemitglieder bereitgestellt. Die Nutzung des Internets durch Religionsgemeinschaften ist jedoch nicht neu, zahlreiche Kirchen in Osteuropa waren schon zuvor im Internet und auf Social Media präsent, vor allem die Russische Orthodoxe Kirche und die katholische Kirche in Polen nutzen diverse virtuelle Plattformen aktiv. Auch für Minderheitenkirchen wie die Orthodoxie in den USA spielt das Internet eine wichtige Rolle, stellt aber auch erhöhte Anforderungen an die Deutungs- und Bildkompetenzen der Nutzer.
Des weiteren beleuchtet unsere Ausgabe aktuelle Entwicklungen in Polen, Kosovo und Ungarn.
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The topic of this issue is Russian Orthodoxy. Firstly, Nikolay Mitrokhin discusses the position of the Ukrainian Orthodox Church (of the Moscow patriarchate) after former President Petro Poroshenko’s attack on the church and the subsequent election of Volodymyr Zelensky. While the Russian Orthodox Church retains strong representation in Ukraine, its power has diminished. It is now seeking a way to present itself as the leader of the international Orthodox movement, rather than just as a Russian church. Secondly, Alexander Ponomariov posits that the recognition of the Orthodox Church of Ukraine by three “Greek” churches represents a viral reaction to their indisputable leader, the Ecumenical Patriarchate. Further, the outbreak of the Covid-19 pandemic could reformat Orthodoxy by bringing about a rapid generational change. The impact on the global economy and political instability will also have an inevitable theopolitical impact upon the current Orthodox standoff.
Russian Analytical Digest No 252 (8 May 2020)
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75 Jahre liegt das Ende des Zweiten Weltkriegs zurück, der mehr als 60 Millionen Menschenleben forderte. „Nie wieder“, so war die Einstellung wohl der meisten Menschen 1945, die Gründung der Vereinten Nationen noch im gleichen Jahr sollte ein Zeichen für den Friedenswillen auf der ganzen Erde sein. Wie die seitherige Geschichte gezeigt hat, kam es ganz anders: Kriege, ob erklärt oder unerklärt, und bewaffnete Konflikte haben inzwischen weit mehr Opfer gefordert als der Zweite Weltkrieg – und selbst Europa, das 1945 in weiten Teilen in Trümmern lag, ist wieder zum Kriegsschauplatz geworden.
Angesichts dieses ernüchternden Befundes stellt sich die Frage nach den tieferen Ursachen für Krieg oder, noch weiter gefasst, für Gewalt zwischen den Menschen, aus der Konflikte innerhalb von Gesellschaften und Kriege entstehen, die letztlich nur zu Elend, Leid und Zerstörung führen. Obwohl das Gegenteil von Krieg, der Frieden, von den Menschen ersehnt und gewünscht wird, scheint die Entwicklung der Zivilisation vom Gegenteil dominiert zu werden.
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Die Pandemie stellt alle Länder Europas vor enorme Herausforderungen, wobei die Staaten im Osten und Südosten des Kontinents von ungleich ungünstigeren Voraussetzungen bei deren Bekämpfung ausgehen: ein schwaches bzw. marodes Gesundheitswesen, eine wenig krisenresistente Wirtschaft, schlecht ausgebildete soziale Sicherungssysteme und – last but not least – politische Führungen, die oftmals mehr um den eigenen Machterhalt als um das Wohlergehen der Bevölkerung besorgt sind.
Unübersehbar sind vor allem sozial schwache Gruppen von der Krise betroffen. Gleichzeitig lässt sich aber in vielen Ländern ein verstärktes zivilgesellschaftliches Engagement beobachten, um die Schwäche der staatlichen Institutionen zu kompensieren. Wirtschaftlich wird die Pandemie dennoch alle Länder der Region hart treffen.
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Verändern oder Verdrängen
Frauen bilden vielerorts das Rückgrat der Kirchgemeinden. Von den Entscheidungsprozessen sind sie in der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche jedoch weitgehend ausgeschlossen. So kamen beim Panorthodoxen Konzil 2016 auf Kreta Empfehlungen zur Stärkung der Stellung der Frau nicht zur Sprache. Diese Ausgabe ist katholischen und orthodoxen Frauen und Männern gewidmet, die drängende Fragen nicht länger verdrängen, sondern die Kirche konstruktiv verändern wollen – mit einem besonderen Fokus auf Polen, Bosnien-Herzegowina und Kroatien, aber auch auf orthodoxe Frauen in Europa und den USA.
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Migrationsgeschichte lokal und transnational
In dieser Ausgabe begeben wir uns auf die Spuren der verknüpften Geschichte der ex-jugoslawischen Staaten mit Westeuropa. Die Migrationsbewegungen aus Jugoslawien haben in der Gegenwart zu einer bunten Migrationsgemeinschaft mit pluralen Identitäten geführt. Beispielhaft für die Arbeitsmigration innerhalb Jugoslawiens wird zudem die Situation der albanischen Arbeitsmigranten in Kroatien beleuchtet. Flucht und Migration sind mit Blick auf die jugoslawischen Nachfolgestaaten nicht nur ein historischesThema: Zurzeit stranden Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens auf ihrem Weg nach Westeuropa vor allem in Bosnien-Herzegowina.
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Toward a Social Ethos of the Orthodox Church
A statement on the social doctrine of the Orthodox Christian Church will be published during Great Lent 2020. This document was composed by a special commission of Orthodox scholars appointed by Ecumenical Patriarch Bartholomew (who ranks as first-among-equals among the hierarchs that comprise the Orthodox Church) and blessed for publication by the Holy and Sacred Synod of the Ecumenical Patriarchate.
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Von Klöstern und Ordensgemeinschaften haben viele Menschen eine eher vage Vorstellung. Oft wird darunter Abgeschiedenheit von der Welt, verbunden mit einer besonderen Form des religiösen Lebens, verstanden. Wie bei allen Klischees ist dies nicht falsch, aber unvollständig, denn die heutigen Formen klösterlichen Lebens umfassen wesentlich mehr Facetten – viele Ordensleute sind in der Welt aktiv und prägen das Erscheinungsbild der Kirche mit. Zugleich stehen sie für unterschiedliche religiöse Traditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte im westlich-lateinisch geprägten und östlich-griechisch geformten Europa herausgebildet haben. Sie haben die jeweiligen Gesellschaften geprägt und sind umgekehrt von ihnen geformt worden. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie im 21. Jahrhundert mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind, die das Selbstverständnis des klösterlichen Lebens auf den Prüfstand stellen.
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Vor einem Jahr, am 6. Januar 2019, hat das Ökumenische Patriarchat in Konstantinopel der neu gegründeten Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) die Autokephalie verliehen. Mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, die dem Moskauer Patriarchat untersteht, existieren nun zwei orthodoxe Kirchen im Land, die sich beide als kanonisch verstehen. Auf das als Einmischung empfundene Handeln Konstantinopels hat das Moskauer Patriarchat mit dem Abbruch der eucharistischen Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat reagiert. Ein Ende der Konfliktdynamik ist nicht in Sicht, auch wenn es von verschiedenen orthodoxen Kirchen Vermittlungsversuche gab. Anlässlich des ersten Jahrestags der Autokephalieverleihung kommen in dieser Ausgabe sowohl befürwortende als auch kritische Voten im Rahmen der innerorthodoxen Debatten zu Wort.
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Band 68 (2019)
Der aktuelle Band der Ostkirchlichen Studien versammelt Beiträge des Kolloquiums „Mit zwei Lungenflügeln atmen“ (12. Oktober 2018, Universität Wien), Artikel und Buchbesprechungen.
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Vor gut fünf Jahren gingen Bilder von Straßenkämpfen inmitten der ukrainischen Hauptstadt Kiew um die Welt. In der so genannten „Revolution der Würde“ brach sich der Unmut gegen die russlandfreundliche Politik des damaligen Präsidenten Janukowitsch Bahn. Seither hat sich manches im Land getan, aber wirklich zur Ruhe gekommen ist es bis heute nicht. Auch wenn fünf Jahre nur einen kurzen Zeitraum in der Weltgeschichte umfassen, ist es daher sinnvoll, eine kleine Bilanz zu ziehen: Wo steht die Ukraine, wohin wird sie sich entwickeln? Antworten auf diese Fragen versucht das aktuelle Heft der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP).
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In Armenien hat die "Samtene Revolution" von 2018 und in der Ukraine die "Wahlrevolution" im Frühling 2019 neue Hoffnungsträger an die Macht gebracht. Die georgische Regierung jedoch hat ihre Versprechen gegenüber den Demonstranten der Sommerproteste 2019 nicht eingehalten. Die Beiträge dieser Ausgabe berichten von den aktuellen Stimmungslagen im Südkaukasus und fokussieren auf die Ukraine, wo Präsident Selenskyj nach einem halben Jahr an der Regierung noch immer großes Vertrauen genießt, jedoch vermehrt auf ernsthafte Widerstände stößt. Zudem beleuchten wir die Umstände der Legalisierung der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche vor 30 Jahren und die aktuelle Lage der Krimtataren. Der Fokusbeitrag richtet den Blick auf Russlands Bemühungen um ein "souveränes Internet".
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30 Jahre nach den friedlichen Revolutionen in Mittel- und Osteuropa sehen viele Menschen die demokratischen Errungenschaften in Gefahr. In der vorliegenden Ausgabe nehmen wir die sog. Visegrád-Gruppe – Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn – genauer unter die Lupe. Lange Zeit galten die Länder als Musterschüler der Transformation nach 1989, doch nun machen vor allem Polen und Ungarn mit dem autoritären Umbau ihres Staatswesens Schlagzeilen. In der Slowakei hat die Ermordung des Journalisten Ján Kuciak im vergangenen Jahr zu einem politischen Erdbeben geführt. Und auch in Tschechien regt sich Widerstand gegen die korrupten Praktiken von Ministerpräsident Andrej Babiš. So präsentiert sich Ostmitteleuropa heute als eine Region zwischen Selbstsicherheit und Verunsicherung.
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Die Orthodoxie ist weltweit im Wachstum begriffen. Durch Vertreibung, Verfolgung, Flucht und Arbeitsmigration sind im 20. Jahrhundert weltweit orthodoxe Gemeinschaften entstanden, die jurisdiktionell teils nebeneinander existieren oder teils neue Strukturen hervorgebracht haben. Aber auch auf die Lokalbevölkerung üben die orthodoxen Gemeinschaften in Westeuropa, den USA, Afrika, Asien und Australien eine Anziehungskraft aus. Damit stellen sich Herausforderungen kultureller, aber auch politischer Art: Fragen der Inkulturation, des Umgangs mit lokalen Wertesystemen, der ökumenischen Kooperation und der Aufnahme von Konvertiten. Wie die Konflikte um die Exarchate in Westeuropa und Südostasien zeigen, bleibt eine der größten Herausforderungen für die Orthodoxe Kirche die Überwindung jurisdiktioneller Grenzen in der Diaspora.
Einen Sonderfokus richten wir in dieser Ausgabe auf die Moskauer Proteste anlässlich der Regionalwahlen im September 2019.
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Ukraine between the Church Canons and the Canons of War
Alexander Ponomariov
University of Zurich
September 2019
CEES Working Paper No. 2 als PDF
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Artikel von Ksenia Luchenko
24. September 2019
Carnegie Moscow Center
Englisch und Russisch
auf carnegie.ru
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Dokumente zur Debatte um die Autokephalie
von Barbara Hallensleben (Hg.)
Studia Oecumenica Friburgensia 92
Aschendorff Verlag
Münster 2019
Buch bestellen
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30 Jahre sind seit den friedlichen Revolutionen von 1989 vergangen, als überall in Europa Menschen für die Freiheit auf die Straßen gingen und zum Zusammenbruch der sozialistischen Regimes beitrugen. Einige Orte dieses Wandels – wie der Runde Tisch in Polen, der Kongress der Volksdeputierten in Moskau, die Erste Ökumenische Versammlung in Basel, das Paneuropäische Picknick in Ungarn, der Baltische Weg, der Wenzelsplatz in Prag und der Ausbruch der Revolution in Timişoara – stehen im Zentrum dieser Ausgabe. Inzwischen ist die Begeisterung einer verbreiteten Ernüchterung über das Erreichte oder eben Nicht-Erreichte gewichen, vielmehr lassen sich 30 Jahre nach dem stürmischen Wendejahr neue Krisen und Herausforderungen beobachten. Der abschließende Beitrag plädiert daher für eine Stärkung der sozialen Grundlagen der Demokratie, um den Aufstieg populistischer politischer Kräfte zu bremsen.
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Im November 2019 jährt sich die Öffnung der Berliner Mauer, wohl das markanteste Ereignis im wahrlich schicksalhaften Jahr 1989, zum dreißigsten Mal. Damit ist seither mehr als eine Generation vergangen, eigentlich kein langer Zeitraum, aber doch auch wieder lang genug, um im Gedächtnis Europas allmählich zu verblassen. Es ist müßig daran zu erinnern, was seither alles geschehen ist – man denke nur an den 11. September 2001 und dessen Folgen weltweit, aber auch an die vielen Krisen, die Europa als Ganzes, also nicht nur die Europäische Union, erfasst haben. Die weitere politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents ist, man kann es wohl so vorsichtig umschreiben, von Unsicherheit und Zukunftsängsten geprägt. Welche Rolle spielen angesichts dieses Befundes die Ereignisse des Jahres 1989 und die vorhergehenden Prozesse, die den Wandel und die (nicht überall) friedlichen Revolutionen überhaupt erst möglich gemacht haben, für die Gegenwart?
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Der Krieg in der Ukraine als sozialethische Herausforderung für die orthodoxen Kirchen
von Regina Elsner
Dieser Report analysiert die Position und Rolle der orthodoxen Kirchen in der Ukraine angesichts des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Die Kirchen haben einerseits aufgrund ihrer theologischen Grundlagen ein hohes friedensstiftendes Potential, andererseits verschärfen historische und politische Umstände die Konflikte zwischen ihnen.
August 2019
ZOiS Report 2/2019
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Regina Elsner
Die Russische Orthodoxe Kirche vor der Herausforderung Moderne
Historische Wegmarken und theologische Optionen im Spannungsfeld von Einheit und Vielfalt
(= Das Östliche Christentum, NF, Bd. 63)
Rezension von Marten Stahlberg
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Mehrere Balkanstaaten sind in letzter Zeit Schauplatz von Protesten geworden, so Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Allen Ländern sind verbreitete Korruption, Intransparenz, enge Verbindungen zwischen Politik und Kriminalität und ein fehlendes Vertrauen der Bevölkerung in die politischen Eliten gemeinsam. Die vorliegende Ausgabe gibt Einblick in die Motivationen der Protestbewegungen wie auch in die aktuelle Lage der serbischen Orthodoxie, die einerseits das 800-Jahr-Jubiläum ihrer Autokephalie feiert und sich andererseits durch die nicht anerkannten orthodoxen Kirchen in Montenegro und Nordmakedonien herausgefordert sieht.
Der zweite Schwerpunkt dieser Ausgabe ist dem Baltikum, insbesondere den Beziehungen zwischen Estland und Russland sowie den Hintergründen der Abschaffung der Frauenordination in der evangelisch-lutherischen Kirche in Lettland gewidmet.
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Historical, Canonical, and Pastoral Perspectives
Evagelos Sotiropoulos (ed.)
herausgegeben vom Order of Saint Andrew the Apostle
Mit Beiträgen von
John Chryssavgis, Nicholas Denysenko, Cyril Hovorun, Erzbischof Job von Telmessos, Daniela Kalkandjieva u. a.
E-Book
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Die aktuellen Polen-Analysen vom 18. Juni befassen sich mit der katholischen Kirche in Polen, die wegen Missbrauchsfällen und zwei Filmen zu dem Thema unter Druck steht.
Polen-Analysen Nr. 239
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Vor zehn Jahren, im April 2009, wurde der Zweite Tschetschenienkrieg offiziell beendet, doch der Nordkaukasus gilt nach wie vor als einer der größten Unruheherde im postsowjetischen Raum. Korruption im Staatsapparat, Klientelpolitik, Clan-Wesen und systematische Menschenrechtsverletzungen konzentrieren sich hier stärker als in anderen Teilen Russlands. In der seit zehn Jahren als „befriedet“ geltenden Region bleibt Gewalt ein verbreitetes Phänomen.
In der vorliegenden Ausgabe stehen das Trauma der Deportation kaukasischer Völker 1943/44 nach Zentralasien, die gegenwärtige Stellung Tschetscheniens, dessen Territorialkonflikt mit Inguschetien, aber auch die friedlichere Entwicklung in Kabardino-Balkarien im Fokus. Weitere Beiträge geben Einblick in den ungenügenden Schutz der Frauenrechte, die Entwicklung des radikalen Islam wie auch christlicher Kirchen im Nordkaukasus und in den Ausbau der Tourismus-Infrastruktur auf Kosten des Naturschutzes.
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