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RGOW 5/2025: Frauen in den östlichen Kirchen

Zwei Wochen nach Ostern gedenkt die Orthodoxe Kirche dem Sonntag der Hl. Myrrhenträgerinnen, die Jesu Grab leer vorfanden. In manchen Gemeinden ist es ein besonderer Festtag der Frauen. Der Vielfalt an Aufgaben, die Frauen in orthodoxen Kirchen übernehmen können, sind klare Grenzen gesetzt. Seit Jahrzehnten stellt sich sowohl in der römisch-katholischen als auch in den orthodoxen Kirchen die Frage: Könnten das Evangelium verkündende Myrrhenträgerinnen nicht auch Amtsträgerinnen sein?

Vor einem Jahr hat Metropolit Serafim vom Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Alexandrien und ganz Afrika die erste Diakonin der Neuzeit geweiht. Ermutigen die jüngst publizierten „Leitlinien zur Wiederbelebung des geweihten weiblichen Diakonats“ die Orthodoxe Kirche zu weiteren Schritten? Zur kirchlichen Vielfalt tragen auch orthodoxe Theologinnen wie Myrrha Lot-Borodine (1882–1957) oder Mutter Maria Skobtsova (1891–1945 im KZ Ravensbrück) bei.

OWEP 2/2025: Polen im Wandel

Mehr als 20 Jahre nach dem Beitritt zur Europäischen Union ist Polen in der Mitte Europas angekommen. Während der große östliche Nachbar Deutschlands zunächst vor allem als wirtschaftlich und demokratisch instabil wahrgenommen wurde, wird Polen spätestens seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine als entscheidender europapolitischer Akteur anerkannt. Das Land ist für viele Menschen in Westeuropa erst mit den schweren Krisen in Belarus 2020 und Russlands Großinvasion 2022 stärker ins Bewusstsein gerückt als eine Gesellschaft, die trotz ihrer Polarisierung im Ernstfall überzeugt für Europa einsteht. 2025 ist in dieser Hinsicht ein bedeutsames Jahr: Polen hat im ersten Halbjahr 2025 unter höchst angespannten internationalen Bedingungen die EU-Ratspräsidentschaft inne. Im Mai 2025 wird ein neuer Präsident gewählt – eine Schicksalswahl nach Jahren der populistischen Zuspitzung. Ein guter Zeitpunkt, um etwas genauer nach Polen zu blicken, auf aktuelle Entwicklungen und die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen.

RGOW 3-4/2025: Bleibende Prinzipien. 50 Jahre Schlussakte von Helsinki

Die Schlussakte von Helsinki wurde am 1. August 1975 von 35 Staats- und Regierungschefs in der Finlandia-Halle unterzeichnet, doch den Wenigsten ist anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums zum Feiern zumute. Mit seinem Krieg gegen die Ukraine verstößt Russland fundamental gegen die in Helsinki festgelegten Prinzipien von der Unverletzlichkeit von Grenzen, der territorialen Integrität von Staaten und der friedlichen Regelung von Konflikten. Vor diesem düsteren Hintergrund an den KSZE-Prozess zu erinnern, bedeutet die bleibende Gültigkeit der Prinzipien von Helsinki zu betonen und sie gerade angesichts (neo-)imperialer Handlungsweisen zu verteidigen.

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf dem mutigen Eintreten von Dissidenten für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den ehemals kommunistischen Ländern sowie deren Unterstützung durch Menschenrechtsorganisationen im Westen im Rahmen des internationalen Helsinki-Netzwerks. Mutige Frauen und Männer begannen in unfreien Ländern – u.a. in der Ukraine, Polen und Litauen – als freie Menschen zu handeln und veränderten so das gesamtgesellschaftliche Klima.

Polen-Analysen Nr. 344

Zum Verhältnis von Kirche und Staat

1. April 2025
Analyse, Dokumentation und Umfragen

 

Buch: Building the House of Wisdom

Sergij Bulgakov and Contemporary Theology: New Approaches and Interpretations

Barbara Hallensleben, Regula M. Zwahlen, Aristotle Papanikolaou, Pantelis Kalaitzidis (eds.)

Münster: Aschendorff Verlag 2024, 536 S.
ISBN 978-3-402-12061-3. € 75.–; CHF 101.–; open access

RGOW 2/2025: Standortbestimmung. Ukraine - Belarus

Zu Beginn des vierten Jahres des russischen Großangriffs auf die Ukraine unternehmen wir einmal mehr eine Standortbestimmung. Diese steht unter dem Zeichen einer dramatischen neuen außenpolitischen Lage: Die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten lässt die einen auf neue überraschende Wendungen hoffen, die anderen eher skeptisch in die Zukunft blicken. Der sog. „Trump-Faktor“ und sein Versprechen, den Krieg schnell zu beenden, mischt auch die innenpolitischen Debatten in der Ukraine auf.

Eine Standortbestimmung bezüglich Belarus nach den Pseudo-Präsidentschaftswahlen Ende Januar 2025 fällt ebenfalls ernüchternd aus. Trotz sporadischer Begnadigungen behandelt Lukaschenka weiterhin zahlreiche politische Gefangene als Manövriermasse. Einen Gegenentwurf im Mikroformat zur belarusischen Gesellschaft im Würgegriff eines Diktators stellt die neue orthodoxe belarusische Gemeinde im Litauischen Exarchat des Ökumenischen Patriarchats dar.

OWEP 1/2025: Menschen und Würde

Das Prinzip der Unantastbarkeit der Würde des Menschen ist allgegenwärtig. Über sie wird aus verschiedenen Perspektiven gesprochen: Aus christlicher Sicht wurzelt sie in der Gottesebenbildlichkeit, aus philosophischer Sicht bildet sie einen Grundpfeiler moralischer Werte, rechtlich ist sie in Dokumenten wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert. Heutzutage scheint es fast selbstverständlich, jedem Menschen diese Würde zuzuerkennen. Sie zu schützen, ist aber weitaus schwieriger. In Kriegen, Ausbeutung oder Diskriminierung zeigt sich, wie verletzlich sie ist.

RGOW 1/2025: Träume und Alpträume: Analysen aus Rumänien und dem Südkaukasus

Georgien erlebt – wieder einmal – turbulente Zeiten. Die Parlamentswahlen im Oktober 2024 waren von Manipulationen überschattet. Die bisherige Regierungspartei Georgischer Traum, die sich selbst zur Wahlsiegerin erklärt hat, hat angekündigt, die Beitrittsverhandlungen mit der EU bis 2028 auszusetzen. Für viele Georgier, die von einer europäischen Zukunft ihres Landes träumen, ist dies ein Alptraum. Seit mehreren Wochen protestieren sie gegen das zunehmend autoritär agierende Regime.

In einem Alptraum ganz anderer Art befindet sich Armenien nach der Eroberung von Berg-Karabach durch Aserbaidschan und der Flucht der dortigen armenischen Bevölkerung, die die Opposition Ministerpräsident Nikol Paschinjan anlastet. Dagegen wähnt sich das Aliyev-Regime in Aserbaidschan im Aufwind und begegnet den vereinzelten sozialen Protesten im Land mit noch stärkeren Repressionen. Ein Blick vom Südkaukasus über das Schwarze Meer nach Rumänien zeigt, dass auch dort die Zeichen auf Krise stehen.

Religions/Special Issue: The Sacred Battlefields of the Eastern Europe

The Role of Orthodox Christianity in Geopolitics
Gastherausgeber: Tornike Metreveli, Emil Bjørn Hilton Saggau

Mit Beiträgen von Cyril Hovorun, Daniela Kalkandjieva, Mikhail Suslov, Emil Hilton Saggau, Pål Kolstø und Bojidar Kolov

Alle Beiträge in Open Access

Neuauflage: Die Orthodoxie

Die Lehre der orthodoxen Kirche

Sergij Bulgakov
(Übersetzung: Thomas Bremer)
Paulinus-Verlag 2024, verbesserte Neuauflage
ISBN 978-3-7902-1464-2