ZOiS Report 6/2024: War and Religion: Views from Within Ukraine’s ‘Russian’ Church
Andriy Fert
Russia’s war against Ukraine has changed Ukraine’s religious landscape. Due to its ties to the Russian Orthodox Church, the Ukrainian Orthodox Church (UOC), once the biggest Christian denomination in the country, has faced declining membership, public scrutiny and restrictive government policies.
This report focuses on the perspectives of rank-and-file UOC members regarding public disapproval of their church. Based on qualitative interviews conducted with priests and parishioners in nine parishes in 2024, it provides insights into the mood within the UOC and its members’ (un)willingness to change their religious practices and affiliation against the backdrop of growing anti-Russian sentiment in Ukrainian society
RGOW 12/2024: Verortung . Griechisch-katholische Kirchen im östlichen Europa
Die katholischen Ostkirchen geraten eher selten in den Blick. Mit katholischen Ostkirchen sind Kirchen eigenen Rechts („sui iuris“) gemeint, die ostkirchlichen theologischen Traditionen und liturgischen Riten folgen, aber im Laufe der Geschichte eine „Union“ mit dem römischen Stuhl eingegangen sind. Im östlichen Europa lassen sich eine ganze Reihe dieser katholischen Ostkirchen an der Schnittstelle von östlichem und westlichen Christentum verorten.
Im 20. Jahrhundert haben diese Kirchen ein dramatisches Schicksal erlebt: Unter den sozialistischen Regimen waren sie Verfolgungen und Repressionen ausgesetzt, zumeist wurden sie sogar verboten und mit den orthodoxen Kirchen zwangsvereinigt. Erst mit dem politischen Umbruch 1989/90 konnten die griechisch-katholischen Kirchen wieder in die Öffentlichkeit zurückkehren. Ein besonderes Augenmerk gilt der zahlenmäßig größten katholischen Ostkirche, der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), die sich wie alle Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine mit dem russischen Angriffskrieg konfrontiert sieht.
RGOW 11/2024: Nichtrussische Welt. Imperiale Politik und ethnische Minderheiten in Russland
Ihren Krieg gegen die Ukraine präsentiert die russische Regierung als Kampf für die Bewahrung und Sicherheit der „Russischen Welt“ (Russkij Mir). Diese Ideologie teilt auch Patriarch Kirill, der den imperialen Charakter des Konstrukts keineswegs abstreitet. Vielmehr schätzen Präsident und Patriarch das Imperium als völkerverbindendes Konzept, in dem das „kultur- und staatsbildende“ Volk der Russen allen anderen zu einer gedeihlichen Entwicklung verhilft.
Dieser „nichtrussischen Welt“, den ethnischen Minderheiten im russischen Vielvölkerstaat, ist diese Ausgabe gewidmet: im Nordkaukasus, in der russischen Arktis sowie in Burjatien, Baschkortostan und Kalmückien. Russland rekrutiert seine Soldaten in unverhältnismäßig hoher Zahl unter seinen ethnischen Minderheiten aus wirtschaftsschwachen Gebieten, die besonders hohe Kriegsopfer zu beklagen haben. Insofern erstaunt kaum, dass es unter ihnen zu gesellschaftlichen Spaltungen zwischen Anpassung und Widerstand kommt.
OWEP 4/2024: Der Kosmos des Films
Mit Filmen aus Ost-, Mittel- und Südosteuropa verbinden viele Menschen vor allem düstere Bilder und ein verlangsamtes Erzählen. Um wieviel größer die Vielfalt des Kinos im Osten Europas ist, wollen wir in dieser Ausgabe zeigen. Der Slawist Ulrich Schmid blickt zurück auf die Geschichte sowjetischer Filme und erinnert daran, dass sogar der Diktator Stalin ein leidenschaftlicher Kinoliebhaber war. Bei nächtlichen Filmvorführungen im Kreml liefen sogar manchmal US-Western.
Buch: Für Deine und meine Freiheit
Europäische Revolutions- und Kriegserfahrungen im heutigen Kyjiw
Konstantin Sigow
herausgegeben von Regula Zwahlen
ibidem Verlag 2024
ISBN: 978-3-838-217550
Herder Korrespondenz Spezial: Orthodox
Wohin die Kirchen des Ostens steuern
Wohin steuern die Kirchen des Ostens? Welche Rolle können die orthodoxen und altorientalischen Kirchen angesichts der aktuellen Situation in den ökumenischen Gesprächen spielen? Und was wird das Jubiläum des Konzils von Nizäa vor 1700 Jahren leisten können, wonach die Kirchenspaltungen ihren Lauf nahmen? Auf diese und viele weitere Fragen geben die Autorinnen und Autoren dieses Heftes Antwort.
RGOW 10/2024: Umkämpft. Politische Entwicklungen in Polen, der Slowakei und Ungarn
Überall in Europa mehren sich die Stimmen derer, die einen radikalen Umbau des politischen Systems propagieren und damit vor allem einen Abbau rechtsstaatlicher, demokratischer Prinzipien im Blick haben. Das Beispiel Polen zeigt eindrücklich, wie schwierig es ist, die von der nationalkonservativen PiS-Regierung untergrabene Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen. In dieser Hinsicht geben auch die jüngsten politischen Entwicklungen in der Slowakei Anlass zur Sorge, denn seit dem erneuten Machtantritt von Robert Fico sind in den Bereichen Justizsystem, Korruptionsbekämpfung, Medienvielfalt und -freiheit sowie Gewaltenteilung gravierende Rückschritte zu verzeichnen.
Als Blaupause für den Umbau des Staates, der die Grundlagen des demokratischen Rechtsstaats untergräbt, dient Fico die Machtausübung von Viktor Orbán in Ungarn. Unter Orbán hat sich Ungarn mit dem schrittweisen Abbau demokratischer Strukturen von einer liberalen Demokratie zu einem „illiberalen“ Staat entwickelt.
Buch: Ikonen auf Munitionskisten
Die Kunst, den Tod ins Leben zu verwandeln
Oleksandr Klymenko, Sonia Atlantova
Vorwort von Katrin Göring-Eckardt
Molino Verlag 2024
ISBN 978-3-948696-78-8
Broschüre und Dokumentarfilm: Dem Osten zuhören
Stiftung Pro Oriente
Material für die Bildungsarbeit in Schulen, Universitäten und Gemeinden
Broschüre mit Beiträgen von Alfons M. Kloss, Johannes Oeldemann, Sr. Nathalie Becquart und Christina Dietl
Dokumentarfilm von Robert Neumüller
RGOW 9/2024: Orthodoxe Perspektiven. Politik, Autokephalie, Theologie
Bei der Beschäftigung mit der Orthodoxie stehen häufig Fragen der Autokephalie im Zentrum. Aufgrund des russischen Angriffskrieges spitzen sich in der Ukraine die aufgeladenen politisch-theologischen Debatten um "spirituelle Unabhängigkeit" zu. Innerorthodox umstritten ist aber auch der Status der Makedonischen Orthodoxen Kirche – Erzbistum Ohrid. Die Gründung der Polnischen Autokephalen Orthodoxen Kirche vor 100 Jahren und die Wahl des neuen Patriarchen der Bulgarischen Orthodoxen Kirche bieten weitere kirchenpolitische Einblicke in die orthodoxe Kirchenlandschaft.
In all diesen Ländern und weltweit ist jedoch auch eine junge Generation von orthodoxen Theologinnen und Theologen herangewachsen, die in theologischen, diakonischen und Fragen des Dialogs mit modernem Denken neue Perspektiven entwickeln. Hierzu finden sich in dieser Ausgabe – im Jahr seines 300. Geburtstags – eine Reflexion über Immanuel Kant und Orthodoxie sowie Essays über künstliche Intelligenz und eine Theologie der Behinderung.