Georgien: Patriarch würdigt EU-Kandidatenstatus
Der georgische Patriarch Ilia II. hat den 15. Dezember, an dem Georgien der Kandidatenstatus für die EU erhalten hat, als „besonderen Tag“ bezeichnet. Dies eröffne „neue Möglichkeiten für die politische Stabilität im Land und die Erhöhung seiner Position in internationalen Beziehungen sowie für kulturellen, wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritt“. Er hoffe, dass die Beziehungen gegenseitig bereichernd sind und helfen werden, die „christlichen Traditionen und spirituellen Werte unseres Landes zu stärken“, heißt es in seinem Statement. Die „großen Bemühungen der aktuellen Regierung“, die Entschlossenheit des Volks und die „harte Arbeit vieler Individuen“ seien investiert worden, um den Kandidatenstatus zu erhalten. Auch alle früheren Regierungen Georgiens seit der Unabhängigkeit hätten dazu beigetragen.
Erfreut über die Entscheidung der EU, Georgien den Kandidatenstatus zu verleihen sowie Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und der Republik Moldau aufzunehmen, zeigten sich auch die katholischen Bischöfe Europas. Bischof Mariano Crociata von Noto, der Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE), gratulierte der Ukraine und der Republik Modau zur „historischen Entscheidung“ sowie Georgien zum Kandidatenstatus. Er bezeichnete die Entscheidungen als „starke Botschaft der Hoffnung für die Bürger der Länder“, die lange auf diesen Moment gewartet und vieles erduldet hätten. Mit Blick auf die „Vervollständigung der EU“ sei die Integration des Westbalkans und der osteuropäischen Länder für „Stabilität, Wohlstand und Frieden auf dem europäischen Kontinent strategisch wichtig“.
In der Republik Moldau hatten Präsidentin Maia Sandu schon vor dem Entscheid der EU-Kommission die Kirchen aufgerufen, sich für die EU-Integration des Landes zu engagieren. Die Kirche müsste „im Interesse des Staates und der Bürger“ handeln, erklärte Maia Sandu. Der Staat dürfe sich nicht in kirchliche Angelegenheiten einmischen, aber sie glaube, dass alle „auf das Hauptziel des Landes hinarbeiten sollten“. Und aktuell sei dieses Ziel Frieden und die europäische Integration. (NÖK)