Österreich: Nahost-Konferenz zum Jahrestag des Treffens auf Kuba
22. Februar 2018
Anlässlich des zweiten Jahrestags des Treffens von Papst Franziskus und dem Moskauer Patriarchen Kirill in Havanna fand am 12. Februar 2018 eine internationale Konferenz zur Situation der Christen im Nahen Osten statt. Dieses Thema war ein zentraler Aspekt der damaligen gemeinsamen Erklärung des Papstes und des Patriarchen. Organisiert wurde die Konferenz im Erzbischöflichen Palais in Wien unter anderem vom Außenamt der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK), dem russischen Kulturministerium, der russischen Botschaft in Österreich und der katholischen Kirche in Österreich.
Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, sprach über die Situation der Christen im Nahen Osten, die humanitäre Hilfe der ROK und die praktische Zusammenarbeit der katholischen und orthodoxen Kirche in diesem Bereich. Er stellte einen Katalog zerstörter Kirchen, Klöster und Friedhöfe in Syrien vor, der von der ROK, dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und der katholischen Stiftung „Kirche in Not“ gemeinsam erstellt worden war. Es sei wichtig, die 30 darin dokumentierten Einrichtungen wieder aufzubauen und insgesamt Bedingungen zu schaffen, die ein normales religiöses und Gemeindeleben erlaubten. Dabei betonte Ilarion, dass die Wiederherstellung eines normalen Lebens in Syrien zu den Prioritäten des Moskauer Patriarchats in der interkonfessionellen Zusammenarbeit gehöre.
Ilarion berichtete zudem über die jüngste russische Hilfsaktion in Syrien und Libanon, die von der im Februar 2017 eingesetzten Interreligiöse Arbeitsgruppe des russischen Präsidentenrats für die Zusammenarbeit mit religiösen Organisationen koordiniert worden war. Diese hatte in Damaskus und in der Bekaa-Ebene 77 Tonnen Lebensmittel an Familien verteilt. Der humanitäre Einsatz wurde von christlichen und muslimischen Gemeinden in Syrien und Libanon ausgeführt. Die Mittel hatten christliche, darunter orthodoxe, protestantische, armenische und katholische Gemeinden, und muslimische Gemeinschaften in Russland gesammelt. Patriarch Kirill, der das Projekt leitet, leistete ebenfalls einen beachtlichen Beitrag.
Kardinal Kurt Koch, der Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, betonte die Rolle der Christen im Nahen Osten für Frieden und Stabilität in der Region. Sie müssten „Handwerker des Friedens“ sein und zur nationalen Versöhnung beitragen. Mehrere Bischöfe aus dem Nahen Osten kamen ebenfalls zu Wort. Bischof Joseph Mouawad von der Maronitischen Kirche sprach über die dramatische humanitäre Situation im Libanon durch die zahlreichen dort lebenden Flüchtlinge. Der armenisch-apostolische Bischof Armash Nalbandian mit Sitz in Damaskus verwies auf die zahlreichen Christen, die Syrien verlassen hätten. Die Anhänger seiner Kirche fühlten sich oft vom Westen völlig vergessen, umso mehr Hoffnung bringe jede geleistete Hilfe. Daher sei die russische Hilfsaktion für die syrischen Christen ein Zeichen der Solidarität. (NÖK)
Zur orthodox-katholischen Zusammenarbeit seit Havanna gibt es aber auch kritische Stimmen. Die Kooperation im humanitären Bereich könne nicht einen theologischen Dialog ersetzen, eine echte Annäherung finde so kaum statt, erklärt Sergej Tschapnin in einem Artikel für Carnegie Moskau. Zudem würden die ökumenischen Bemühungen nur von einer kleinen Gruppe innerhalb der ROK getragen, viele Geistliche und die meisten Gläubigen würden sich kaum für diesen humanitären Einsatz interessieren und lehnten ökumenische Bestrebungen grundsätzlich ab. (mit Material von KNA)
Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, sprach über die Situation der Christen im Nahen Osten, die humanitäre Hilfe der ROK und die praktische Zusammenarbeit der katholischen und orthodoxen Kirche in diesem Bereich. Er stellte einen Katalog zerstörter Kirchen, Klöster und Friedhöfe in Syrien vor, der von der ROK, dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und der katholischen Stiftung „Kirche in Not“ gemeinsam erstellt worden war. Es sei wichtig, die 30 darin dokumentierten Einrichtungen wieder aufzubauen und insgesamt Bedingungen zu schaffen, die ein normales religiöses und Gemeindeleben erlaubten. Dabei betonte Ilarion, dass die Wiederherstellung eines normalen Lebens in Syrien zu den Prioritäten des Moskauer Patriarchats in der interkonfessionellen Zusammenarbeit gehöre.
Ilarion berichtete zudem über die jüngste russische Hilfsaktion in Syrien und Libanon, die von der im Februar 2017 eingesetzten Interreligiöse Arbeitsgruppe des russischen Präsidentenrats für die Zusammenarbeit mit religiösen Organisationen koordiniert worden war. Diese hatte in Damaskus und in der Bekaa-Ebene 77 Tonnen Lebensmittel an Familien verteilt. Der humanitäre Einsatz wurde von christlichen und muslimischen Gemeinden in Syrien und Libanon ausgeführt. Die Mittel hatten christliche, darunter orthodoxe, protestantische, armenische und katholische Gemeinden, und muslimische Gemeinschaften in Russland gesammelt. Patriarch Kirill, der das Projekt leitet, leistete ebenfalls einen beachtlichen Beitrag.
Kardinal Kurt Koch, der Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, betonte die Rolle der Christen im Nahen Osten für Frieden und Stabilität in der Region. Sie müssten „Handwerker des Friedens“ sein und zur nationalen Versöhnung beitragen. Mehrere Bischöfe aus dem Nahen Osten kamen ebenfalls zu Wort. Bischof Joseph Mouawad von der Maronitischen Kirche sprach über die dramatische humanitäre Situation im Libanon durch die zahlreichen dort lebenden Flüchtlinge. Der armenisch-apostolische Bischof Armash Nalbandian mit Sitz in Damaskus verwies auf die zahlreichen Christen, die Syrien verlassen hätten. Die Anhänger seiner Kirche fühlten sich oft vom Westen völlig vergessen, umso mehr Hoffnung bringe jede geleistete Hilfe. Daher sei die russische Hilfsaktion für die syrischen Christen ein Zeichen der Solidarität. (NÖK)
Zur orthodox-katholischen Zusammenarbeit seit Havanna gibt es aber auch kritische Stimmen. Die Kooperation im humanitären Bereich könne nicht einen theologischen Dialog ersetzen, eine echte Annäherung finde so kaum statt, erklärt Sergej Tschapnin in einem Artikel für Carnegie Moskau. Zudem würden die ökumenischen Bemühungen nur von einer kleinen Gruppe innerhalb der ROK getragen, viele Geistliche und die meisten Gläubigen würden sich kaum für diesen humanitären Einsatz interessieren und lehnten ökumenische Bestrebungen grundsätzlich ab. (mit Material von KNA)