Russland: Ilarion schließt baldige Überwindung der Kirchenspaltung aus
17. Mai 2018
Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, hält es für sehr unwahrscheinlich, dass die orthodoxe und die katholische Kirche in absehbarer Zukunft ihre Trennung überwinden. Seine Ansicht beruhe auf einer „realistischen Analyse“ der Situation in den orthodoxen Landeskirchen und des Zustands des orthodox-katholischen Dialogs, erklärte Ilarion in seiner wöchentlichen Interviewsendung „Cerkov‘ i mir“ („Kirche und Welt“). Zwar seien die Grundlagen des Glaubens in der katholischen und orthodoxen Kirche weitgehend dieselben, aber die bereits 1000 Jahre dauernde Trennung dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Seither hätten sich die Kirchen unterschiedlich entwickelt und es hätten sich viele Widersprüche und Meinungsverschieden angesammelt.
Ein weiterer Streitpunkt sei der Umgang mit historischen Persönlichkeiten, führte der Metropolit aus. Einige der Heiligen der katholischen Kirche betrachte die orthodoxe Kirche als Häretiker oder Verfolger der Orthodoxie. Als Beispiel führte Ilarion die Auseinandersetzungen um den kroatischen Kardinal Stepinac an. Dessen bevorstehende Kanonisierung stößt bei der Serbischen Orthodoxen Kirche auf großen Widerstand, weil sie in ihm einen Kollaborateur des faschistischen Ustaša-Regimes im Zweiten Weltkrieg sieht, das unter anderem Serben verfolgt hat. Für solche Differenzen gebe es zahlreiche Beispiele, so die Kreuzzüge, aber auch die griechisch-katholischen Kirchen. Diese würden gegen die Orthodoxie agieren und verhindern, dass alte Wunden heilen. Dies sei besonders in der Ukraine sichtbar, dort würde die griechisch-katholische Kirche sehr aktiv gegen die Orthodoxie arbeiten. (NÖK)
Ein weiterer Streitpunkt sei der Umgang mit historischen Persönlichkeiten, führte der Metropolit aus. Einige der Heiligen der katholischen Kirche betrachte die orthodoxe Kirche als Häretiker oder Verfolger der Orthodoxie. Als Beispiel führte Ilarion die Auseinandersetzungen um den kroatischen Kardinal Stepinac an. Dessen bevorstehende Kanonisierung stößt bei der Serbischen Orthodoxen Kirche auf großen Widerstand, weil sie in ihm einen Kollaborateur des faschistischen Ustaša-Regimes im Zweiten Weltkrieg sieht, das unter anderem Serben verfolgt hat. Für solche Differenzen gebe es zahlreiche Beispiele, so die Kreuzzüge, aber auch die griechisch-katholischen Kirchen. Diese würden gegen die Orthodoxie agieren und verhindern, dass alte Wunden heilen. Dies sei besonders in der Ukraine sichtbar, dort würde die griechisch-katholische Kirche sehr aktiv gegen die Orthodoxie arbeiten. (NÖK)