Kasachstan: Konzept für Religionspolitik 2017–2020 verabschiedet
06. Juli 2017
Kasachstan will bei den Beziehungen zu den Religionsgemeinschaften sowie bei den zwischenkonfessionellen Beziehungen eine effektivere Religionspolitik verfolgen. Neben der Verhinderung von Extremismus zählt dieser Aspekt zu den Hauptzielen des neuen Konzepts für die staatliche Politik Kasachstans in religiösen Angelegenheiten für die Periode 2017–2020, das der kasachische Präsident Nursultan Nasarbaev am 20. Juni 2017 unterzeichnet hat.
Das Konzept bestimmt drei Entwicklungsprioritäten, von denen die erste die Verbesserung der Gesetzgebung und Regulierung der Zusammenarbeit zwischen Staat und religiösen Gemeinschaften betrifft. An zweiter Stelle steht die Stärkung der weltlichen Prinzipien der staatlichen Entwicklung – der säkulare Staat wird im Dokument als „wichtige historische Errungenschaft“ bezeichnet. Zudem sollen das Recht auf Religionsfreiheit und die Achtung religiöser Überzeugungen sowie das ungehinderte Funktionieren religiöser Organisationen gewährleistet werden.
Die dritte Priorität betrifft die Entwicklung von Maßnahmen gegen religiösen Extremismus und die Aktivitäten „destruktiver religiöser Strömungen“. Dabei sei Bildung ein wichtiges Instrument, deshalb sollen NGOs, Kulturschaffende und Akteure aus dem Sport für eine aktive Mitarbeit bei Informations- und Aufklärungsaktivitäten gewonnen werden. Insgesamt soll das Konzept die Stabilität und Sicherheit Kasachstans im Kontext neuer geopolitischer Umstände sowie innerer und äußerer Herausforderungen stärken.
Das Dokument stellt zudem einen Zuwachs an Religiosität in der kasachischen Bevölkerung fest, wobei die Mehrheit in ihrer Glaubensausübung gemäßigt sei und den säkularen Charakter des Staats akzeptiere. Dennoch bestehe die Gefahr, dass die säkularen Grundsätze des Staates ausgehöhlt werden. Das Risiko einer Radikalisierung sei, gerade bei jungen Menschen, gegeben. In diesem Zusammenhang verweist das Konzept auf Fälle von Gesetzesverstößen sowie mangelndem Respekt vor staatlichen Symbolen und kulturellen Traditionen. Zudem würden archaische Familienwerte vermittelt, die einem zeitgenössischen Verständnis von Geschlechterrollen, insbesondere der Stellung der Frauen, widersprechen. „Fundamentalismus und Radikalisierung sind reale Bedrohungen“, die „die Einheit des kasachischen Volks, seine geistige traditionelle Kultur und Identität“ bedrohen und „die Rechte anderer Konfessionen verletzen“, so die Autoren des Dokuments.
Gemäß dem Dokument können die offiziell registrieren 3658 religiösen Organisation in Kasachstan ungehindert tätig sein. Darunter sei der Islam nach wie vor die zahlenmäßig größte religiöse Gemeinschaft, gefolgt vom orthodoxen Christentum. Außerdem leben in Kasachstan Katholiken, protestantische, jüdische, buddhistische und andere Gemeinschaften. (NÖK)
Das Konzept bestimmt drei Entwicklungsprioritäten, von denen die erste die Verbesserung der Gesetzgebung und Regulierung der Zusammenarbeit zwischen Staat und religiösen Gemeinschaften betrifft. An zweiter Stelle steht die Stärkung der weltlichen Prinzipien der staatlichen Entwicklung – der säkulare Staat wird im Dokument als „wichtige historische Errungenschaft“ bezeichnet. Zudem sollen das Recht auf Religionsfreiheit und die Achtung religiöser Überzeugungen sowie das ungehinderte Funktionieren religiöser Organisationen gewährleistet werden.
Die dritte Priorität betrifft die Entwicklung von Maßnahmen gegen religiösen Extremismus und die Aktivitäten „destruktiver religiöser Strömungen“. Dabei sei Bildung ein wichtiges Instrument, deshalb sollen NGOs, Kulturschaffende und Akteure aus dem Sport für eine aktive Mitarbeit bei Informations- und Aufklärungsaktivitäten gewonnen werden. Insgesamt soll das Konzept die Stabilität und Sicherheit Kasachstans im Kontext neuer geopolitischer Umstände sowie innerer und äußerer Herausforderungen stärken.
Das Dokument stellt zudem einen Zuwachs an Religiosität in der kasachischen Bevölkerung fest, wobei die Mehrheit in ihrer Glaubensausübung gemäßigt sei und den säkularen Charakter des Staats akzeptiere. Dennoch bestehe die Gefahr, dass die säkularen Grundsätze des Staates ausgehöhlt werden. Das Risiko einer Radikalisierung sei, gerade bei jungen Menschen, gegeben. In diesem Zusammenhang verweist das Konzept auf Fälle von Gesetzesverstößen sowie mangelndem Respekt vor staatlichen Symbolen und kulturellen Traditionen. Zudem würden archaische Familienwerte vermittelt, die einem zeitgenössischen Verständnis von Geschlechterrollen, insbesondere der Stellung der Frauen, widersprechen. „Fundamentalismus und Radikalisierung sind reale Bedrohungen“, die „die Einheit des kasachischen Volks, seine geistige traditionelle Kultur und Identität“ bedrohen und „die Rechte anderer Konfessionen verletzen“, so die Autoren des Dokuments.
Gemäß dem Dokument können die offiziell registrieren 3658 religiösen Organisation in Kasachstan ungehindert tätig sein. Darunter sei der Islam nach wie vor die zahlenmäßig größte religiöse Gemeinschaft, gefolgt vom orthodoxen Christentum. Außerdem leben in Kasachstan Katholiken, protestantische, jüdische, buddhistische und andere Gemeinschaften. (NÖK)