Litauen: Kardinal fordert mehr Hilfsbereitschaft für Migranten
Der litauische Kardinal Audrys Juozas Bačkis fordert angesichts der Migrationskrise an der Grenze zu Belarus mehr „Geschwisterlichkeit“. Es gehe um Tausende Menschen, die „mit dem Wunsch nach einem besseren Leben“ in die EU strömten, sagte der emeritierte Erzbischof von Vilnius dem Portal Vatican News nach einem Besuch in improvisierten Flüchtlingscamps an der Grenze. „Sie kommen aus Afrika, Kurdistan, Irak, Afghanistan – alle mit unterschiedlichen Problemen, viele ohne Papiere, aber alle mit dem Wunsch nach Freiheit.“ Jetzt wüssten sie nicht, wie es weitergehen solle.
„Wir können sie weder in ihre Länder zurückschicken noch abschieben“, so der 84-Jährige. Stattdessen müsse man in Europa lernen, „die Migranten auf christliche Weise aufzunehmen und ihnen zu helfen“. Dabei reiche es nicht aus, den Betroffenen Unterkunft und Unterstützung zu gewähren. Viel wichtiger sei es, eine legale Einreise, Rechte und Asyl zu garantieren.
Neben Litauen hat zuletzt auch Lettland wegen der hohen Migrantenzahl den Notstand verhängt. Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenka hatte in der Vergangenheit offen damit gedroht, die Grenzen in Richtung EU als Reaktion auf Sanktionen nicht mehr zu schützen. In der Folge kam es zu vielen illegalen Grenzübertritten. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)