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Ungarn: Reformierter Bischof Balog zurückgetreten

22. Februar 2024

Zoltán Balog, Leitender Bischof der Reformierten Kirche in Ungarn, ist von seinem Amt als Präsident der Reformierten Synode zurückgetreten. Er veröffentlichte am 16. Februar eine entsprechende Erklärung, in der er unter anderem davon sprach, mit diesem Schritt Schaden von der Reformierten Kirche abwenden zu wollen und auch innerkirchlichen Konflikten vorzubeugen. Weiters sprach er auch von einer „politischen Hexenjagd“. Balog wird vorgeworfen, dass er der bereits zurückgetretenen ungarischen Präsidentin Katalin Novák geraten haben soll, einen wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen verurteilten Mann zu begnadigen.

Noch am 13. Februar hatte Balog erklärt, er werde im Amt bleiben. Zuvor hatte ihm die Synode der Ungarischen Reformierten Kirche mehrheitlich das Vertrauen ausgesprochen. Nun wurde der öffentliche Druck aber wohl doch zu groß.

Die ungarische Präsidentin Katalin Novák hatte schon am 10. Februar ihr Amt niedergelegt. Sie hatte einen Mann begnadigt, der wegen Vertuschung pädophiler Straftaten verurteilt worden war. Gleichzeitig mit ihr kündigte auch Ex-Justizministerin Judit Varga an, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen. Varga hatte die umstrittene Amnestieentscheidung als Ministerin gegengezeichnet. Laut ungarischen Medien soll aber auch Bischof Balog eine Schlüsselrolle gespielt haben. Demnach soll Balog – er war früher Minister für Humanressourcen – Novák vorgeschlagen haben, die entsprechende Amnestie zu gewähren. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)