Ungarn: Pannonhalma wählt 2018 Nachfolger für Erzabt Várszegi
23. November 2017
Der ungarische Erzabt Asztrik Várszegi hat überraschend seinen Rückzug von der Leitung der Benediktinerabtei Pannonhalma, dem bedeutendsten katholischen Kloster Ungarns, angekündigt. "Die Weisheit der Benediktiner-Tradition und klösterliche Gesetze besagen, dass der Ältere dem Jüngeren seinen Platz übergeben soll", begründete der 71-jährige Bischof seinen Entscheid. "Guten Herzens" verabschiede er sich daher als Erzabt, meinte Várszegi, "aber ich bleibe weiterhin als guter Freund für alle da".
Várszegi hält sich seit dem 20. November 2017 zusammen mit allen anderen ungarischen Bischöfen zum Ad-limina-Besuch im Vatikan auf. Er ist seit 1991 Erzabt von Pannonhalma und Präses der Ungarischen Benediktinerkongregation. Zuletzt war er 2009 von den zur Erzabtei zählenden Mönchen auf dem St. Martinsberg südlich von Győr für eine Amtszeit von neun Jahren gewählt worden. Die Entscheidung über den Nachfolger soll am 6. Januar 2018 fallen.
Pannonhalma ist ein zentraler Ort des kirchlichen und geistlichen Lebens in Ungarn. Die seit mehr als 1.000 Jahren bestehende und nach dem Heiligen Martin von Tours (316-397) benannte Abtei, in der heute 54 Benediktiner leben und arbeiten, ist neben der Domstadt Esztergom das wichtigste spirituelle Zentrum des Landes.
Várszegi sorgte in seiner Amtszeit für den Erhalt und die Erneuerung der spirituellen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Fundamente. Seit 1996 zählt Pannonhalma zum Weltkulturerbe. 2012 wurde die Basilika nach umfassender Renovierung wiedereröffnet.
Die Klostergemeinschaft ist Trägerin eines Gymnasiums mit 340 Schülern samt Internat sowie eines Seniorenheims für pflegebedürftige Geistliche. Zum Kloster gehören seit eh und je auch mehrere Wirtschafts- und Produktionsstätten. Seit einigen Jahren wurden auch die touristischen Angebote ausgebaut. Pannonhalma gehört der Vereinigung "Klösterreich" an. Mit etwa 300'000 Bänden, darunter wertvolle Handschriften und alte Drucke, beherbergt die Abtei eine der größten Benediktinerbibliotheken der Welt.
Politisch sprach sich der Benediktiner-Erzabt in den vergangenen Jahren u.a. in der Migrationsdebatte mehrfach gegen Hassparolen und ein Schüren von Emotionen aus. Várszegi plädierte für die überlegte Aufnahme von Flüchtlingen, auch in der Erzabtei Pannonhalma fanden Migranten Zuflucht. "Ein Christ kann sich nicht leisten, dem Bedürftigen keinerlei Hilfe zu geben", bedauert Várszegi 2016 nach der von Premier Viktor Orbán initiierten Volksabstimmung die hohe Zustimmung der Bevölkerung für die rigide Abschottungspolitik des Regierungschefs.
Das Leben und Wirken des Heiligen Martin scheine "von Jahr zu Jahr aktueller zu werden", sagte der Erzabt auch beim diesjährigen Martinsfest mit Blick auf die wachsende Bedeutung der sozialen Frage. Christen sollten ihren Lebensstil nach Vorbildern wie jenem des Heiligen Martins orientieren und für eine "Kultur des Teilens" eintreten, rief Várszegi zum Einsatz für die Armen auf.
Asztrik Várszegi wurde am 26. Januar 1946 in Sopron (Ödenburg) geboren. Er trat 1964 ins Noviziat von Pannonhalma ein, studierte dort Theologie und wurde 1971 zum Priester geweiht. Danach schloss er an der Eötvös-Lorand-Universität in Budapest ein Pädagogik- und Lehramtsstudium für Geschichte und Deutsch mit Doktorat ab. Von 1975 bis 1986 unterrichtete er am Stiftsgymnasium und an den Ordenshochschulen in Győr und Pannonhalma. Várszegi war Novizenmeister von Pannonhalma als ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Weihbischof für Esztergom ernannte. Nach Bischofsweihe am 11. Februar 1989 folgten drei Jahre in Budapest als Sekretär der Ungarischen Bischofskonferenz und Regens im Zentralpriesterseminar. Seit März 1991 amtiert Várszegi als Erzabt in Pannonhalma. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)
Várszegi hält sich seit dem 20. November 2017 zusammen mit allen anderen ungarischen Bischöfen zum Ad-limina-Besuch im Vatikan auf. Er ist seit 1991 Erzabt von Pannonhalma und Präses der Ungarischen Benediktinerkongregation. Zuletzt war er 2009 von den zur Erzabtei zählenden Mönchen auf dem St. Martinsberg südlich von Győr für eine Amtszeit von neun Jahren gewählt worden. Die Entscheidung über den Nachfolger soll am 6. Januar 2018 fallen.
Pannonhalma ist ein zentraler Ort des kirchlichen und geistlichen Lebens in Ungarn. Die seit mehr als 1.000 Jahren bestehende und nach dem Heiligen Martin von Tours (316-397) benannte Abtei, in der heute 54 Benediktiner leben und arbeiten, ist neben der Domstadt Esztergom das wichtigste spirituelle Zentrum des Landes.
Várszegi sorgte in seiner Amtszeit für den Erhalt und die Erneuerung der spirituellen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Fundamente. Seit 1996 zählt Pannonhalma zum Weltkulturerbe. 2012 wurde die Basilika nach umfassender Renovierung wiedereröffnet.
Die Klostergemeinschaft ist Trägerin eines Gymnasiums mit 340 Schülern samt Internat sowie eines Seniorenheims für pflegebedürftige Geistliche. Zum Kloster gehören seit eh und je auch mehrere Wirtschafts- und Produktionsstätten. Seit einigen Jahren wurden auch die touristischen Angebote ausgebaut. Pannonhalma gehört der Vereinigung "Klösterreich" an. Mit etwa 300'000 Bänden, darunter wertvolle Handschriften und alte Drucke, beherbergt die Abtei eine der größten Benediktinerbibliotheken der Welt.
Politisch sprach sich der Benediktiner-Erzabt in den vergangenen Jahren u.a. in der Migrationsdebatte mehrfach gegen Hassparolen und ein Schüren von Emotionen aus. Várszegi plädierte für die überlegte Aufnahme von Flüchtlingen, auch in der Erzabtei Pannonhalma fanden Migranten Zuflucht. "Ein Christ kann sich nicht leisten, dem Bedürftigen keinerlei Hilfe zu geben", bedauert Várszegi 2016 nach der von Premier Viktor Orbán initiierten Volksabstimmung die hohe Zustimmung der Bevölkerung für die rigide Abschottungspolitik des Regierungschefs.
Das Leben und Wirken des Heiligen Martin scheine "von Jahr zu Jahr aktueller zu werden", sagte der Erzabt auch beim diesjährigen Martinsfest mit Blick auf die wachsende Bedeutung der sozialen Frage. Christen sollten ihren Lebensstil nach Vorbildern wie jenem des Heiligen Martins orientieren und für eine "Kultur des Teilens" eintreten, rief Várszegi zum Einsatz für die Armen auf.
Asztrik Várszegi wurde am 26. Januar 1946 in Sopron (Ödenburg) geboren. Er trat 1964 ins Noviziat von Pannonhalma ein, studierte dort Theologie und wurde 1971 zum Priester geweiht. Danach schloss er an der Eötvös-Lorand-Universität in Budapest ein Pädagogik- und Lehramtsstudium für Geschichte und Deutsch mit Doktorat ab. Von 1975 bis 1986 unterrichtete er am Stiftsgymnasium und an den Ordenshochschulen in Győr und Pannonhalma. Várszegi war Novizenmeister von Pannonhalma als ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Weihbischof für Esztergom ernannte. Nach Bischofsweihe am 11. Februar 1989 folgten drei Jahre in Budapest als Sekretär der Ungarischen Bischofskonferenz und Regens im Zentralpriesterseminar. Seit März 1991 amtiert Várszegi als Erzabt in Pannonhalma. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)