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Ungarn: Bekannter Fidesz-naher Priester von Erzbischof suspendiert

26. September 2024

In Ungarn ist ein für seine Nähe zur Fidesz-Partei von Regierungschef Viktor Orbán landesweit bekannter katholischer Priester von der Erzdiözese Kalocsa-Kecskemét suspendiert worden. Hintergründe sind offenbar Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens, über die das Online-Portal Valasz.hu am 6. September berichtete.

Von dem 41-jährigen Geistlichen Gergő Bese, der in der Vergangenheit unter anderem das von der ungarischen Regierung forcierte Gesetz zum Verbot positiver Erwähnungen über nicht-heterosexuelle Lebensformen vor Minderjährigen öffentlich unterstützte, gibt es demnach Videoaufnahmen und persönliche Nachrichten, die belegen sollen, dass er homosexuell ist und intime Beziehungen zu Männern unterhalten haben soll.

Die Apostolische Nuntiatur in Budapest bestätigte laut dem Online-Portal, dass sie von den Anschuldigungen gegen Bese erfahren und diese für weitere Ermittlungen an den für den Priester zuständigen Erzbischof von Kalocsa-Kecskemét, Balázs Bábel, weitergeleitet hat. Die Erzdiözese gab bekannt, dass Bese von der Ausübung des priesterlichen Diensts suspendiert worden ist. Der von Valasz.hu mit den Vorwürfen konfrontierte Priester selbst hat sich bislang nicht geäußert.

Bese war bisher Pfarrer im Ort Dunavecse südlich von Budapest und auch als aktiver politischer Akteur öffentlich präsent. In Ungarn ist er weithin für seine pro-Fidesz-Positionen und Kritik an der Opposition bekannt, die er in der Vergangenheit auch zu Wahlkampfzeiten öffentlich vertrat. Offen kritisierte er etwa den als „Social-Media-Pfarrer“ bekannten András Hodász, der sich zu seiner Homosexualität bekennt.

Regelmäßig nahm Bese im Priestergewand an regierungsnahen Veranstaltungen teil. Er segnete zudem die neuen Räumlichkeiten des Büros von Premier Orbán nach dem Umzug des Ministerpräsidentenamts in das frühere Karmeliterkloster auf dem Budapester Burgberg sowie die Büros regierungsfreundlicher Medien. Berichte gab es auch über hohe staatliche Förderungen für Organisationen, die mit der Familie des Priesters in Verbindung stehen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)