Ungarn: "Volksbischof" Beer wird 75 und plädiert für Viri probati
14. Juni 2018
Viel Beachtung findet derzeit in Ungarn ein Interview des Diözesanbischofs von Vác, Miklós Beer, anlässlich seines 75. Geburtstags am 1. Juni 2018. Den kirchenrechtlichen Bestimmungen folgend hatte Beer dem Papst seinen altersbedingten Rücktritt angeboten. Im Interview mit dem Blogportal "www.szemlelek.blog.hu" sprach sich Beer vor dem Hintergrund des wachsenden Priestermangels für eine Abkehr vom Pflichtzölibat aus. Auch geeignete verheiratete Männer (Viri probati) sollten nach einer entsprechenden umfassenden Ausbildung katholische Priester werden können.
Zu den Erfolgen seiner Amtszeit zählte Bischof Beer die Ausweitung jenes Kreises, der einen Dienst in der Kirche leistet. "Dieser Prozess setzte mit der Einführung der Ständigen Diakone ein. Wir haben mehr als 30 Ständige Diakone, von denen mehrere selbstständig eine Pfarre leiten", betonte er.
Geweihte Akolythen gebe es 500. "Das bedeutet, dass sich in den Kirchengemeinden einiges bewegt, und so lassen wir langsam die Sackgasse des Klerikalismus hinter uns. Außerdem nimmt die Zahl der Familiengemeinschaften und die der Geistlichen Bewegungen zu. Vergessen wir auch unseren Caritasdienst und unsere kirchlichen Schulen nicht", so Beer. Er bedauere allerdings, dass er nicht genügend Zeit für persönliche Gespräche mit den Pfarrern habe. Das sei sehr wichtig, damit sie spürten, dass sie nicht allein auf sich gestellt seien.
Auf die Frage, welchen Weg die Kirche in der Zukunft einschlagen soll, bezog sich Beer auf die Äußerung des Papstes in seiner Pfingsthomilie, "Es muss alles geändert werden". Dies bedeute, dass "wir uns nicht damit begnügen können, kirchliche Feiern zu organisieren. Wir sollen in unserer eigenen Familie, in unserer Umgebung als Christen leben und wirken. Zeigen wir im Kreise der um uns herum lebenden Menschen unsere christliche Liebe. Christen sind wir dadurch, dass wir uns umeinander kümmern."
Beer betonte, dass die Arbeit der Frauen in der Kirche hoch geschätzt werden müsse. Frauen sollten allerdings nicht zu Priestern geweiht werden. "Mein Herzenswunsch ist, geeignete verheiratete Männer nach einer entsprechenden Ausbildungszeit zu Priestern zu weihen. Ein jeder sollte seine Aufgabe und Berufung in der Kirche finden."
Aus kirchengeschichtlicher Perspektive müsse das Berufungsthema neu gedacht werden, so der Bischof: "Die Berufungen 'Mönch' und 'Priester' sollen getrennt werden. Der Grund vieler Missverständnisse liegt meines Erachtens darin, dass die zwei Berufungen miteinander vermischt wurden. Ich hoffe sehr, dass sich unsere Sichtweise in diese Richtung klären wird." (Quelle: Katholische Presseagentur Kahtpress, www.kathpress.at)
Zu den Erfolgen seiner Amtszeit zählte Bischof Beer die Ausweitung jenes Kreises, der einen Dienst in der Kirche leistet. "Dieser Prozess setzte mit der Einführung der Ständigen Diakone ein. Wir haben mehr als 30 Ständige Diakone, von denen mehrere selbstständig eine Pfarre leiten", betonte er.
Geweihte Akolythen gebe es 500. "Das bedeutet, dass sich in den Kirchengemeinden einiges bewegt, und so lassen wir langsam die Sackgasse des Klerikalismus hinter uns. Außerdem nimmt die Zahl der Familiengemeinschaften und die der Geistlichen Bewegungen zu. Vergessen wir auch unseren Caritasdienst und unsere kirchlichen Schulen nicht", so Beer. Er bedauere allerdings, dass er nicht genügend Zeit für persönliche Gespräche mit den Pfarrern habe. Das sei sehr wichtig, damit sie spürten, dass sie nicht allein auf sich gestellt seien.
Auf die Frage, welchen Weg die Kirche in der Zukunft einschlagen soll, bezog sich Beer auf die Äußerung des Papstes in seiner Pfingsthomilie, "Es muss alles geändert werden". Dies bedeute, dass "wir uns nicht damit begnügen können, kirchliche Feiern zu organisieren. Wir sollen in unserer eigenen Familie, in unserer Umgebung als Christen leben und wirken. Zeigen wir im Kreise der um uns herum lebenden Menschen unsere christliche Liebe. Christen sind wir dadurch, dass wir uns umeinander kümmern."
Beer betonte, dass die Arbeit der Frauen in der Kirche hoch geschätzt werden müsse. Frauen sollten allerdings nicht zu Priestern geweiht werden. "Mein Herzenswunsch ist, geeignete verheiratete Männer nach einer entsprechenden Ausbildungszeit zu Priestern zu weihen. Ein jeder sollte seine Aufgabe und Berufung in der Kirche finden."
Aus kirchengeschichtlicher Perspektive müsse das Berufungsthema neu gedacht werden, so der Bischof: "Die Berufungen 'Mönch' und 'Priester' sollen getrennt werden. Der Grund vieler Missverständnisse liegt meines Erachtens darin, dass die zwei Berufungen miteinander vermischt wurden. Ich hoffe sehr, dass sich unsere Sichtweise in diese Richtung klären wird." (Quelle: Katholische Presseagentur Kahtpress, www.kathpress.at)