Südosteuropa: Bischöfe ringen mit Corona-Epidemie
Der Apostolische Vikar von Istanbul und Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz der Türkei, Bischof Ruben Tierrablanca Gonzalez, ist schwer an Covid-19 erkrankt. Vor zehn Tagen wurde festgestellt, dass sich der Bischof mit dem Coronavirus angesteckt hatte; sein Zustand verschlechterte sich rapide. Die Ärzte an der Koç-Universitätsklinik entschlossen sich, ihn zu intubieren und invasiv zu beatmen, berichtete das Portal AsiaNews. Der 68-jährige Tierrablanca stammt aus Mexiko, er gehört dem Franziskanerorden an. Seit 2003 lebt er am Bosporus, im April 2016 wurde er zum Apostolischen Vikar ernannt.
In den vergangenen Tagen konnten drei wichtige orthodoxe Hierarchen der Balkan-Halbinsel, die ebenfalls an Covid-19 erkrankt waren, nach entsprechender Behandlung die Krankenhäuser wieder verlassen. Es handelt sich um den orthodoxen Erzbischof von Athen, Hieronymos (Liapis), den orthodoxen Erzbischof von Tirana, Anastasios (Yannoulatos), sowie den „Locum tenens“ des serbisch-orthodoxen Patriarchats und Metropoliten von Sarajevo, Hrizostom (Jević). Hrizostom fungiert seit dem kürzlichen Tod des an den Folgen einer Coronainfektion verstorbenen Patriarchen Irinej I. als Übergangsleiter des Belgrader Patrariarchats. Auch der serbisch-orthodoxe Metropolit von Montenegro, Amfilohije (Radović), ist der Pandemie erlegen.
Auch der 75-jährige katholische Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljić, der Anfang Dezember positiv auf Corona getestet und daraufhin ins Krankenhaus musste, konnte das Spital wieder verlassen. Kardinal Puljić sprach sich überaus positiv über das ärztliche und pflegerische Personal des Abdulah-Nakaš-Krankenhauses in der bosnischen Hauptstadt aus. „Alle waren nicht nur sehr professionell, sondern auch menschlich und liebenswürdig“, dankte der Kardinal auch im Namen seines ebenfalls erkrankten Koadjutor-Erzbischofs Tomo Vukšić, der wie Puljić das Spital wieder verlassen hat. „Wir haben ihre Geduld mit den Patienten bewundert. Zuerst haben wir gedacht, sie verhalten sich nur uns gegenüber so, aber dann haben wir gesehen, dass sie mit allen Patienten so sind“, sagte Puljić über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)