Serbien: Patriarch kritisiert montenegrinische Regierung
22. August 2018
Der serbische Patriarch Irinej hat bei einem Aufenthalt in Montenegro die dortige Lage der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) und der Serben beklagt. Gegenüber der montenegrinischen Zeitung Dan schätzte er Situation der SOK als schwieriger als während der Herrschaft der Osmanen ein. Was sich heute in Montenegro abspiele, lasse sich mit der Verfolgung der SOK im faschistischen „Unabhängigen Staat Kroatien“ zwischen 1941 und 1945 vergleichen. Hintergrund der Aussagen sind Auseinandersetzungen mit dem Staat um Besitzansprüche der Kirchen und Klöster im Land.
„Dass das die Türken oder die Ustascha zu ihrer Zeit getan haben, lässt sich verstehen, aber das so etwas in einer Zeit von Frieden und Freiheit, wenn die Prinzipien des Gesetzes und der Gesetzlichkeit gelten, geschieht, das ist absolut inakzeptabel“, sagte Irinej im Interview. Es sei „normal“, dass jeder Serbe die Existenz Montenegros als Staat „akzeptiert und unterstützt“, aber ein solches Verhältnis zu den Serben im Land zu schaffen sei „unverständlich“.
Als „inakzeptabel und schändlich“ bezeichnete Duško Marković, der montenegrinische Ministerpräsident, die Aussagen des serbischen Patriarchen. Aber Montenegro werde davon absehen, mit noch „hässlicheren Worten“ und einer noch „schmutzigeren Antwort“ darauf zu reagieren. Allerdings würden weder die Politik noch getroffene Entscheidungen revidiert, Montenegro werde den Weg der europäischen Integration weiter beschreiten. Der Präsident Montenegros, Milo Đukanović, kommentierte, „niemand normales“ könne so etwas auch nur denken, geschweige denn aussprechen, er erwarte ein Dementi Irinejs. Gefragt, ob er Irinejs Aussagen als Drohung verstehe, dass die SOK ihre montenegrinische Metropolie gegen angebliche Enteignungen verteidigen werde, verwies Đukanović auf das neue Religionsgesetz, das derzeit erarbeitet wird. Dieses werde die Eigentumsfrage entsprechend höchsten internationalen Menschenrechtsstandards und der „europäischen Praxis“ regeln.
Patriarch Irinej räumte ein, seine Formulierung sei „etwas strenger als normal“ ausgefallen, aber er bleibe bei seiner Aussage. Er werde sie erst dann zurückziehen, wenn er ein Versprechen erhalte, dass „sie der Kirche nicht mehr drohen, ihr Eigentum in Montenegro wegzunehmen“ und aufhören zu drohen, „serbische Geistliche und Mönche zu vertreiben“.
Irinej hatte Montenegro besucht, um in Podgorica Bischof Metodije (Ostojić) zu weihen, der den 80-jährigen Metropoliten Amfilohije (Radović) von Montenegro unterstützen soll. Neben der Metropolie der SOK in Montenegro existiert auch die sog. „Montenegrinische Orthodoxe Kirche“, die sich 1993 vom Belgrader Patriachat losgesagt hatte. Die SOK wirft der montenegrinischen Regierung vor, diese unkanonische Kirche auf Kosten der SOK zu unterstützen. (NÖK)
„Dass das die Türken oder die Ustascha zu ihrer Zeit getan haben, lässt sich verstehen, aber das so etwas in einer Zeit von Frieden und Freiheit, wenn die Prinzipien des Gesetzes und der Gesetzlichkeit gelten, geschieht, das ist absolut inakzeptabel“, sagte Irinej im Interview. Es sei „normal“, dass jeder Serbe die Existenz Montenegros als Staat „akzeptiert und unterstützt“, aber ein solches Verhältnis zu den Serben im Land zu schaffen sei „unverständlich“.
Als „inakzeptabel und schändlich“ bezeichnete Duško Marković, der montenegrinische Ministerpräsident, die Aussagen des serbischen Patriarchen. Aber Montenegro werde davon absehen, mit noch „hässlicheren Worten“ und einer noch „schmutzigeren Antwort“ darauf zu reagieren. Allerdings würden weder die Politik noch getroffene Entscheidungen revidiert, Montenegro werde den Weg der europäischen Integration weiter beschreiten. Der Präsident Montenegros, Milo Đukanović, kommentierte, „niemand normales“ könne so etwas auch nur denken, geschweige denn aussprechen, er erwarte ein Dementi Irinejs. Gefragt, ob er Irinejs Aussagen als Drohung verstehe, dass die SOK ihre montenegrinische Metropolie gegen angebliche Enteignungen verteidigen werde, verwies Đukanović auf das neue Religionsgesetz, das derzeit erarbeitet wird. Dieses werde die Eigentumsfrage entsprechend höchsten internationalen Menschenrechtsstandards und der „europäischen Praxis“ regeln.
Patriarch Irinej räumte ein, seine Formulierung sei „etwas strenger als normal“ ausgefallen, aber er bleibe bei seiner Aussage. Er werde sie erst dann zurückziehen, wenn er ein Versprechen erhalte, dass „sie der Kirche nicht mehr drohen, ihr Eigentum in Montenegro wegzunehmen“ und aufhören zu drohen, „serbische Geistliche und Mönche zu vertreiben“.
Irinej hatte Montenegro besucht, um in Podgorica Bischof Metodije (Ostojić) zu weihen, der den 80-jährigen Metropoliten Amfilohije (Radović) von Montenegro unterstützen soll. Neben der Metropolie der SOK in Montenegro existiert auch die sog. „Montenegrinische Orthodoxe Kirche“, die sich 1993 vom Belgrader Patriachat losgesagt hatte. Die SOK wirft der montenegrinischen Regierung vor, diese unkanonische Kirche auf Kosten der SOK zu unterstützen. (NÖK)