Zypern: Orthodoxe Kirche setzt sich für Versöhnung ein
Die Orthodoxe Kirche von Zypern setzt sich, gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften, für die Wiederherstellung der Einheit der Insel und Versöhnung ein. Metropolit Basilios (Karayiannis) von Konstantia und Ammochostos glaubt, dass religiöse Oberhäupter eine führende Rolle auf dem Weg zu Frieden und Versöhnung spielen können, während Politiker bisher bei der Lösung des Konflikts gescheitert sind. Zypern ist seit der türkischen Invasion von 1974 in einen griechischen und einen türkischen Teil gespalten.
Basilios beherbergte vom 9. bis 16. Januar ein Treffen des Assembly Planning Committee des Weltkirchenrats in Zypern und begleitete eine Gruppe auf einem Ausflug in den türkischen Teil der Insel. Die türkische Invasion habe das „kulturelle und religiöse Erbe Zyperns“ beschädigt, erklärte der Metropolit gegenüber den Vertretern des Weltkirchenrats. Die Wunden zu heilen sei nicht einfach, denn jede Familie sei von der Invasion betroffen. Deshalb sei es nicht einfach, „Schritte zur Versöhnung zu machen. Aber wir müssen sie machen“, sagte der Metropolit weiter. „Echte Handlungen“ seien nötig, um den Weg für eine politische Lösung zu ebnen. Er plädierte für die Wiederaufnahme von Beziehungen zwischen gewöhnlichen Menschen als ersten Schritt. Um diese Beziehungen zu stärken, müssten religiöse Anführer zu einem Umfeld beitragen, das die Einheit der Zyprioten fördere, erklärte Basilios weiter.
Seit 2011 arbeiten die religiösen Gemeinschaften Zyperns im Rahmen des Religious Track of the Cyprus Peace Process (RTCYPP) zusammen, der unter der Schirmherrschaft der schwedischen Botschaft in Nicosia steht. Christen und Muslime bekennen sich in ihrer Tätigkeit im RTCYPP zur Religionsfreiheit für Zypern und setzen sich für vertrauensbildende Maßnahmen zugunsten des Vereinigungsprozesses ein. (NÖK)