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RGOW 6/2019: Nordkaukasus - eine gezähmte Krisenregion?

Vor zehn Jahren, im April 2009, wurde der Zweite Tschetschenienkrieg offiziell beendet, doch der Nordkaukasus gilt nach wie vor als einer der größten Unruheherde im postsowjetischen Raum. Korruption im Staatsapparat, Klientelpolitik, Clan-Wesen und systematische Menschenrechtsverletzungen konzentrieren sich hier stärker als in anderen Teilen Russlands. In der seit zehn Jahren als „befriedet“ geltenden Region bleibt Gewalt ein verbreitetes Phänomen.

In der vorliegenden Ausgabe stehen das Trauma der Deportation kaukasischer Völker 1943/44 nach Zentralasien, die gegenwärtige Stellung Tschetscheniens, dessen Territorialkonflikt mit Inguschetien, aber auch die friedlichere Entwicklung in Kabardino-Balkarien im Fokus. Weitere Beiträge geben Einblick in den ungenügenden Schutz der Frauenrechte, die Entwicklung des radikalen Islam wie auch christlicher Kirchen im Nordkaukasus und in den Ausbau der Tourismus-Infrastruktur auf Kosten des Naturschutzes.

Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu


INHALT

IM FOKUS
Beate Eschment
Das Ende der Ära Nasarbajev in Kasachstan: Planerfüllung um jeden Preis?

NORDKAUKASUS
Jeronim Perović
Vertreibung, Trauma, Krieg: Tschetscheniens schwierige Vergangenheit

Ekaterina Sokirianskaia
Tschetschenien unter Ramsan Kadyrov

Ian Lanzillotti
Frieden dank erfolgreicher Reintegration: Kabardino-Balkarien

Cécile Druey
Inguschetiens beharrlicher Kampf ums Überleben

Sufian N. Zhemukhov
Radikaler Islam im Nordkaukasus

Roman Lunkin
Die neue Christianisierung des Nordkaukasus

Svetlana Anokhina
Frauenrechte im Nordkaukasus

Julija Nabereschnaja
Das Weltnaturerbe „Westkaukasus“ in Gefahr

BUCHBESPRECHUNGEN
Marie-Carin von Gumppenberg, Udo Steinbach (Hg.)
Der Kaukasus

Kevork Oskanian, Derek Averre (eds.)
Security, Society and the State in the Caucasus