RGOW 2/2024: Unter dem Radar. Belarus nach den Protesten
Belarus ist weitgehend aus der Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit verschwunden. Unter dem Radar versucht Alexander Lukaschenka sein diktatorisches Regime immer fester zu verankern. Tausende Bürgerinnen und Bürger, die 2020 gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen protestiert hatten, haben inzwischen das Land verlassen, Menschenrechtsorganisationen sprechen von ca. 1500 politischen Gefangenen.
Höchste Zeit, einen genaueren Blick auf Belarus zu werfen: Vom Zustand des Regimes über neue und alte Formen des Widerstands, die belarusische Literaturszene im Ausland, wo die Bücher von "extremistischen" Autoren noch publiziert, verkauft und gelesen werden können, bis zur religiösen Sphäre des Landes, die ebenfalls immer stärker kontrolliert wird.
Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext, Buchbesprechungen und Hinweise zur Bestellung unter www.rgow.eu
Leseprobe: Alhierd Bacharevič: Wie ich Extremist wurde. Verbotene Literatur in Belarus
INHALT
BELARUS
Ingo Petz
Der Geist der Zukunft. Belarus in den Blick nehmen
Aliaksei Bratachkin
Der Schein einer „Normalisierung“. Belarus nach den Protesten von 2020
Tatsiana Astrouskaya
Alte und neue Taktikten des (digitalen) Widerstands gegen Krieg und Autoritarismus
Alhierd Bacharevič
Wie ich Extremist wurde. Verbotene Literatur in Belarus
Nina Weller
Belarusische Literatur trotz(t) Verboten, Repressionen und Vertreibung
Nina Weller, Iryna Herasimovich, Sylvia Sasse
33 Bücher für ein anderes Belarus
Alexander Shramko
Repressionswalze und Hoffnungsschimmer. Die orthodoxe Kirche in Belarus
Sergei Yushkevich
Die Umweltstrategie der Belarusischen Orthodoxen Kirche
Aliaksei Lastouski
Durchhalten in der Finsternis: Die katholische Kirche in Belarus
BUCHBESPRECHUNGEN
Elena Korosteleva, Irina Petrova, Anastasiia Kudlenko (eds.)
Belarus in the Twenty-First Century
Lizaveta Kasmach
Belarusian Nation-building in Times of War and Revolution