RGOW 11/2018: Herausforderungen an die Orthodoxie
Eine der größten aktuellen Herausforderungen für die orthodoxen Kirchen sind die verschiedenen Spaltungen innerhalb der Orthodoxie. Das prominenteste Beispiel ist die ukrainische Orthodoxie, in der seit den frühen 1990er Jahren mehrere orthodoxe Kirchen nebeneinander existieren. Die jüngsten Bemühungen um eine vereinte autokephale Kirche scheinen vielversprechend, verschärfen jedoch zugleich die Spannungen zwischen verschiedenen Lokalkirchen, insbesondere zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel. Ebenso lang andauernd, wenn auch weniger akut ist die Debatte um die parallelen Kirchenstrukturen in der Republik Moldau. In Bulgarien hingegen konnte die orthodoxe Kirche mit ihrer Beteiligung an der Diskussion um die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt ihren größten gesellschaftlichen Erfolg der letzten Jahre erzielen. Theologische Ausbildung, geistliche Begleitung sowie Flucht und menschliche Sicherheit sind weitere Themen, die die orthodoxen Kirchen beschäftigen.
Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu
INHALT
IM FOKUS
Stefan Dietrich
In der Sackgasse: Migranten und Flüchtlinge auf der Balkanroute
ORTHODOXIE
Stefanos Athanasiou
Orthodoxe Kirche – geeint oder gespalten in die Zukunft?
Natalija Zenger
Ukraine entzweit Moskau und Konstantinopel
Mihai-D. Grigore
Gespaltene Orthodoxie in der Republik Moldau
Lucian N. Leustean
Flucht, Diplomatie und menschliche Sicherheit im orthodoxen Kontext
Vladislav Atanassov
Die Bulgarische Orthodoxe Kirche und die Istanbul-Konvention
Liviu Barbu
Geistliche Begleitung in den orthodoxen Ostkirchen
Vladimir Chulap
Theologische Ausbildung in Russland heute
BUCHBESPRECHUNGEN
Lucian N. Leustean (ed.)
Eastern Christianity and Politics in the Twenty-First Century