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Interview mit Burkhard Haneke

07. Juni 2017


Herr Haneke, die Solidaritätsaktion Renovabis wird nun Herausgeber des neu konzipierten „Nachrichtendienstes Östliche Kirchen“ (NÖK). Was hat Sie bewogen, Ihr bisheriges NÖK-Engagement auszuweiten?


Die Frage für uns war zunächst, ob es – und wenn ja, wie? – mit dem NÖK überhaupt weiter geht. Das bisherige, am Ökumenischen Institut der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster von Professor Thomas Bremer geknüpfte Redaktionsmodell und auch das Format des NÖK schienen auf Dauer nicht mehr tragfähig und finanzierbar. Andererseits gab es – gemeinsam mit Thomas Bremer – gute Ideen für eine Weiterentwicklung sowie für ein neues Trägermodell. Und auch eine professionelle Redaktion eines „NÖK-neu“ durch das Institut G2W bot sich an.

Wir wollten den NÖK, dessen inhaltliche Ausrichtung wirklich einzigartig ist, auf jeden Fall erhalten, nicht zuletzt wegen der zahlreichen interessierten Abonnenten. Und wir wollten den NÖK auch qualitativ weiterentwickeln. Dafür erschien es uns sinnvoll, unser bisheriges Engagement zu verstärken und vom bloß finanziellen Förderer zum Herausgeber des NÖK zu werden. Das wollen wir jetzt, zunächst für eine Testphase von drei Jahren mal ausprobieren – natürlich in enger Kooperation mit dem Institut G2W, auf die wir uns sehr freuen.

Warum sind Nachrichten aus dem Bereich der Östlichen Kirchen für Sie wichtig?

Der Aktion Renovabis wurde schon im Gründungsstatut Anfang der 1990er Jahre die Aufgabe mitgegeben, durch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit über die Situation der christlichen Kirchen im ehemals kommunistischen Ostblock zu informieren. Wir sehen hier für uns einen spezifischen Bildungsauftrag.

Ungeachtet dessen erscheint es uns aber auch einfach wichtig zu sein, die Rolle und Bedeutung der Kirchen für die Entwicklung der mittel- und osteuropäischen Gesellschaften, die sich teilweise noch in schwierigen Transformationsprozessen befinden, hervorzuheben. Und auch die ökumenische Dimension, das Miteinander und Zueinander der christlichen Kirchen des Ostens ist ein wichtiger Aspekt. Ebenso sind interreligiöse Fragestellungen für uns von großem Interesse, da ja einige ost-, namentlich südosteuropäische Länder überwiegend muslimisch geprägt sind. Aber natürlich liegt ein besonderer Fokus von Renovabis auf den katholischen Kirchen im Osten Europas, die wir durch unsere Projektarbeit vor allem unterstützen und die unsere stärksten Kooperationspartner sind.