Italien: Treffen der katholischen Ostkirchen
Am jährlichen Treffen der griechisch-katholischen Kirchen standen die Themen Einheit, Begegnung und Ökumene im Zentrum. An der zweitägigen Konferenz unter dem Titel „Die ökumenische Mission der katholischen Ostkirchen Europas heute“ in Rom nahmen rund 70 Bischöfe sowie Vertreter von osteuropäischen katholischen Kirchen teil. Organisiert wurde sie vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK).
In seiner Eröffnungsrede betonte Großerzbischof Svjatoslav (Schevtschuk) von der UGKK die Wichtigkeit der ökumenischen Mission der katholischen Ostkirchen und dass diese „Katalysatoren für die Ökumene“ sein könnten. Für sie sei Ökumene nicht optional, sondern ein integraler Teil ihrer Identität. Kardinal Angelo Bagnasco, der Vorsitzende der CCEE, drückte seinerseits die Hoffnung aus, dass „dieses Treffen die volle Einheit aller Christen, die Europa so sehr braucht, beschleunigen kann“. Zahlreiche Redner, darunter Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, sprachen über Einheit und Ökumene, betonten dabei aber, dass es Raum für Vielfalt gebe, die Daseinsberechtigung der Ostkirchen sowie ihre besondere Rolle im Kontakt zur Orthodoxie.
Die Bedeutung der Vielfalt in der Kirche betonte auch Papst Franziskus, als er rund 40 Bischöfe empfing. Vielfalt störe die Einheit der Kirche nicht, „christliche Einheit ist nicht Uniformität“ und „christliche Wahrheit ist nicht monoton, sondern ‚symphonisch‘“. Die besondere Aufgabe der Ostkirchen sei es, in einer Welt, deren Frieden von vielen Ungleichheiten und Spaltungen bedroht sei, „Handwerker des Dialogs, Förderer der Versöhnung und geduldige Erbauer einer Kultur der Begegnung“ zu sein, sagte Franziskus weiter. Während „viele Menschen in einer Gewaltspirale und einem Teufelskreis aus Forderungen und ständigen gegenseitigen Anschuldigungen gefangen“ seien, seien die Ostkirchen dem „Heilen der Wunden der Vergangenheit, dem Überwinden von Vorurteilen und Spaltungen“ verpflichtet. (NÖK)