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Ukraine: Lutherische Gemeinden der Krim sind jetzt Teil der ELKER

21. Februar 2019

Die lutherischen Gemeinden auf der Krim gehören seit dem 1. Januar zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER). Am 7. Dezember traf das Konsistorium der ELKER die entsprechende Entscheidung auf der Basis des trilateralen „Abkommens zur Begleitung der evangelischen Gemeinden der Krim“ sowie früherer Entscheide des Synods der ELKER und des Regionalrats der evangelisch-lutherischen Gemeinden der Krim.

Das Abkommen war im März 2015 infolge der russischen Annexion der Krim in München von der ELKER, der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine (DELKU) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern verabschiedet worden und stellte die lutherischen Gemeinden der Halbinsel unter die bischöfliche Aufsicht der ELKER. Zum Jahresbeginn wurde nun der Regionalrat der lutherischen Gemeinden durch den Beschluss des Konsistoriums zu einer Propstei der ELKER. Erster Prost wurde der Pastor der Gemeinden der Krim, Sergej Matjuch.

Zur neuen Propstei gehören die Gemeinden in Simferopol, Evpatorija, Feodosija, Jalta, Sudak, Kertsch, Armjansk, Pervomajsk und Krasnoperekopsk. Nicht alle dieser Gemeinden sind registriert, eine weitere hat sich schon im Jahr zuvor der ELKER angeschlossen, eine andere hat sich aufgelöst. Seit 2014 ist die Zahl der Gemeindemitglieder zurückgegangen, viele von ihnen sind nach Deutschland oder auf das ukrainische Festland ausgewandert.

Eine Herausforderung für die lutherischen Gemeinden auf der Krim besteht zudem in Eigentumsfragen um kirchliche Immobilien. Bereits seit mehreren Jahren versuchen die Gemeinden, historische Kirchengebäude zurückzuerhalten, sind damit momentan aber selten erfolgreich. So erhielt die Gemeinde in Evpatorija Ende 2018 vom Ministerium für Eigentums- und Landbeziehungen der Republik Krim eine Absage über die Rückgabe der historischen Kirche. Das Gebäude gehört derzeit der Armee und zerfällt, zudem gibt es Gerüchte über einen Verkauf an eine Privatperson.

Es seien insgesamt keine Rückgaben geplant; trotz des Föderalen Gesetzes Nr. 327-FZ und den Versprechen der neuen Regierung 2014 sei bis 2019 gar nichts getan worden, kritisiert Matjuch auf Facebook. Anfang 2014 war der DELKU die Kirche in Jalta übergeben worden. Doch die neue Verwaltung Jaltas hat diese Entscheidung nicht anerkannt und die Kirche dem Vertreter einer Religionsgemeinschaft übergeben, die nichts mit der historischen lutherischen Konfession zu tun hat. Viele Gemeinden verfügen über keine Kirchgebäude und versammeln sich in Wohnungen oder Gewerberäumen. Immer neue Bedingungen der Behörden vereiteln die Bemühungen der lutherischen Gemeinden um die Rückgabe von Kirchengebäuden. (NÖK)