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Russland: Russische Orthodoxe Kirche gegen lateinische Schrift in Kasachstan

08. Juni 2017
Die Russische Orthodoxe Kirche hat sich gegen die Umstellung vom kyrillischen auf das lateinische Alphabet in Kasachstan ausgesprochen. Dieser Schritt werde für Millionen Russen in dem zentralasiatischen Land und viele Kasachen „sehr schmerzhaft“ sein, sagte der Leiter des Kirchlichen Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion (Alfejev). Staatspräsident Nursultan Nasarbajew hatte im April angeordnet, bis 2025 die kyrillische Schrift durch lateinische Buchstaben zu ersetzen.

Metropolit Ilarion betonte, dass die Entscheidung eine innere Angelegenheit Kasachstans sei. Allerdings bezweifelte er, dass das lateinische Alphabet dem kasachischen nationalen Charakter mehr entspreche als das kyrillische. Die einstige Sowjetrepublik Kasachstan sei mit der russischen Sprache gut gefahren. „Russisch war für Kasachstan das Fenster zur Welt“, so Ilarion. Die Umstellung auf die lateinische Schrift erleichtere zudem auch nicht das Erlernen der englischen Sprache.

Die kasachische Regierung hat Experten beauftragt, bis Ende des Jahres die lateinische Schreibweise des Kasachischen festzulegen. Die Schulen sollen diese ab 2018 lehren. Für eine Übergangszeit sollen in Kasachstan sowohl lateinische als auch kyrillische Buchstaben verwendet werden. Kasachisch wurde ursprünglich mit arabischen Buchstaben geschrieben. Von 1926 bis 1937 nutzten die Kasachen bereits einmal das lateinische Alphabet für ihre Sprache. Dann führte die sowjetische Regierung für Kasachisch die kyrillische Schrift ein. Russisch ist auch heute noch eine weit verbreitete Umgangssprache sowie offizielle Amtssprache in Kasachstan neben Kasachisch. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)