Russland: Moskauer Patriarch: Gläubige sollen wegen Corona zu Hause beten
Der Moskauer Patriarch Kirill hat die Gläubigen dazu aufgerufen, zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus derzeit nicht in Gotteshäusern, sondern daheim zu beten. „Ich fordere Sie auf, in den kommenden Tagen keine Kirchen zu besuchen“, sagte das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt laut der Agentur Interfax nach der Liturgie in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale. Dazu erinnerte er an das Beispiel der von der Kirche als Heilige verehrten Maria von Ägypten aus dem 4. Jahrhundert. Wie die Eremitin, die der Erzählung nach lange in der Wüste lebte und fastete, sollten auch die Gläubigen nun zu Hause bleiben und sich die „Heilige Asketin“ zum Vorbild nehmen.
Der Patriarch betonte, dass ihm die Entscheidung äußerst schwerfalle. Seit 51 Jahren predige er und rufe die Menschen dazu auf, in die Kirche zu kommen. „Ich habe mein ganzes Leben diesem Ruf gewidmet, und ich hoffe, Sie verstehen, wie schwierig es für mich ist, jetzt zu sagen: Verzichten Sie auf den Besuch von Kirchen“, wurde Kirill zitiert. Ausdrücklich forderte der orthodoxe Patriarch die Gläubigen auf, die Anweisungen der russischen Gesundheitsbehörden strikt zu befolgen.
An der Liturgie in der Christ-Erlöser-Kathedrale nahmen laut Interfax nur wenige Menschen teil. Einige von ihnen trugen Masken, hieß es in dem Bericht. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)