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Russland: Baldiges Treffen zwischen Papst und Patriarch möglich

16. Dezember 2021

Auf der Rückreise aus Griechenland hat Papst Franziskus ein Treffen mit dem russischen Patriarchen Kirill in näherer Zukunft in Aussicht gestellt. Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, wolle ihn bald besuchen, und sie wollten sich dabei auch auf ein mögliches Treffen verständigen. Er sei „immer bereit, nach Moskau zu gehen, um mit einem Bruder einen Dialog zu führen“.

Bei einem Dialog mit einem Bruder gebe es keine Verhandlungsordnung, man halte sich nicht an strenge Regeln, sondern „wir sagen einander Dinge ins Gesicht, aber als Brüder“, führte Papst Franziskus aus. Es sei gut, wenn Brüder sich stritten, weil sie zur gleichen Mutter gehörten, der Kirche. Aber „wir müssen versuchen, zusammen zu gehen, zu arbeiten und in Verbundenheit für die Einheit zu gehen.“ Er sei allen Patriarchen dankbar, die dieses Bedürfnis teilten. Auf dem Weg zur Einheit seien die Theologen gefragt, aber in der Zwischenzeit „gehen wir zusammen vorwärts, beten zusammen, engagieren uns gemeinsam in Wohltätigkeit“.

Nachdem auch in russischen Medien ein mögliches Treffen zwischen Franziskus und Kirill thematisiert worden war, kommentierte Metropolit Ilarion die Frage. Für die Zeit nach dem 20. Dezember sei ein Treffen mit dem Papst geplant, bei dem er eine breite Palette an Fragen zur Beziehung der beiden Kirchen mit ihm besprechen wolle. Darunter sei auch ein mögliches Treffen, doch weder Ort noch Datum seien bisher festgelegt worden. Ein Besuch von Papst Franziskus in Moskau stehe aber nicht zur Debatte, hielt Ilarion fest.

Papst Franziskus und Patriarch Kirill hatten sich erstmals im Februar 2016 auf dem Flughafen von Havanna getroffen. Dabei verabschiedeten die beiden Kirchenoberhäupter eine gemeinsame Erklärung, in der sie insbesondere zum Schutz der Christen im Nahen Osten aufriefen. In Ökumene-feindlichen Kreisen der Russischen Orthodoxen Kirche wurden das Treffen und die gemeinsame Erklärung kritisiert. Ilarion wies diese Kritik damals mit dem Verweis zurück, es hätten keine gemeinsamen liturgischen Handlungen stattgefunden. (NÖK)