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ÖRK-Generalsekretär an Patriarch Kirill: „Erheben Sie Ihre Stimme"

04. März 2022

In einem Brief vom 2. März an Patriarch Kirill von Moskau bat der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, den Patriarchen um Mediation, damit der Krieg zwischen Russland und der Ukraine beendet werden könne. „Ich schreibe Eurer Heiligkeit mit großem Schmerz und einem gebrochenen Herzen“, schrieb Sauca. „Die tragische Kriegssituation in der Ukraine hat unsagbares Leid und Todesopfer gebracht.“ Um ihr Leben zu schützen hätten viele unserer Brüder und Schwestern ihr Zuhause verlassen müssen – dabei auch ältere Menschen, Frauen und Kinder – schrieb Sauca. „In tiefer Besorgnis hält die ganze Welt nach einem Zeichen einer friedlichen Lösung Ausschau.“

Sauca bemerkte weiter, er erhalte täglich Briefe aus verschiedenen Teilen der Welt, in denen er gebeten werde, sich an den Patriarchen Kyrill zu wenden und ihn zu bitten, zu vermitteln, damit der Krieg beendet und das Leid gestoppt werden kann. „In diesen Zeiten der Hoffnungslosigkeit schauen viele Menschen auf Sie, als die eine Person, die ein Zeichen der Hoffnung auf eine friedliche Lösung bringen könnte“, schrieb Sauca. „Ich schreibe Eurer Heiligkeit in meiner Funktion als geschäftsführender Generalsekretär des ÖRK, aber auch als orthodoxer Priester. Bitte erheben Sie Ihre Stimme und sprechen Sie im Namen der leidenden Brüder und Schwestern, von denen die meisten auch gläubige Mitglieder der orthodoxen Kirche sind.“

In der westlichen Tradition feiern Christinnen und Christen am 2. März den Aschermittwoch, den Tag der Buße und des Beginns der Fastenzeit. Die orthodoxen Kirchen werden am 6. März den Versöhnungssonntag feiern sowie den Eintritt in die Fastenzeit am 7. März. „Diese wichtigen Momente in unseren liturgischen Kalendern rufen uns zur Buße, zum Frieden und zur Versöhnung auf“, schrieb Sauca. „Während wir diese Zeiten der Spiritualität feiern, schreibe ich Eurer Heiligkeit mit allem Respekt und Rücksichtnahme und bitte Sie um Mediation mit den Behörden, damit sie diesen Krieg beenden, das Blutvergießen und das Leid stoppen und sich anstrengen, durch Dialog und Verhandlungen Frieden herbeizuführen.“ (Quelle: www.oikumene.org, 3. März 2022)