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Russland: Moskauer Bischöfe rufen Katholiken zu "kreativer Mission" auf

21. September 2023

Zu einer „kreativen Mission“ haben die römisch-katholischen Bischöfe in Moskau ihre Gläubigen aufgerufen. Es sei falsch, bloß in „abwartenden Haltung gegenüber der Außenwelt“ zu verharren und zu meinen, aufgrund „schwieriger Zeiten“ sei es momentan kaum möglich, Gutes zu tun, schreiben Erzbischof Paolo Pezzi und Weihbischof Nikolaj Dubinin laut Pressedienst Fides in einem am 17. September verlesenen Hirtenbrief. Die Gläubigen sollten sich mit der Realität auseinandersetzen und durch ihr Handeln und ihre Gemeinschaft Zeugnis von ihrem Glauben geben, statt auf günstige Umstände zu warten.

Die beiden Bischöfe geben in dem Schreiben ihre Beobachtungen eines „Gefühls der Hilflosigkeit“ und eines „Verlusts der Hoffnung“ unter vielen ihrer Gläubigen wieder. Es sei wichtig, sich davon nicht erdrücken zu lassen, so die Moskauer Oberhirten, sondern „mit dem Wenigen, das man hat, Gutes zu tun“. Durchaus könne die erneute Zuwendung zur Botschaft Jesu Christi „neue Initiativen“ entstehen lassen. „Wir können das 'Flüchtlingsproblem' nicht lösen, wir können keinen Frieden schaffen, aber wir können konkret auf Menschen zugehen und ihnen unseren inneren Frieden vermitteln, wenn wir welchen haben“, so Pezzi und Dubinin.

Die katholische Moskauer Erzdiözese trägt den Namen „Mutter Gottes“, erstreckt sich über ein Gebiet von 2,6 Mio. Quadratkilometern und umfasst rund hundert kleine bis sehr kleine Gemeinden. Zwar seien die Katholiken zahlenmäßig klein – Schätzungen belaufen auf „unter einer Million“ – doch auch zu Beginn des Christentums und später oftmals in der Geschichte seien Christen in der Minderheit gewesen, erinnern die Bischöfe mit Verweise auf Zitate von Papst Benedikt XVI. Stets sei es darum gegangen, „kleine Gemeinschaften zu bilden, die die Welt um sich herum heiligen, nicht nur mit einer neuen Lehre, sondern auch mit einem Lebensstil, der die Menschen zu Christus hinzog“.

Im Hirtenbrief kündigt Erzbischof Pezzi auch seine Teilnahme an der bevorstehenden Bischofssynode in Rom an. Er werde gemeinsam mit Oksana Pimenova – einer jungen Laiengläubigen aus Moskau, die sich seit langem in der Jugendarbeit der Diözese engagiert – an der Synodenversammlung in Rom teilnehmen, so der Oberhirte. Pimenova ist stimmberechtigtes Mitglied der Synode. Sie gehört zu jener Gruppe von 70 Laien, Ordensleuten und Geistlichen, die Papst Franziskus auf der Grundlage von Vorschlägen aus den verschiedenen Kontinenten als Synodenmitglieder ausgewählt hat. Insgesamt sind 97 der 363 Synodenmitglieder bei der von 4. bis 29. Oktober stattfindenden Versammlung Nicht-Bischöfe. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)