Russland: Annäherung im ukrainischen Kirchenstreit?
06. Dezember 2017
Die Bischofsversammlung der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) hat eine Kommission für Verhandlungen mit der abtrünnigen Ukrainischen Orthodoxen Kirche-Kiewer Patriarchat (UOK-KP) geschaffen. Die Bischöfe reagierten so auf einen Brief des Oberhaupts der UOK-KP, Patriarch Filaret (Denisenko), der an der Bischofsversammlung, die vom 29. November bis 2. Dezember 2017 in Moskau stattfand, verlesen wurde.
In seinem Brief vom 16. November 2017 bittet Patriarch Filaret die Bischöfe die ROK darum, die eucharistische Gemeinschaft zwischen ihren Kirchen wiederherzustellen und „alle Entscheidungen über Ausschlüsse und Exkommunikationen“ zu widerrufen, um „Frieden zwischen orthodoxen Christen desselben Glaubens und die Versöhnung von Nationen“ zu erreichen. Am Ende des Briefes bittet Filaret um „Vergebung für alles, womit ich in Wort, Tat und all meinen Gefühlen gesündigt habe und vergebe auch ehrlich allen von Herzen“.
Die Bischofsversammlung erklärte am 30. November, sie habe die Erklärung aus Kiew als Schritt auf dem Weg zur Überwindung des Schismas „mit Genugtuung angenommen“. Es sei die „Pflicht“ aller Beteiligten sich mit „gegenseitiger Liebe und Verzicht“ für die Überwindung der Entfremdung einzusetzen. Noch am selben Tag widersprach der Sprecher des UOK-KP jedoch „falschen, provokativen Informationen“. Filaret habe den russischen Patriarchen Kirill nicht um Vergebung und die Rückkehr in den Schoss der ROK gebeten. Die einzige Diskussion, die Filaret und die UOK-KP mit der ROK zu führen gewillt seien, sei ein „Dialog über die Anerkennung der Autokephalie der ukrainischen Kirche durch Moskau“. Filaret unterstrich diese Position, indem er erklärte: „Die ukrainische Kirche wird nie zum Moskauer Patriarchat zurückkehren“, weil sie ihren eigenen Staat habe.
Die Bischöfe der ROK können im Brieftext jedoch das Thema Autokephalie nicht erkennen. Für die Unklarheiten machen sie die „verschiedenen Tendenzen“ in der UOK-KP verantwortlich. Das Moskauer Patriarchat sei jedenfalls weiterhin offen für einen Dialog mit Filaret. Auch dieser zeigt sich verhandlungswillig: er sei bereit, Patriarch Kirill zu treffen, falls dieser das wünsche.
Die UOK-KP hatte sich Anfang der 1990er Jahre unter Filarets Führung vom Moskauer Patriarchat gelöst und für unabhängig erklärt, doch ist sie in der Gesamtorthodoxie nicht als kanonische Kirche anerkannt. Neben der UOK-KP gibt es in der Ukraine die kanonische, zum Moskauer Patriarchat gehörende Ukrainische Orthodoxe Kirche-Moskauer Patriarchat (UOK-MP) und die wesentlich kleinere, ebenfalls unkanonische Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (UAOK). Kirchliche wie staatliche Vertreter der Ukraine hoffen auf die Unterstützung des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel bei der Schaffung einer geeinten autokephalen ukrainischen Kirche. (NÖK)
In seinem Brief vom 16. November 2017 bittet Patriarch Filaret die Bischöfe die ROK darum, die eucharistische Gemeinschaft zwischen ihren Kirchen wiederherzustellen und „alle Entscheidungen über Ausschlüsse und Exkommunikationen“ zu widerrufen, um „Frieden zwischen orthodoxen Christen desselben Glaubens und die Versöhnung von Nationen“ zu erreichen. Am Ende des Briefes bittet Filaret um „Vergebung für alles, womit ich in Wort, Tat und all meinen Gefühlen gesündigt habe und vergebe auch ehrlich allen von Herzen“.
Die Bischofsversammlung erklärte am 30. November, sie habe die Erklärung aus Kiew als Schritt auf dem Weg zur Überwindung des Schismas „mit Genugtuung angenommen“. Es sei die „Pflicht“ aller Beteiligten sich mit „gegenseitiger Liebe und Verzicht“ für die Überwindung der Entfremdung einzusetzen. Noch am selben Tag widersprach der Sprecher des UOK-KP jedoch „falschen, provokativen Informationen“. Filaret habe den russischen Patriarchen Kirill nicht um Vergebung und die Rückkehr in den Schoss der ROK gebeten. Die einzige Diskussion, die Filaret und die UOK-KP mit der ROK zu führen gewillt seien, sei ein „Dialog über die Anerkennung der Autokephalie der ukrainischen Kirche durch Moskau“. Filaret unterstrich diese Position, indem er erklärte: „Die ukrainische Kirche wird nie zum Moskauer Patriarchat zurückkehren“, weil sie ihren eigenen Staat habe.
Die Bischöfe der ROK können im Brieftext jedoch das Thema Autokephalie nicht erkennen. Für die Unklarheiten machen sie die „verschiedenen Tendenzen“ in der UOK-KP verantwortlich. Das Moskauer Patriarchat sei jedenfalls weiterhin offen für einen Dialog mit Filaret. Auch dieser zeigt sich verhandlungswillig: er sei bereit, Patriarch Kirill zu treffen, falls dieser das wünsche.
Die UOK-KP hatte sich Anfang der 1990er Jahre unter Filarets Führung vom Moskauer Patriarchat gelöst und für unabhängig erklärt, doch ist sie in der Gesamtorthodoxie nicht als kanonische Kirche anerkannt. Neben der UOK-KP gibt es in der Ukraine die kanonische, zum Moskauer Patriarchat gehörende Ukrainische Orthodoxe Kirche-Moskauer Patriarchat (UOK-MP) und die wesentlich kleinere, ebenfalls unkanonische Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (UAOK). Kirchliche wie staatliche Vertreter der Ukraine hoffen auf die Unterstützung des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel bei der Schaffung einer geeinten autokephalen ukrainischen Kirche. (NÖK)