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Ukraine: Oberhaupt der OKU weist Ehrenpatriarch Filaret zurecht

04. November 2021

Mit einem Erlass hat Metropolit Epifanij (Dumenko), das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), den „Ehrenpatriarchen“ Filaret (Denisenko) energisch darauf hingewiesen, dass er kein Recht zur Verleihung von geistlichen Rängen habe. Anlass dafür war, dass am 29. Oktober 2021 Erzpriester Bogdan Zgoba, der der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Kiewer Patriarchat in den USA und Kanada angehört, mit dem Segen Filarets die Mönchsweihe verliehen wurde. Im Erlass bezeichnet Epifanij die Handlungen Filarets als „illegal, so dass sie die kanonische Ordnung und das kirchliche Statut verletzen“.

Der Hl. Synod habe am 25. Juni 2019 entschieden, dass in Übereinstimmung mit den kanonischen Regeln Metropolit Epifanij von Kiew der einzige Leiter der Eparchie Kiew sei, heißt es im Erlass. Der „Ehrenpatriarch“ Filaret blieb damals Teil des Episkopats der OKU, obwohl er die kanonischen Rechte und Pflichten, die zur Leitung einer Eparchie gehören, verlor. Bis zu dem Zeitpunkt hatte Filaret den Gemeinden und Klöstern der Eparchie Kiew vorgestanden. Da er aber im Juni ein Landeskonzil des Kiewer Patriarchats, dem er lange vorgestanden und das 2018 in der OKU aufgegangen war, einberufen und durchgeführt hatte, wurden ihm vom Hl. Synod seine Pflichten in der OKU entzogen.

Im Erlass betonte Epifanij, dass es Filaret in seiner Position verboten sei, „Handlungen auszuführen, die das ausschließliche Vorrecht des leitenden Bischofs sind“. Dazu gehörten der Segen zur Mönchsweihe, die Weihe zu jedem beliebigen geistlichen Rang, kirchliche Auszeichnungen zu verleihen, Geistliche und kirchliche Mitarbeiter mit Aufgaben zu betrauen oder sie ihnen zu entziehen sowie kirchliche Versammlungen einzuberufen. Zudem sei es ihm verboten, Bischöfe zu weihen. Eine von ihm vollzogene Weihe sei in der OKU nicht gültig und werde auch in Zukunft nicht anerkannt. (NÖK)