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Ukraine: Kritische Reaktionen auf „Fiducia Supplicans“

11. Januar 2024

Die römisch-katholische Bischofskonferenz der Ukraine befürchtet, dass die vatikanische Erklärung „Fiducia Supplicans“, die eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ermöglicht, zu Verwirrung führen könnte. Sie betont in ihrer Erklärung, dass sich an der traditionellen Lehre über die Ehe nichts geändert habe. Denn das Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre halte klar fest, dass der Segen für gleichgeschlechtliche oder unverheiratete Paare nur außerhalb der Liturgie möglich sei, ein liturgischer Segen sei verheirateten Paaren vorbehalten.

Die Bischöfe befürchten, dass mehrdeutige Formulierungen zu unterschiedlichen Interpretationen unter den Gläubigen führen können. Sie bemängelten, dass im Dokument die Forderung nach Reue der Sünder fehle, insbesondere in Bezug auf gleichgeschlechtliche Paare. Ohne die Aufforderung, sündige Lebensformen aufzugeben, könnte der Segen als Billigung verstanden werden. Allerdings hebe das Dokument mehrfach hervor, dass die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare deren Zusammenleben nicht legalisiere, betonten die ukrainischen Bischöfe.

Auch die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK) reagierte mit einer Mitteilung auf das Dokument aus dem Vatikan. Dieses betreffe den pastoralen Sinn der Segnung in der lateinischen Kirche, nicht in den katholischen Ostkirchen. Daher sei es für die Gläubigen der UGKK nicht rechtlich bindend. Als katholische Ostkirche habe die UGKK ein eigenes liturgisches, theologisches, kanonisches und spirituelles Erbe, und der Segen habe eine andere Bedeutung als in der lateinischen Kirche. (NÖK)